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Rettungskreuzer Ikarus Band 039 - Ehrliche Geschäfte

Rettungskreuzer Ikarus Band 039 - Ehrliche Geschäfte

Titel: Rettungskreuzer Ikarus Band 039 - Ehrliche Geschäfte Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Irene Salzmann
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entfalteten ihre Wirkung, wie sie es immer taten. Der feste Körper, gegen den er gedrückt wurde und der nur aus Muskeln und Sehnen statt der weichen Kurven, die Cornelius bevorzugte, zu bestehen schien, fühlte sich … viel zu gut … an.
»Ich wünschte, ich hätte früher kommen und Ihnen beistehen können«, fuhr Pakcheon ernst fort; der neckende Unterton war verschwunden. Die samtige Stimme des Vizianers klang bedrückt, besorgt und zornig zugleich. »Ich hätte nicht zugelassen, dass Ihnen etwas passiert. Wurden Sie schwer verletzt?«
Der Arm war schon wieder in Ordnung. Die Schiene hatte Cornelius am anderen Tag abnehmen können, nachdem sich Dr. Ekkri davon überzeugt hatte, dass der Bruch sauber verheilt war. Die Droge hatte glücklicherweise keine Nachwirkungen hinterlassen.
»Ich habe mir nur den Hintern versengt«, erwiderte Cornelius reuig. Auch er benutzte seine Gedanken zur Kommunikation. »Man sollte einen Gegner niemals unterschätzen.« Dass er keine Ahnung gehabt hatte, mit wem er sich anlegte, war keine Entschuldigung. Sky hatte außerdem versucht, ihm einen Fingerzeig zu geben.
»Sagen Sie Onkel Doktor zu mir, und ich kümmere mich darum.« Pakcheons Hände glitten tiefer.
»Ihre Waffe drückt.«
»Das ist nicht meine Waffe sondern meine Wiedersehensfreude .«
»Oh …« Cornelius bekam weiche Knie und war froh, dass Pakcheon ihn stützte. Unwillkürlich entspannte er sich und lehnte sich in die Umarmung, die … mehr als nur tröstend war. So gut … Die Welt um ihn herum war plötzlich vergessen.
Eine Hand legte sich auf Cornelius' Schulter und zerrte ihn von Pakcheon fort.
»Das genügt«, sagte Sonja streng. »Es war von Begrüßen die Rede, nicht davon, dass Sie sich vor Publikum die Kleider vom Leib reißen und übereinander herfallen.« Ihre strahlenden Augen straften die harten Worte Lügen, denn offenbar hatte ihr das Bild, das beide Männer abgaben, durchaus gefallen.
Widerstrebend ließ Pakcheon los, sein Gesicht eine Maske.
Das war knapp. Cornelius atmete schwer und fühlte sich wie ein Insekt, das gerade noch aus dem betäubend süßen Kelch einer Fleisch fressenden Pflanze entkommen war. In einer hilflosen Geste strich er sich das Haar aus den Augen. Diese verdammten vizianischen Pheromone …
Aus den Augenwinkeln bemerkte er, dass sich Knight und Taisho viel sagende Blicke zuwarfen. Er musste kein Telepath sein, um zu wissen, was sie dachten. Shilla schien sich köstlich zu amüsieren. Cornelius' Begegnung mit ihr war nur flüchtig gewesen, aber sie schien nun eine ganz andere Person zu sein, seit sie von dem pflanzlichen Symbionten befreit worden war, der sie im Nexoversum vor dem Einfluss der Outsider beschützt hatte. Nach einigen Wochen der Kontemplation schien sie wieder zu ihrem wahren Selbst gefunden zu haben. Eine sehr schöne Frau , fand er.
»Sie werden mir doch nicht etwa untreu?«, erkundigte sich Pakcheon, und Cornelius konnte beim besten Willen nicht sagen, ob der Vizianer ihn auf den Arm nahm oder es ernst meinte. Vermutlich beides. Musste Pakcheon dauernd in seinem Kopf sein? Nicht dass Cornelius viel – vor ihm – verbergen wollte, es war einfach unfair, das die Verbindung für ihn als Nicht-Telepath bloß in eine Richtung funktionierte.
Sonja klatschte in die Hände, um die Aufmerksamkeit der Anwesenden auf sich zu lenken, und enthob Cornelius der peinlichen Antwort. »Ich bedaure, dass ich Sie, Shilla und Pakcheon, gleich nach Ihrer Ankunft hierher zitieren musste. Aber es sieht ganz so aus, als würde sich eine Menge Ärger über uns«, sie blickte erst in Knights, dann in Cornelius' Richtung, »zusammenbrauen, dessen Ausmaß noch nicht ersichtlich ist. Mit Ausnahme von Pakcheon und Taisho hat jeder schon von der Söldner-Organisation Schwarze Flamme gehört und Kontakt zu mindestens einem ihrer Mitglieder gehabt. Um das Leben des Septimus' zu schützen, können wir die Unterstützung von zwei Telepathen wirklich gut gebrauchen.«
»Was haben Sie angestellt?«, wandte sich Pakcheon an Cornelius.
»Lesen Sie meine Gedanken, dann kennen Sie die Geschichte.« Cornelius vertraute dem Vizianer.
Pakcheon schüttelte den Kopf. »Sie wissen genau, dass ich ohne einen triftigen Grund nicht in die Gedanken eines anderen eindringe. Außerdem ist Shilla ebenso wenig informiert wie ich.«
Cornelius seufzte. Sollte er sein Schweigen brechen? Wenn die Menschen, die er als seine Freunde betrachtete, schon bereit waren, ihr Leben für ihn zu riskieren, hatten sie ein Anrecht

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