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Rettungskreuzer Ikarus Band 037 - Nemesis

Rettungskreuzer Ikarus Band 037 - Nemesis

Titel: Rettungskreuzer Ikarus Band 037 - Nemesis Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Dirk van den Boom
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aber die fünf Frauen.«
    Der Kommandant der Raummarineeinheit, der für die Suche verantwortlich
gewesen war, wirkte ebenso aufgewühlt wie alle anderen, die die Kammer
hinter den schalldichten Wänden erblickt hatten. Die fünf Frauen gehörten
zur Unterschicht Sankt Salusas, waren zum Teil aus den Obdachlosenheimen der
Hauptstadt verschwunden. Menschen, die niemand wirklich vermissen würde,
und die man wahrscheinlich mit falschen Versprechungen hierher gelockt hatte.
Wer würde der Kirche schon misstrauen? Dass sie danach für die sexuellen
Spielchen Asianos missbraucht werden würden, der sich hier holte, was ihm
selbst seine willigsten Sektenangehörigen nicht freiwillig geben wollten.
Asianos DNA war im ganzen Raum nachweisbar gewesen, so dass kein Zweifel daran
bestehen konnte, wer für diese Anlage verantwortlich gewesen war.
    »Wir werden uns um sie kümmern. Die Kirche hat einiges an ihnen wieder
gut zu machen«, erklärte der Mediker und nickte Serbald zu. »Sie
erlauben?«
    »Ja, tun Sie Ihre Arbeit. Ich frage mich, wie viele grausige Hinterlassenschaften
dieser Schurken wir noch finden werden.«
    Der Arzt sagte nichts und wandte sich ab. Als Serbald noch einen letzten Blick
auf Asianos Folterkammer warf, bemühte er sich, das aufwallende Gefühl
von Ekel niederzukämpfen.
    »Hochwürden, eine Hyperfunkverbindung mit Raumprior Siridan Dante«,
informierte ihn nun der Soldat, der noch mit ihm ausgeharrt hatte. »Sie
können sie hier an der Konsole entgegen nehmen.«
    Die Konsole stand in Asianos Privatgemächern, von denen aus ein direkter
Zugang zu seinem verborgenen Raum bestanden hatte. Sobald die Spurensicherung
hier fertig war, würde er die ganze Zimmerflucht ausräumen und diesen
Teil des Kirchenhauptquartiers einem möglichst guten und selbstlosen Zweck
widmen. Dieses Gebäude bedurfte der Reinigung, und das durchaus auch in
spiritueller Hinsicht.
    Serbald setzte sich hinter den Schreibtisch Asianos und aktivierte die Konsole.
Zitternd etablierte sich das Bild Dantes. Die Verbindung war nicht besonders
gut, aber stabil.
    »Ich habe leider keine besonders guten Nachrichten!«, kam Dante ohne
weitere Umschweife zur Sache. »Decorian und Asiano befinden sich nicht
in meinen Händen. Das Multimperium lauerte ihrer Station auf, und man weigert
sich, sie herauszugeben. Die ... etwas unsichere legale Untermauerung meiner
kleinen Jagd hat sich leider als Problem erwiesen.«
    Serbald zerbiss eine Unflätigkeit zwischen den Lippen. Jetzt war weder
Zeit noch Ort, die Beherrschung zu verlieren.
    »Kehren Sie nach Sankt Salusa zurück. Wir entdecken hier fast stündlich
neue Schweinereien und ich kann Ihre Hilfe möglicherweise gut gebrauchen.
Wir werden uns um die beiden kümmern, sobald ich wieder so etwas wie ein
funktionsfähiges Außenamt habe und die Verwaltung des Planeten davon
überzeugt ist, dass wir jetzt hier einigermaßen rechtmäßig
das Sagen haben.«
    Dante sah säuerlich drein. »Das wird aber letztlich doch erst der
Fall sein, wenn der Konklave einen neuen Erzprior bestimmt hat.«
    Serbald nickte schwermütig.
    »Das befürchte ich auch. Umso mehr benötige ich Sie jetzt hier,
Raumprior. Ihr hohes Ansehen wird helfen, mir etwas mehr Legitimität zu
verschaffen, so lange die Dinge noch so im Fluss sind.«
    Dante nickte knapp und beendete die Verbindung.
    Noch ehe Serbald etwas sagen konnte, piepste sein Kommunikator. Er schaltete
ein und sah das Bild von Prior Martinus Kay, einem seiner Mitexilanten.
    »Wir müssen uns über ein paar logistische Fragen unterhalten«,
kam auch Kay ohne Umschweife zur Sache. »Auf dem Raumhafen stapeln sich
die Container und niemand will abfertigen. Wir müssen eine gewisse Entscheidungshierarchie
wieder herstellen.«
    »Logistische Fragen?«, echote Serbald. »Bei den Alten Völkern,
es gibt jetzt wirklich ...«
    »Wir haben nicht mal mehr Klopapier«, unterbrach ihn Martinus trocken.
»Keine einzige Rolle.«
    Serbald schaltete ab.
    Er hatte diesen Job nicht gewollt.
    Er wollte ihn immer noch nicht.

    Er war schneller als erwartet.
    Das Schott flog förmlich nach außen auf. Hervor quoll eine Schar
von Outsidern, sicher mehrere Dutzend. Sie strömten aus der Öffnung
und fegten zwei der Schluttnicks beiseite, die förmlich in der Menge ertranken.
Klingen und Strahlenwaffen, beides setzten die Invasoren ein, und die Schluttnicksoldaten
wichen zurück. An'ta drängelte

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