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Rettungskreuzer Ikarus Band 046 - Welt der Schlafenden

Rettungskreuzer Ikarus Band 046 - Welt der Schlafenden

Titel: Rettungskreuzer Ikarus Band 046 - Welt der Schlafenden Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Irene Salzmann
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waghalsige Aktion und die darauffolgende Entlassung als Septimus gerechtfertigt hätten. Wie enttäuscht muss er sein, nachdem er das gelesen hat! Es war bloß ein weiterer Strohhalm – und nicht mehr.
    Pakcheon lehnte sich in seinem Sessel zurück, der sich sogleich seiner Körperform anpasste, und gähnte. »Ich werde ein kleines Nickerchen machen. Kümmer dich bitte um alles, Kosang, und wecke mich, wenn die Phoenix in Sichtweite ist.«
    »Schlaf gut, Pakcheon.«

Kapitel 12

    Weil sich niemand um ihn kümmern wollte, war Cornelius in die Kabine zurückgekehrt, die man ihm zugewiesen hatte. Immerhin war man so höflich gewesen, ihn nicht in die Mannschaftsunterkünfte zu stecken, sondern ihm den Raum eines Offiziers zuzuteilen. Natürlich war dieser weit entfernt von den luxuriösen Suiten, die er als Septimus kennengelernt hatte, doch besser als die Parkbank, die sein letztes Heim gewesen war, war die Kabine allemal.
    Cornelius blickte sich diesmal sorgfältig um, schließlich würde er in dem Raum für einige Wochen, wenn nicht gar Monate wohnen. Das Zimmer enthielt ein schmales Bett, eine Kommode, einen Schreibtisch mit Sessel, Terminal und Bordcom, ein Beistelltischchen, zwei Stühle, einen Spind und ein kleines Regal mit Gebrauchsgegenständen, daneben eine Minibar. Die Sanitärzelle war durch eine Tür vom Wohnbereich abgetrennt. Dass es dort alle notwendigen Hygieneprodukte gab – darunter eine extragroße Dose mit Enthaarungscreme –, hatte Cornelius bereits festgestellt.
    Nun öffnete er die Möbel. Die Minibar enthielt wenige Spirituosen und einige alkoholfreie Getränke. Die Schreibtischschubladen waren leer bis auf ein Memo-Board und Schreibutensilien. Der Spind enthielt Kleidung in seiner Größe – in den Farben des Raumcorps und mit den Rangabzeichen eines Captains und Geheimdienstmitarbeiters versehen. Er würde die Kluft tragen müssen, wollte er nicht nach einigen Tagen wie ein brünstiger Wildcatzig stinken oder nackt herumlaufen.
    Cornelius unterdrückte ein Lachen. Glaubte Sally McLennane wirklich, ihn auf so simple Weise doch noch unter ihre Fuchtel zu bringen? Ein anderer hätte sich nicht nur alle Finger, sondern auch noch die Zehen und sonstige erreichbare Körperteile geleckt, wenn ihm dieser Einstieg – Captain des Raumcorps und des Geheimdienstes, und das obwohl er keine militärische Ausbildung absolviert, sondern nach der Akademie direkt die Diplomatische Laufbahn eingeschlagen hatte – in eine zweite Karriere geboten worden wäre. Aber nicht er.
    Er ließ sich am Schreibtisch nieder und überlegte, ob er sich über das Terminal in der Bordbibliothek etwas zum Lesen aussuchen sollte, als der Türsummer einen Besucher meldete.
    »Captain Hellerman«, sagte Cornelius knapp und mit unbewegter Miene. Er erhob sich langsam, kam um den Tisch herum und setzte sich auf die Kante, die Arme vor der Brust verschränkt. Mehr Höflichkeit durfte der Kapitän der Phoenix nicht von ihm erwarten.
    »Mr. Cornelius«, erwiderte Hellerman. Allein daran, dass er mit der Zunge die Lippen befeuchtete, war zu erkennen, dass ihm das bevorstehende Gespräch unangenehm war. »Um es kurz zu machen: Sie sind auf Veranlassung von Sally McLennane hier, die Ihre Hilfe in einer wichtigen Angelegenheit benötigt. Zweifellos haben Sie gemerkt, dass die Phoenix bereits unterwegs ist … und etwas Derartiges vermutet. Ich bedaure, Sie … beschwindelt … zu haben, aber freiwillig hätten Sie sich uns gewiss nicht angeschlossen. Wenn Sie wütend auf mich sind, kann ich das verstehen, bitte aber trotzdem um Ihre Kooperation.«
    »Ich habe wohl ebenso wenig eine Wahl, wie Sie eine hatten«, entgegnete Cornelius. »Werde ich nun erfahren, wohin die Reise geht und wieso man gerade mich zu brauchen glaubt?«
    Hellerman nickte.
    »Deswegen bin ich hier. Was wissen Sie über die Beschaffung der Hyperbombe? Sie waren dabei, als sie im Nexoversum gezündet wurde, aber sind Sie auch darüber informiert, wie die Waffe in unsere Hände gelangte? Nur im Groben? Dann will ich Ihre Kenntnisse kurz auffrischen:
    Um die Formel für die Hyperbombe zu erhalten, begaben sich Captain Sentenza und seine Crew in die Vergangenheit. Um genau zu sein: In die Zeit vor dem Ende des Zweiten Imperiums. Auch damals kämpften die Wesen der Galaxis gegen die Outsider und sahen in jener Waffe, die die Große Stille auslöste, ihre einzige Chance, Versklavung und Tod abzuwenden. Alles Weitere ist hinreichend bekannt.
    Was jedoch nicht an die

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