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Rettungskreuzer Ikarus Band 037 - Nemesis

Rettungskreuzer Ikarus Band 037 - Nemesis

Titel: Rettungskreuzer Ikarus Band 037 - Nemesis Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Dirk van den Boom
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müde an. »Ich bin mir nicht sicher, ob ich nach alledem noch
sehr viel länger an der Spitze des Multimperiums stehen möchte. Tatsächlich
trage ich mich schon länger mit dem Gedanken meines Rücktritts. Ich
habe dies bisher noch nicht laut ausgesprochen, da die andauernde Krise meine
Präsenz und vor allem Kontinuität an der Spitze des Reiches notwendig
gemacht haben. Aber jetzt, da wir offensichtlich gewonnen haben ...«
    »Fürs erste!«, warf Streng ein.
    »Jaja. Selbst, wenn die Outsider sich wieder melden sollten, werde ich
zu diesem Zeitpunkt schon lange bei den Alten Völkern weilen. Lassen wir
also die Haarspaltereien.«
    »Ihr habt keine weiteren Kinder, Majestät«, erinnerte ihn der
Freiherr unnötigerweise. »Solltet Ihr zurücktreten, wird es eine
Regierungskrise geben!«
    »Nur, wenn ich mich ohne die notwendigen Vorbereitungen zu diesem Schritt
entschließe«, korrigierte Thrax ihn sanft. Streng hatte wirklich
keinerlei Fantasie. Immerhin macht ihn das zu einem extrem loyalen Offizier,
was nach dem Durcheinander des letzten Jahres eine ausgesprochen wohltuende
Abwechslung darstellte.
    »Und woraus sollen die bestehen, Majestät?«
    »Nun, das Throngesetz sieht für den Fall der Kinderlosigkeit gewisse
Möglichkeiten vor. Da wären zum einen Verwandte ersten Grades.«
    »Euer Bruder ist vor fünf Jahren verstorben.«
    »Danke, ich weiß das. Weitere Kandidaten wären allerdings meine
beiden Neffen, die einigermaßen wohlgeraten sind.«
    Sein Bruder hatte in seinem Leben nicht viel zustande gebracht und hatte immer
im Schatten Ercilars gestanden, aber seine beiden Söhne waren möglicherweise
gerade deswegen in der Lage gewesen, ein halbwegs ordentliches Leben zu führen.
Einer arbeitete im mittleren Management einer Softwarefirma, der andere flog
sehr erfolgreich und konzentriert Gleiterrennen.
    Streng nickte. »Ja, die Neffen, die könnte man berücksichtigen.«
    »Darüber hinaus gibt mir das Throngesetz das Recht, jemanden zum Zwecke
der Amtsfolge zu adoptieren.«
    Der Freiherr schaute kritisch, konnte aber nicht widersprechen.
    »Hättet Ihr da an einen Kandidaten gedacht, Majestät?«
    Ercilar Thrax nickte. »In der Tat, mein teurer Admiral, in der Tat. Ich
weiß zwar nicht, ob er willens ist, diese Bürde zu tragen, aber ich
werde ihn fragen und sollte er zustimmen, werde ich die entsprechende Prozedur
sogleich in die Wege leiten.«
    Nun stand Streng von Lerk die Neugierde offen ins Gesicht geschrieben.
    »Darf ich fragen, an wen Ihr gedacht habt, Majestät?«
    Thrax lächelte fein.
    »Ihr dürft nicht nur fragen, ihr müsst es sogar: Denn ich werde
Euch entsenden, das Angebot zu überbringen, als mein persönlicher
Emissär. Jemand von Rang und Namen muss es sein, damit nicht der Eindruck
entsteht, es handele sich nur um einen schlechten Scherz.«
    Streng reckte sich in seinem Stuhl. Er war ziemlich leicht zu schmeicheln, wie
Thrax hatte feststellen müssen.
    »Ich breche sogleich auf, wenn dies Euer Wunsch ist, Majestät!«
    »Nicht so schnell, nicht so schnell«, beschwichtigte Thrax ihn. »Wir
warten noch einige Entwicklungen ab, aber dann schicke ich Euch auf Reisen.«
    »Wohin?«
    »In das Vortex-System.«
    »Vortex?«
    »Dort werden Ihr meinen Kandidaten finden.« Der Imperator holte Luft.
»Roderick Sentenza.«
    Streng von Lerk schaute Thrax aus großen Augen an.
    Dieser nickte nur. »Ja, Admiral. Ich möchte, dass Sentenza der neue
Kronprinz wird, ordentlich adoptiert. Ich sehe in ihm alle Fähigkeiten,
die das Multimperium in dieser Zeit benötigt, und ich bin beruhigt, wenn
ich das Reich in seine Hände legen kann. Roderick Sentenza soll Kaiser
des Galaktischen Multimperiums werden!«

    »Wir gehen rein!«
    »Brittnak, Chrisnuk, Ihr beiden zuerst!«
    Den Anweisungen des Schluttnick-Kommandanten wurde unverzüglich Folge geleistet.
Zwei Soldaten schwangen sich durch das gähnende Loch, die Helme geschlossen.
Der Druck im Tunnel war auf Null, die Luft abgelassen, und alle verließen
sich auf die Kampfanzüge. Scheinwerfer erhellten die aufgerissene Seite
des Schlachtkreuzers, durch den sich das Landungskommando an Bord begab.
    Die Vorhut erleuchtete den Raum. Niemand war zu sehen. Trümmerteile und
geschmolzene, nicht mehr identifizierbare Einrichtungsgegenstände zeugten
von den Gewalten, die hier getobt hatten.
    »Alles klar!«, meldete einer der beiden Soldaten schließlich.
»Es gibt hier ein

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