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Rettungskreuzer Ikarus Band 039 - Ehrliche Geschäfte

Rettungskreuzer Ikarus Band 039 - Ehrliche Geschäfte

Titel: Rettungskreuzer Ikarus Band 039 - Ehrliche Geschäfte Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Irene Salzmann
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Tirlath VII fand ein Massen-Exodus statt. Spontan haben alle humanoiden Erwachsenen zwischen circa zwanzig und fünfzig Jahren Passagen auf den verfügbaren Schiffen gebucht. Angeblich konnte keiner ein bestimmtes Ziel nennen. Sie wollten den Planeten einfach nur verlassen.«
»Nein!« Sonja sackte in sich zusammen. »Und vorher«, fragte sie leise, »gab es da irgendetwas Ungewöhnliches?«
Jason sah sie scharf an. Schon wollte er verneinen, antwortete dann aber: »Eine Grippe-Epidemie suchte wenige Tage davor die Bevölkerung heim. Tatsächlich bezweifle ich, dass es einen Zusammenhang gibt. Auch kann ich nicht glauben, dass das Auftauchen der Söldner etwas mit dem Exodus zu tun hat. Trotzdem ist die Summe daraus für meinen Geschmack ein paar Zufälle zu viel. Und dann auch noch Cornelius' Erlebnis.«
»Shahazan«, erwiderte Sonja geistesabwesend.
»Bitte?«
»Auf Shahazan haben wir dasselbe Phänomen beobachtet. Rod, Freddy, ich und praktisch alle Menschen, die sich dort aufhielten, erkrankten an einer leichten Form von Grippe. Genau die von ihnen genannte Personengruppe verließ wenig später den Planeten.« Sie starrte Jason an. »Tirlath VII wäre dann der zweite Fall, von dem wir wissen. Und wir haben keine Erklärung für das, was sich dort abspielte. Wenn beide Male der Exodus auf eine Grippe-Epidemie folgte, dann muss es einen Zusammenhang geben, so unwahrscheinlich es auch klingt, dass sich auf zwei Planeten – die wie viele hundert Lichtjahre voneinander entfernt sind? – exakt das gleiche ereignet hat. Zwei Welten – oder sind es schon mehr? –, die gewiss nicht dieselben Besucher hatten, die ein Virus hätten einschleppen können. Was erzählen denn Ihre … Quellen?«
»Noch nichts.« Unbehaglich rutschte Jason auf seinem Sessel hin und her. »Wir waren unterwegs. Es wird etwas dauern …, falls die Sache überhaupt schon die Runde gemacht hat. Zu dumm, dass Shilla nicht hier ist. Vielleicht kennen die Vizianer dieses Phänomen. Sofern es Derartiges früher schon gegeben hat, könnten sich Hinweise in ihren Archiven finden. Immerhin hatten sie auch mit den Outsidern lange vor uns zu tun.«
Sonja nickte. »Wir werden Shilla und Pakcheon hinzuziehen. Schon wegen Cornelius werden die Vizianer nicht nur die Rollen von Zuschauern innehaben wollen. Sollten Sie sonst noch etwas erfahren, Mr. Knight, wird ich nicht fragen, von wem die Information stammt. Jedes noch so winzige Detail kann helfen, die merkwürdigen Geschehnisse aufzuklären und weitere Vorkommnisse dieser Art zu verhindern. Hatten Sie und Taisho sich auch mit der Grippe infiziert?«
»Nein. Wahrscheinlich trafen wir ein, nachdem der Erreger bereits wieder verschwunden oder nicht mehr ansteckend war. Und Sie? Sie erwähnten, dass Sie die Grippe hatten. Aber … Sie verspüren kein Bedürfnis, alles aufzugeben und irgendwohin zu fliegen?«
»Ja …, nein …, zumindest bisher nicht. Wir hatten wohl Glück. Vielleicht macht das Virus die eine oder andere Ausnahme, so dass uns das zweite Stadium erspart geblieben ist – falls es wirklich einen Zusammenhang gibt und man den Exodus als solches bezeichnen kann. Denkbar wäre auch, dass wir durch die zahlreichen Impfungen und Kontakte zu verschiedensten Organismen eine gewisse Immunität erworben haben.«
»Möglich«, stimmte Jason zu. »Allerdings sollten Sie sich nicht darauf verlassen. Es liegt mir fern, Sie zu beunruhigen, aber vielleicht verzögern die Antikörper nur den Krankheitsverlauf. Sie und Ihre Familie lassen sich am besten von Dr. Ekkri gründlich untersuchen. Und geben Sie ihm das hier.« Er zog einen Datenträger aus der Hemdtasche und schob ihn über den Tisch. »Die Unterlagen habe ich von einem älteren Arzt auf Tirlath VII bekommen.«
»Danke.«
»Und«, es fiel Jason schwer, es auszusprechen – er konnte den Kerl einfach nicht ausstehen! –, »und wenden Sie sich unbedingt an Pakcheon. Er ist ebenfalls Mediziner und hat … hat offenbar für Viren ein gutes Händchen.« Gerade noch rechtzeitig war ihm eingefallen, dass Sally McLennane Sonja gewiss nicht eingeweiht hatte und Jason selber offiziell nichts von dem Vorfall auf Catzigs Nest wusste. Zweifellos hatte Cornelius nicht die geringste Ahnung, was er alles an pikanten Details ausgeplaudert hatte, als er betrunken gewesen war. Und das war auch besser so. Sogar Taisho hatte rote Ohren bekommen …
Sonja steckte den Kristall ein, dann betrachtete sie die Maserung des Tischs, als könne sie die Antworten auf alle Fragen

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