Rettungskreuzer Ikarus Band 035 - Kontakt
wahrscheinliche Fall eingetreten, doch alles Weitere entwickelte
sich wunschgemäß. Cornelius wurde der Tat verdächtigt und verhaftet.
Pakcheon überlebte, stellte jedoch keine Bedrohung mehr dar und lag in
der Klinik, die nur unzureichend bewacht wurde. Trax 4 wurde nun nicht länger
gebraucht. Der Telepath verpasste ihm einen letzten starken Gedächtnisblock
und ließ den Fidehi gehen.
Bis sich die Verschwörer mit der Primula in Sicherheit gebracht
hatten, würde sich Trax 4 an nichts erinnern. Die Entführung aus dem
Hospitalbereich sollte die nächste Mission sein.
In einigen Punkten ging die Rechnung der Verschwörer jedoch nicht auf:
Längst wusste man von ihrer Anwesenheit, stellte Nachforschungen an und
verschärfte die Sicherheitsvorkehrungen. Trax 4 konnte sich erheblich früher
von Famuirs Einfluss befreien, als geplant. Die Evakuierung wurde aufgeschoben,
und eine Flucht mit dem Passagierschiff war vorerst nicht möglich. Inzwischen
mussten die Feinde ihre Fehler erkannt haben, da Famuir in den vergangenen Stunden
gewiss die Gelegenheit nutzte und in größerem Umfang die Gedanken
der Besatzung von Vortex Outpost , insbesondere die der hochrangigen Offiziere,
ausspioniert hatte. Wie würden die Verbrecher nun reagieren?
»Ich verstehe das nicht.« Sentenza rieb sich die Stirn. »Zunächst
ging es darum, dass ein besonderes Bündnis zwischen der Konföderation
Anitalle und Vizia verhindert wird. Dann plötzlich dreht sich alles nur
noch um Pakcheon. Dass man ihn lebend fangen will, um an die Geheimnisse der
Vizianer heran zu kommen, ist nachvollziehbar, aber welches Interesse kann jemand
an einem Toten haben? Manchmal scheint es, als würden die Drahtzieher unnötige
Opfer vermeiden wollen, dann wieder wird mit unnötiger Härte vorgegangen.«
Die Fidehis waren einen Moment still, bevor sie erwiderten: »Es müssen zwei ... Auftraggeber sein. Erinnern ... Sie sich. Pakcheon ... Pakcheon
belauschte zwei Personen ... Einer, der Famuir direkte ... Befehle gibt und
einer, der ... der Famuirs ... Freund ... Vorgesetzten ... Anweisungen erteilt.«
»Möglich«, murmelte Sentenza, »das würde auch erklären,
wieso die Vorgehensweise so unkoordiniert ist.
Famuirs unmittelbarer Vorgesetzter scheint derjenige zu sein, der verhindern
möchte, dass die Konföderation Anitalle und insbesondere der Septimus
bevorzug behandelt werden. Dafür könnte jeder der noch anwesenden
Botschafter oder jemand aus diesem Umfeld in Frage kommen. Pakcheon interessierte
sich besonders für Kayn Detria und die Separatisten, hatte aber nichts
gegen sie in der Hand. Detria scheint Famuir zu kennen, aber Pakcheon fand nichts,
womit er den Mann hätte konfrontieren können. Aus Sorge, die Verschwörer
zu warnen, schwieg er, was vielleicht ein Fehler war.
Der andere Unbekannte will Pakcheon. Hinter den grausamen Aktionen könnte
Prinz Joran stecken. Schon in jungen Jahren räumte er skrupellos jede Person,
die ihm nicht gefiel, aus dem Weg, erst durch Intrigen, später auch durch
Mord. Alle wussten es, aber ihm konnte nie etwas nachgewiesen werden, denn die
Handlanger und Zeugen verschwanden spurlos oder kamen bei dubiosen Unfällen
um. Implantierte Bomben ..., ja, an so was hätte dieser Wahnsinnige seine
Freude. Doch was kann ihm ein toter Vizianer nützen? Will man die Allianz
auf diese Weise schwächen? Vizia könnte einer unserer wichtigsten
Verbündeten werden, aber bisher sind sie uns keinen weiteren Schritt entgegen
gekommen.«
»Die Outsider kennen ... die Vizianer ... Vizianer von früher ...
Könnte es damit zu ... tun haben? Dass ... sich die Feinde ... Feinde erinnerten?
Suchen ... sie nach dem ... verborgenen Planeten?«
»Interessanter Gedanke. Nach allem, was wir über die Outsider wissen,
bräuchten sie nur Pakcheons lebendes Gehirn, um alle Informationen zu erhalten.
Aber ist er tot ...«
»... können sie seinen Körper ... untersuchen und zumindest ermitteln,
ob ... er wirklich ein ... ein Angehöriger des gesuchten ... Volkes ist.«
»Stimmt. Falls der Septimus nicht ebenfalls umgedreht wurde, hat er Pakcheon
durch die Flucht auf die Kosang dem Zugriff der Outsider-Agenten entzogen.
Da es nun nichts mehr gibt, was sie auf der Station hält, werden sie so
schnell wie möglich verschwinden wollen, um die Informationen abzuliefern,
die sie sammeln konnten. Der Primula kann jedoch nicht ewig das Andocken
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