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Rettungslos verliebt

Rettungslos verliebt

Titel: Rettungslos verliebt Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Lindsay Armstrong
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und kahlen Äste der Bäume, und an den Fäden der Spinngewebe bildeten sich Tröpfchen, die wie Schneeflocken aussahen.
    Den Weg hinunter zu den kleinen Seen ließen sie die Pferde langsamer gehen. Und dann erwartete sie noch eine wunderbare Überraschung. Schwärme von weißen Kakadus und Rosenkakadus mit grauem und pinkfarbenem Gefieder erhoben sich mit viel Lärm in die Luft. Es waren so viele, dass Lydia sprachlos war vor Staunen.
    "Beim letzten Mal waren keine da!" rief sie schließlich aus und ließ sich aus dem Sattel gleiten. Dann legte sie Billy die Zügel über den Kopf und streichelte ihm den Nacken.
    "Wahrscheinlich haben wir sie verscheucht, denn wir hatten ein Lagerfeuer an. Es gibt noch mehr Wasserstellen", antwortete Joe und zog die Handschuhe aus.
    Mit seinem Hut, der Wetterjacke über dem karierten Flanellhemd, in den Jeans und Wüstenboots sieht er aus wie ein echter
    Buschbewohner, dachte Lydia.
    "Du siehst aus wie der Held in dem Film The Man from Snowy River", erklärte sie dann auch prompt, ohne nachzudenken.
    Joe lächelte. "Na ja, ein richtiger Fluss ist das nicht, aber Schnee gibt es hier."
    Sie erbebte in der gelben Thermojacke und musste lachen. Dann beobachtete sie ihn, wie er die Sattelrollen losband, und machte es ihm nach.
    Nachdem sie alles, was er eingepackt hatte, auf dem Boden ausgebreitet hatten, sagte Lydia leise: "Du warst schon fleißig, während ich noch geschlafen habe." Sie schüttelte verwundert den Kopf, denn er hatte wirklich an alles gedacht: Wasserkessel, Becher, Teller, Tee, Milch, Zucker, Honig und Butter und ein rundes goldbraunes Brot, das noch ganz warm war. Sogar zwei Beutel Heu für die Pferde hatte er mitgenommen.
    "Sollen wir die Pferde tränken? Dann mache ich Feuer, setze Wasser auf, und wir entscheiden uns, ob wir erst schwimmen oder erst frühstücken", schlug er vor.
    "Ich kümmere mich um die Pferde, und du kannst dich aufs Feuer konzentrieren."
    "Du bist wirklich eine Frau so ganz nach meinem Herzen, Lydia!"
    Sie antwortete nicht, sondern führte die Pferde ans Wasser. Aber sie warf Joe vorher noch einen belustigten Blick zu.
    "Wir sind verrückt!" stellte Lydia später fest, als sie und Joe halb nackt im Wasser standen. "Ich bin schon ganz blau vor Kälte."
    "Stell dir doch vor, wie wohl wir uns fühlen, wenn wir uns ans Feuer setzen. Außerdem ist da noch ein anderer Faktor, den wir berücksichtigen müssen."
    "Was denn für einer?"
    "Eisig kaltes Wasser ist dafür bekannt, gewisse männliche Triebe einfrieren zu lassen. Deshalb kannst du dich momentan in dieser Hinsicht sicher vor mir fühlen. Ich kann natürlich nicht genau sagen, wie lange, aber ..."
    "Okay", unterbrach sie ihn. "Wenn du es so siehst, habe ich wohl keine Wahl." Sie atmete tief ein, zog sich die restlichen Dessous aus und stürzte sich ins Wasser. Joe machte es ihr nach.
    "Warum hast du mir nicht gesagt, dass es hier Krokodile gibt?" fragte Lydia fünf Minuten später.
    Sie und Joe waren wieder am Ufer, und er rieb sie kräftig mit einem Badetuch trocken. Er hatte sich schon wieder angezogen, aber Lydia war noch nackt.
    "Ich dachte, du wüsstest es. Du hast doch beim ersten Mal davon gesprochen ..."
    "Ja, aber ich habe nicht damit gerechnet, plötzlich so ein Tier vor mir auftauchen zu sehen."
    "Lydia, es sind Johnson-River-Krokodile! Sie greifen keine Menschen an. Doch ehrlich gesagt, ich war auch ziemlich überrascht."
    "Ich war so schockiert, dass ich beinah ertrunken wäre", gab sie frustriert zu.
    "Hier." Er reichte ihr das Badetuch und hob ihre Dessous auf.
    Sie zog ihren winzigen weißen Slip aus Seide und Spitze und den dazu passenden BH an. "Dass ich nackt war, hat alles noch schlimmer gemacht", beschwerte sie sich.
    "Das glaube ich dir", antwortete er ruhig und half ihr, den weißen Pullover überzuziehen. "Aber ein Badeanzug ist kein wirksamer Schutz", fügte er hinzu.
    Lydia blickte ihn vernichtend an. Unbeeindruckt versuchte er jedoch, ihr die Jeans über die noch feuchten und kalten Beine zu ziehen.
    "Du gibst dem Ausspruch ,sich in enge Jeans zwängen' eine ganz neue Bedeutung, Lydia", sagte er respektvoll.
    "Aber nur weil meine Haut noch feucht ist", erwiderte sie kühl, während sie die gelbe Jacke überzog. Dann setzte sie sich hin, um die Socken und Boots anzuziehen.
    Mit finsterer Miene blickte sie vor sich hin. Sich plötzlich einem Krokodil gegenüberzusehen war eine traumatische Erfahrung. Das Tier war jedoch genauso entsetzt gewesen wie sie. Trotzdem war sie

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