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Revanche - Exposure

Titel: Revanche - Exposure Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Susan Andersen
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die so genannten anständigen Mädchen hätten es zwar gern heimlich mit ihm getrieben. Aber ihn offiziell zu Hause vorzustellen, wenn er Daddys kleine Prinzessin zu einem Date abholte, das trauten sie sich wiederum auch nicht.«
    »Und deshalb … hat er sich selber den Spaß vermiest?« Emma schauderte. »Mannomann. Wenn er schon als
Teenager so kontrolliert war, wie bekommt man ihn dann wohl heute ins Bett?«
    »Emma!«
    »Pardon, Ruby, ist mir nur so rausgerutscht. Trotzdem, der Mann hat was!«
    »Reine Geschmacksache.« Ruby schüttelte den Kopf. »Also, ich persönlich kann an Elvis nichts finden.«

5
    Bestimmt wäre es am gescheitesten, wenn sie diese unsäglichen Videos auf den Müll warf, verbrannte oder sonst irgendwie unschädlich machte. Missmutig drückte Emma auf die Eject-Taste des Videorekorders, nahm die Kassette heraus und legte sie zu den anderen in die Tasche zurück, die auf dem Regal stand. Abend für Abend ertappte sie sich dabei, dass sie sich diese verfluchten Aufnahmen ansah. Sie war süchtig danach, wie ein Alkoholiker nach der Flasche, und das war weiß Gott nicht gut für sie.
    Nein, ganz im Gegenteil. Trotzdem gab sie dem inneren Impuls nach, schaute sich die Bänder immer wieder an. Vielleicht, so hoffte sie im Stillen, würde sie dann irgendwann begreifen, wieso sie sich ausgerechnet auf diesen Mann eingelassen hatte. Nach außen hin verständnisvoll und liebenswürdig, hatte er sich im Laufe der Zeit als unberechenbares Monster entpuppt.
    Vielleicht könnte sie sich dann selbst verzeihen, dass sie diesem Mann blind vertraut hatte.
    Grundgütiger, warum war sie bloß so vernagelt gewesen?

    Es war stickig im Raum, sie brauchte frische Luft. Sie lief zum Fenster, riss es auf und lehnte sich über den Sims. In tiefen Zügen zog sie die kühle Nachtluft in ihre Lungen.
    Bon Dieu , sie hatte plötzlich das Gefühl, als würden die Wände sich langsam auf sie zubewegen, sie erdrücken. Sie wollte, musste dieser Enge für ein paar Minuten entfliehen. Sie spähte zu der friedlich schlummernden Gracie, die zusammengerollt wie ein Kätzchen mitten auf dem Bett lag. Aber sie konnte ihre kleine Tochter unmöglich allein lassen.
    Minuten später klopfte sie an die Tür von Raum G am Ende des Ganges. Elvis öffnete ihr und musterte sie fragend. Unvermittelt fasste sie mit beiden Händen seinen unversehrten Arm.
    »Elvis, ich werd hier noch verrückt«, stammelte sie leicht unsicher, »aber vielleicht können Sie mir helfen.«
    Er fühlte, wie ihre Nägel sich in seinen Arm gruben, und musterte sie schweigend - die verlegene Röte auf ihren Wangen, der beschwörende Blick, zerzauste Haare und Wahnsinnsbrüste, die sich unter einem engen, blassblauen Top nervös hoben und senkten.
    »Ich habe eine Riesenbitte an Sie«, setzte sie hastig hinzu, bevor er sie abwimmeln konnte. »Sicher, wir kennen uns kaum, aber mir fällt die Decke auf den Kopf und ich muss einfach mal vor die Tür, Cher . Gracie schläft zwar wie ein Murmeltier, trotzdem möchte ich sie nicht unbeaufsichtigt im Zimmer zurücklassen …«
    Na, was hattest du denn erwartet, was sie sagen würde, überlegte Elvis sarkastisch. Elvis, ich bin verdammt scharf auf dich, denn du bist wahnsinnig gut bestückt, einfach phänomenal? Himmel, Donnelly, mach dich nicht
lächerlich! Er zog seinen Arm weg. »Soll heißen, Sie brauchen einen Babysitter?« Seine Miene blieb ausdruckslos.
    »Würden Sie das machen? Bitte, ja? Sie brauchen auch nichts weiter zu tun«, haspelte sie hervor. »Gracie schläft tief und fest; sie könnten lesen oder fernsehen. Was immer Sie gemacht haben, bevor ich hier hereingeplatzt bin. Außerdem mag Gracie Sie und ängstigt sich nicht, falls sie wach wird und ich nicht da bin und …«
    »Okay.«
    »… deshalb dachte ich an Sie. Bei Ihnen ist sie sicher aufgehoben.« Sie brach ab. »Okay?«
    »Ja, wieso nicht?« Die breiten Schultern unter dem verwaschenen, schwarzen T-Shirt hoben sich. »Ich hol nur schnell mein Buch.«
    Emma warf einen verstohlenen Blick in den Raum, derweil schnappte er sich seine Lektüre, die aufgeklappt und umgedreht auf der Lehne eines alten Polstersessels lag. Er steckte einen Finger in die Seite, schloss das Buch und wandte sich ihr zu. »Fertig«, meinte er. »Wollen Sie runter in in den Anchor?«
    »In den Anch …? Sie meinen die Taverne unten am Hafen? Um Himmels willen, nein! Mais non , Elvis, da haben Sie mich total missverstanden.« Bon Dieu , für wen hielt er sie eigentlich? Glaubte er

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