Rettungslos verliebt
dem Zeigefinger die Linien, ihrer Lippen nach. "Aber was noch wichtiger ist", fügte er ruhig hinzu, "und weshalb es für mich ein großer Schritt ist, Lydia: Du hast eine perfekte Partnerschaft erlebt, ich jedoch noch nie, jedenfalls nicht so, dass mich eine Frau seelisch und körperlich gefesselt hätte." Er machte eine Pause. "In den Beziehungen, die ich hatte, kam ich mir immer wie ein Zuschauer vor, der darauf wartete, dass etwas geschah.
Deshalb habe ich schon überlegt, ob mit mir irgendetwas nicht stimmt."
"Glaubst du wirklich nicht, dass du schon mal verliebt warst?" fragte sie heiser.
"Nein, nicht richtig und nicht so, wie es sein sollte."
"Vielleicht hast du nur noch nicht die richtige Frau gefunden", wandte Lydia ein.
Er zuckte die Schultern. "Oder vielleicht haben nicht alle Menschen das Glück, so etwas Perfektes und Schönes zu erleben."
"Wenn wir beide dieses Ziel nun nicht erreichen?" fragte sie und bekam Herzklopfen, denn damit hatte sie ihm zu verstehen gegeben, dass sie bereit war, mit ihm zu schlafen.
"Dann sind wir ein bisschen älter und klüger", antwortete er sanft.
"Und vielleicht hast du dann in einem Eckchen deines Herzens Platz für einen Kerl, der dich verzweifelt begehrt hat - aber in anderer Hinsicht durchgefallen ist."
"Niemals hätte ich geglaubt, mit einem Mann ins Bett gehen zu können, solange ich mir meiner Gefühle noch nicht sicher bin, Joe.
Doch jetzt, in diesem Moment, hast du diesen Platz in meinem Herzen, auch wenn es vielleicht nicht für immer ist. Komm."
Sie nahm ihn bei der Hand und ging mit ihm aus der Küche.
In Joes Schlafzimmer stand ein schöner Schrank aus Zedernholz mit Messinggriffen und Türen mit ovalen Spiegeln. Der beigefarbene Teppichboden passte perfekt zu den weißen Vorhängen. Die Wände waren in einem hellen Ockerton gestrichen, und auf den Nachttischen standen Lampen aus weißem Marmor. Außerdem waren da noch der bequeme Sessel mit dem hellbraunen Samtbezug und das breite Bett.
Es war der einzige Raum im ganzen Haus, der harmonisch wirkte und eine persönliche Note ausstrahlte.
Lydia blieb auf der Türschwelle stehen und sah Joe fragend an.
"Wir haben uns schon vor zwei Jahren vorgenommen, das ganze Haus zu renovieren, aber bis jetzt haben wir nur mein Schlafzimmer und Sarahs und Rolfs geschafft."
"Es ist schön." Sie ließ seine Hand los und durchquerte den Raum.
Dann fuhr sie mit der Hand über den Zedernholzschrank.
"Ich bin froh, dass es dir gefällt", sagte er leise und stellte sich hinter sie, so dass sie sich beide im Spiegel sahen. "Aber ich hoffe, es lenkt uns nicht ab."
Lydia schwieg sekundenlang. Während Joe sie im Spiegel betrachtete, breiteten sich erregende Gefühle in ihr aus. "Nein", erwiderte sie schließlich leise und drehte sich zu ihm um. "Ich habe mich entschieden. Oder bin ich dir zu bestimmend?" fügte sie zögernd hinzu.
"Glaub mir, es gefällt mir ausgesprochen gut."
Sie sah ihn aufmerksam an. "Nein, Joe, ich meine, ich weiß, dass ich manchmal sehr bestimmend bin, und ..."
"Offenbar gibt es nur eine Möglichkeit, aus der Sackgasse herauszukommen, Lydia." Kurz entschlossen legte er die Arme um sie und küsste sie.
Dann gab sie sich ganz dem Zauber des Augenblicks hin. Für Lydia war es eine völlig neue Erfahrung, sich in Joes Armen im Spiegel zu sehen und zu beobachten, wie ihr die Röte in die Wangen stieg und wie er ihr das Shirt abstreifte. Als er ihren luxuriösen BH aus hellgrauem Seidensamt entdeckte, hielt er inne.
"Ich trage ihn oft", sagte sie atemlos.
"Mit anderen Worten, du hast ihn nicht extra angezogen, um mich heute Nacht verrückt zu machen, oder?"
"Nein, ich wusste doch gar nicht..." Unvermittelt unterbrach sie sich und biss sich auf die Lippe. Ich höre mich so an, als wollte ich mich verteidigen, dachte sie. "Nein", wiederholte sie deshalb. "Er passt zum Slip."
Joe lachte liebevoll und legte die Hand auf den Bund ihrer Jeans. "So, die Tierärztin Lydia Kelso hat offenbar eine geheime Schwäche für reizvolle Dessous."
"Ja, das stimmt", gab sie zu.
"Hoffentlich hast du nichts dagegen, dass ich sie dir ausziehe."
"Nein, im Gegenteil, ich wünsche es mir", erwiderte sie leise und lächelte unsicher. "Aber erst muss ich dir noch sagen, dass ich auch eine Schwäche für Gleichberechtigung habe. Du hast vorhin ohne dein Hemd atemberaubend gut ausgesehen."
Sogleich ließ er Lydia los und streifte sich rasch das Hemd ab. "So wie jetzt?"
Sie lächelte wieder und legte den Kopf an
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