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Rettungskreuzer Ikarus Band 037 - Nemesis

Rettungskreuzer Ikarus Band 037 - Nemesis

Titel: Rettungskreuzer Ikarus Band 037 - Nemesis Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Dirk van den Boom
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retten, doch das war nicht das Ziel dieser Mission.
    An'ta ließ ihre Arme sinken und machte einen großen Schritt über
die drei zusammengesunkenen Outsiderhaufen.
    »Wir sollten weitergehen«, meinte sie ruhig. »Und ich sollte
die Vorhut spielen.«
    »Aber nicht alleine«, wandte Brucnak ein, der zwei Schluttnick winkte,
die sofort vortraten. »Ihre Kräfte sind bemerkenswert, doch auch Sie
sind weder gegen Geschosse noch gegen Klingen gefeit. Und Jorans menschliche
Besatzungsmitglieder werden sich von Ihrem Outsider-Voodoo nicht imponieren
lassen.«
    Sentenza war beeindruckt über die Kenntnisse des Schluttnicks bezüglich
alter irdischer Religionen, ließ die Bemerkung, die ihm auf der Zunge
lag, aber unausgesprochen. Er konnte Brucnak letztlich ja auch nur zustimmen.
An'ta zeigte nicht, ob sie aufgrund dieser Fürsorglichkeit beglückt
war oder nicht und reagierte auch nicht sichtlich, als sich Sentenza zu den
beiden Schluttnick-Infanteristen gesellte. Sie nickte nur knapp, wandte sich
um und schritt voran.
    Sentenza und die Soldaten mussten sich beeilen, um ihr zu folgen.
    Es war offensichtlich, dass die Grey das tiefe Bedürfnis hatte, endlich
ihre Bestimmung zu erfüllen.
     

 
3.
     
    »Sie haben sich offenbar gut auf ihre Flucht vorbereitet«, bemerkte
Akolyth Ersten Grades Samson Prekup und lehnte sich in dem Schreibtischstuhl
zurück. Serbald stand neben ihm, die Arme verschränkt und mit sorgenvollem
Blick. Prekup war einer der besten Computertechniker, die es an Bord der UHVO gegeben hatte, ein überzeugter Apostat und jemand, der vor dem durch Decorians
Machtergreifung ausgelösten Schisma jahrelang auf Sankt Salusa in der Datenverwaltung
tätig gewesen war. Er lümmelte an seinem Arbeitsplatz mehr, als dass
er saß, und sein ganzer Habitus strahlte mangelnden Respekt vor dem Ministerpräsidenten
der Kirche aus. Prekup würde niemals über seinen derzeitigen Rang
hinaus in der Hierarchie aufsteigen, aber das wollte er auch nicht, und er genoss
die Freiheiten, die ihm seine Qualifikationen gaben, sichtlich aus.
    »Was genau bedeutet das?«, fragte der Camerlengo nach.
    Obgleich ihm viele, vor allem ehemalige Mitläufer Decorians, als Erzprior
ansprachen, verstand er sich weiterhin als nicht mehr als der ›Premierminister
der Kirche‹. Er wusste, dass es wahrscheinlich unausweichlich war, vom
kommenden Konklave zum Nachfolger Decorians gewählt zu werden – er
hatte sich mit dieser wenig erquicklichen Perspektive bereits abgefunden. Aber
es widersprach seinem Sinn für den richtigen Ablauf der Dinge, sich bereits
jetzt so titulieren zu lassen. Bei Prekup musste er da keine Sorgen haben. Er
entsprach dermaßen dem Klischee des Computergeeks, dass er nicht einmal
auf die Idee gekommen war, sich respektvoll von seinem Platz zu erheben, als
Serbald hineingeschneit gekommen war. Dass er sich nicht in der Nase gebohrt
hatte, war bereits bemerkenswert genug. Er trug ein fleckiges Hemd und eine
abgerissene Hose mit breiten Seitentaschen, in die allerlei Hardware gestopft
war. Sein Hosenbund hing auf Halbmast. Dem Geruch nach zu urteilen, den der
Mann ausströmte, gehörte aktive Körperhygiene nicht zu seinen
bevorzugten Aktivitäten. Er war die personifizierte Ignoranz gegenüber
jeder Art von Autorität.
    Das war Serbald nur recht. Er war an Ergebnissen interessiert. Schade nur, dass
auch Prekup ihm diese offenbar nicht liefern konnte.
    »Also, die haben wirklich alles leergefegt. Ein effektives Säuberungsprogramm,
und dort, wo ihnen das selbst zu riskant war, wurden die Speicher sogar physisch
entfernt.«
    Der Computerexperte wies auf die gähnenden Löcher in den Computerbanken
des Rechenzentrums. Die Anhänger Decorians hatten sich nicht einmal die
Mühe gemacht, die Verkleidungen wieder zu verschließen.
    »Sie hatten es eilig.«
    »Ja«, meinte Prekup, »aber das war keine Panikreaktion, es war
vorbereitet. Ich werde weiter am Ball bleiben, aber ich glaube nicht, dass ich
allzu viel finden werde. Aber ein paar schlechte Nachrichten habe ich schon
mal.«
    »Wie wunderbar. Was wäre es denn?«
    Prekup grinste. Serbald fragte sich einen Moment, wie er wohl reagieren würde,
wenn er gute Nachrichten zu verkünden hatte.
    »Die Kontodaten habe ich als erstes einer mehrfachen Triangulation unterworfen.
Es sind so einige Milliönchen verschwunden, will ich meinen. Eine genaue
Summe weiß ich noch nicht, und

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