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Rettungskreuzer Ikarus Band 046 - Welt der Schlafenden

Rettungskreuzer Ikarus Band 046 - Welt der Schlafenden

Titel: Rettungskreuzer Ikarus Band 046 - Welt der Schlafenden Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Irene Salzmann
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kurzen Periode der Raumfahrt begegnet ist und die Aufzeichnungen nicht verloren gingen. Vor zwei Wochen war sie auf Vortex Outpost . Nun werden einige Monate vergehen, bis sich wieder eine Gelegenheit ergibt, mit ihr zu sprechen.«
    »Schade. Durch ihre Geheimniskrämerei hat Mrs. McLennane womöglich ein Eigentor erzielt. Und wie immer geht das politische Kalkül zu Lasten der Allgemeinheit.«
    »Ah, ich sehe, Ihr Glauben an das Gute hat doch einen Knacks bekommen.«
    »Das hatte er schon immer. Zumindest was die Leute in den führenden Positionen betrifft.«
    Es entstand eine kleine Pause, während der Pakcheon sein Glas anstarrte und sich fragte, was wohl passieren würde, wenn Cornelius betrunken wäre … »Was machen wir in den drei Wochen, die die Phoenix braucht, um Tuman zu erreichen?« Bis wir wissen, ob wir erneut umsonst hofften.
    »Was hätten wir auf Vortex Outpost gemacht?«
    »Uns gelangweilt?«
    »Manchmal glaube ich, Sie nehmen die Situation nicht ganz ernst«, sagte Cornelius mit einem leicht gereizten Unterton.
    »Und ob ich das tue«, widersprach Pakcheon. »Das heißt jedoch nicht, dass mein ganzes Denken nur noch um diese Problematik kreist. Manchmal muss man Scherze machen, um nicht verrückt zu werden. Oder für eine Weile abschalten, um dann die Dinge aus einer anderen Perspektive betrachten zu können und vielleicht weiterzukommen.«
    »Sie haben ja recht.« Cornelius spielte kurz mit seinem Glas, dann trank er es leer. »Es ist spät geworden. Ich gehe zu Bett. Vielleicht hilft mir eine Runde Schlaf, die nächste Etappe des Flugs weniger angespannt durchzustehen.«
    Er erhob sich, und Pakcheon stand gleichfalls auf, um ihn zur Tür zu geleiten. »Ist alles in Ordnung zwischen uns?«, fragte Pakcheon, irritiert über den abrupten Aufbruch, das linke Auge leicht zusammengekniffen.
    Cornelius wandte sich zu ihm um. »Natürlich. Ich will die Information über die Tumanen noch einmal lesen, schließlich besitze ich kein fotografisches Gedächtnis, und dann schlafen. Nach allem, was in den letzten Tagen passiert ist, bin ich ziemlich erledigt, ja, und verärgert. Nicht Ihretwegen. Aber ich könnte Dinge sagen, die ich nicht wirklich meine.«
    »Verstehe.« Pakcheon betätigte den Türöffner für ihn. »Frühstücken wir zusammen?«

Kapitel 14

    Die nächsten Tage verliefen ereignislos. Die Phoenix strebte ihrem Ziel entgegen, begleitet von der Kosang , die ihren Ortungsschutz wieder eingeschaltet hatte und praktisch unsichtbar war. Niemand verlor ein Wort darüber, dass Cornelius zwar die Uniform des Corps trug, die Rangabzeichen jedoch fein säuberlich abgetrennt hatte.
    Während sich Pakcheon – er hatte vorausschauenderweise genug Wechselwäsche mitgebacht – die meiste Zeit in seiner Kabine aufhielt und die Datenbank des Schiffs durchstöberte, dabei wissenschaftliche Abhandlung genauso las wie unterhaltsame Romane, lernte Cornelius nach und nach die Crew kennen.
    Hellermans Erster Offizier und Pilot war ein schlanker Zyraner namens Yeni Alaya. Meist war er guter Laune und bekannte sich dazu, ein eingefleischter Trisolum -Spieler zu sein. Kroil Wenga, der Chef-Ingenieur, der fast so breit wie hoch war, stammte von Drupin und galt außerdem als ausgezeichneter Bergungsspezialist. Die drei Bordärzte – Melton Carlyle, Laini Singer und Reela Coy – kamen von verschiedenen Welten des Multimperiums und teilten sich, wenn sie nicht in der Krankenstation benötigt wurden, die übrigen Arbeiten.
    Für Cornelius war es keine große Überraschung, dass die beiden Frauen mit ihm zu flirten versuchten. Pakcheons Pheromone hafteten an ihm und … wirkten . Früher hätte er die eindeutigen Angebote nicht abgelehnt. Reela und Laini waren attraktiv und gegenwärtig ungebunden. Aber der Gedanke, dass sie alle noch eine Weile auf engstem Raum miteinander auskommen mussten, ließ ihn eine höfliche Distanz wahren. Überdies sprach Pakcheons Miene, wenn sich die Frauen in der Kantine zu ihnen an den Tisch setzten, Bände …
    Natürlich beschwichtigte Cornelius seinen Freund sofort und lud ihn dazu ein, ihn in Alayas Kabine zu einer Trisolum -Partie zu begleiten, mit den Ärztinnen Karten zu spielen oder sonst etwas zur Zerstreuung zu unternehmen, doch Pakcheon blieb über das übliche Maß hinaus distanziert.
    »Ich mag vorübergehend McLennanes Marionette sein, aber ich werde mich nicht mit ihren Lakaien verbrüdern.«
    Danach hatte es Cornelius aufgegeben, Pakcheon miteinbeziehen zu wollen.

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