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Revanche - Exposure

Titel: Revanche - Exposure Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Susan Andersen
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früher hat er sich wegen jeder Kleinigkeit geprügelt, und heute ist er eine echte Respektsperson.
Ich meine, ich möchte, dass er hier für Recht und Ordnung sorgt. Aber privat will ich nichts mit ihm zu tun haben.«
    »Das ist nicht fair, Ruby.« Emma schien sichtlich bestürzt. »Er kann schließlich nichts für die zweifelhafte Karriere seiner Maman . Und er macht mir ehrlich gesagt auch nicht den Eindruck, als ginge er mit brutaler Gewalt vor. Oder glauben Sie, dass er etwas mit der Autobombe zu tun hatte, durch die er letztlich selber verstümmelt wurde?«
    Ruby überlegte kurz. »Vermutlich ist es unfair«, räumte sie schließlich ein, »aber ich empfinde eben so, Emma. Ein Stück weit sind es sicher Vorbehalte. Hier ändert sich so schnell nichts. Wir sind ziemlich festgefahren in unseren Ansichten.«
    » Oui , so ist das in der Kleinstadt. Nachvollziehbar, was Sie da sagen. Aber was meinen Sie mit Vorbehalten, Ruby?«
    Beide Frauen verfolgten, wie Elvis den dampfenden Kaffeebecher von Bonnie entgegennahm und in seiner Brusttasche nach Kleingeld kramte. Er murmelte irgendetwas, als er ihr das Geld gab, nippte an der heißen Flüssigkeit und steuerte ins Freie. Ruby wandte sich wieder Emma zu.
    »In Port Flannery lebt es sich leichter, wenn man mit dem Strom schwimmt«, erklärte sie. »Hier hat man gewisse … Dünkel. Und selbst wenn ich offen auf Elvis zugehen wollte, Emma, würde er mich lediglich eiskalt abblitzen lassen.«
    »Das glauben Sie doch wohl selbst nicht«, protestierte Emma.
    »Doch. Der zieht sein Ding durch und lässt sich auf
nichts ein. Also, ich hab nicht das Gefühl, dass er mit seinem Leben unzufrieden ist.«
    Emma strich sich eine gelockte Haarsträhne aus dem Gesicht. »Ist das nicht merkwürdig, Cher? Mein Eindruck ist ein völlig anderer. Mir kommt er einsam vor. Und er ist so nett zu Gra…« Sie stockte. »Wo ist Gracie?« Ihr Blick schoss durch das Café. Panisch sprang sie auf, da sie ihre Kleine nicht sofort entdeckte.
    »Sie hat sich unter Tisch sieben verkrochen.« Ruby deutete auf den Tisch neben der Küchentür. Erleichtert sank Emma auf ihren Stuhl zurück. Gracie saß im Schneidersitz auf dem Boden unter dem Tisch, über den irgendjemand - vermutlich Bonnie - eine Küchenschürze gebreitet hatte, so dass es aussah wie ein Zelt. Gracie sang leise vor sich hin, derweil kramte sie Kiesel und Muscheln aus dem Eimerchen und legte Muster auf dem Teppich.
    »Am besten, ich hole sie da weg und räum schnell auf, bevor Ihre Pensionsgäste zum Abendessen anrücken.«
    »Och, machen Sie sich keine Mühe, Schätzchen. Der Ansturm geht erst in einer guten halben Stunde los, und der Tisch ist ohnehin nicht sonderlich begehrt.« Ruby stand auf und schlenderte zu den Fenstern, die den Platz überblickten. Sie schob einen der steif gestärkten, blauweiß karierten Vorhänge beiseite und starrte ins Freie.
    Schließlich wandte sie sich ab und steuerte wieder auf den Tisch zu. »Da fällt mir noch was ein. Elvis hatte früher’ne ganze Menge Eisen im Feuer.« Ruby setzte sich wieder. Zerstreut knabberte sie an ihrem pink lackierten Fingernagel und spähte zu Emma. »Das hatte ich echt verdrängt.«
    »Was?«

    »Na ja, dass er früher verdammt attraktiv aussah. In der Highschool.« Sie zuckte die Schultern. »Ich war damals schon verheiratet und schwanger mit Billy und so. Wissen Sie, in einer Kleinstadt ist man echt froh für jede Abwechslung. Und er war immer für eine Überraschung gut. War ein echter Hingucker und ein ganz schlimmer Finger und … machen wir uns doch nichts vor, Emma, das war eine verdammt verlockende Kombination für ein unschuldiges Highschool-Mädchen. Ich wette, etliche träumten nachts davon, wie sie für diesen Typen ihr Höschen runterließen. Und wenn er gewollt hätte, hätte er sie bis auf wenige Ausnahmen alle rumgekriegt.«
    Emma grinste leicht anzüglich. »Elvis hat bestimmt nichts anbrennen lassen.« Hätte ich an deiner Stelle auch nicht, sinnierte sie im Stillen, nachdem er als Erwachsener völlig isoliert dastand.
    »Irrtum, das ist ja das Komische. Die paar Mal, dass er wirklich mit einer ausgegangen ist, geschah auf Initiative des Mädchens hin.«
    »Ein Highschool-Absolvent, der freiwillig ein Sexabenteuer auslässt?«, ätzte Emma. »Ach, kommen Sie mir doch nicht damit.«
    »Er hatte schon immer seinen Stolz«, konterte Ruby. »Diese distanziert-arrogante Tour, Sie wissen schon.« Sie hob die Schultern und ließ sie wieder sinken. »Ich denke,

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