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Revanche - Exposure

Titel: Revanche - Exposure Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Susan Andersen
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Fußknöchel verhakten sich in den hinteren Stuhlbeinen.
    Sie war eine impulsive Frau. Deshalb hatte sie ihn geküsst, quasi als … kleines Dankeschön. Weil er bereitwillig auf Gracie aufgepasst hatte. Weil er verlässlich und kompetent wirkte. Und weil er ihr nach langer, langer Zeit wieder das Gefühl gab, ganz Frau zu sein. Von einem kleinen Dankeschön konnte allerdings nicht mehr die Rede sein, als sie sich an seine Hemdfront kuschelte. Mit den Fingerspitzen zärtlich über die Narbe auf seiner Wange streichelte, ihre Brüste an ihn schmiegte und lasziv auf seinem Schoß hin und her rutschte. Das sehnsuchtsvolle Ziehen in ihrem Unterleib provozierte sie einfach dazu. Es verstärkte sich mit ihrem rasenden Herzklopfen.
    Dann wurde die schwelende Glut schlagartig ausgelöscht. Die Hand, mit der sie Elvis’ Gesicht streichelte, wurde gepackt und so ruckartig weggerissen, dass ihr Oberkörper von seiner Brust zurückschnellte. Die Prothese in ihrer Gürtelschlaufe zerrte sie ein gutes Stück zurück, bis sie aufrecht auf seinen Knien saß. Mit Betroffenheit gewahrte sie seine ärgerliche Miene.

    »Treiben Sie immer solche Spielchen, mmh?«, fragte er dumpf. »Sind Sie auch so eine?«
    »Hmmm?« Sie blinzelte verwirrt. »Was für eine?«
    Er schüttelte sie. Wut, Begehren und Ekel spiegelten sich in seinen Zügen. Und … Schmerz? Ganz bestimmt nicht. »Eine von den Frauen, die auf Krüppel abfahren?« Seine Mundwinkel zuckten erbittert. »Hätte mir gleich einleuchten müssen, dass irgend so was im Busch ist. Na, wenn schon. Du stehst auf Narben und entstellte Typen, Baby? Wart mal ab, was ich alles mit meinem Stumpf machen kann.«
    Emmas Kopf schnellte zurück, als hätte er sie geschlagen. Naserümpfend, die Lippen angewidert verzogen, starrte sie ihn verständnislos an. Sie traute ihren Ohren nicht. »Das … mon Dieu … das ist …«
    »Richtig?«, warf er ein. »Mordsmäßig korrekt?«
    » Total krank!« Sie bemühte sich, von seinem Schoß wegzukommen. Aber er hielt sie ohne erkennbare Anstrengung fest.
    »Ach, kommen Sie mir doch nicht damit!«, knirschte er wütend. »Mir brauchen Sie nichts vorzumachen, okay? Grundgütiger! Wir sollten wenigstens ehrlich miteinander umgehen.«
    » Mais oui , ich hatte auch nichts anderes vor.« Sie wand sich in seinem Klammergriff und fauchte: » Mon Dieu , aber Ehrlichkeit ist für Sie wahrscheinlich ein Fremdwort!« Sie bog den Oberkörper so weit wie möglich zurück. Unglaublich, was er da eben von sich gegeben hatte. »Lassen Sie mich los«, meinte sie steif.
    Leise fluchend lockerte er seine Umklammerung. Er hielt die Arme weit von sich gestreckt und musterte sie herablassend, als sie aufsprang. »Ich dachte, Sie wollten
etwas ganz anderes von mir«, sagte er mit kalter Verachtung, während sie sich straffte. »Dass ich da nicht gleich drauf gekommen bin, Süße, aber Sie stellen es geschickter an als die Meisten. Ihre Kleine hätte mich allerdings darauf bringen müssen.« Er schüttelte den Kopf.
    Emma erstarrte. »Das Kind?«, flüsterte sie. Winzige Schweißperlen traten ihr auf die Stirn. » Gracie?«
    »Haben Sie noch eins?«, gab er aufgebracht zurück. »Ja, Gracie. Als sie ganz locker über meine Verunstaltungen hinwegging, hätte mir gleich ein Licht aufgehen müssen, dass ihr so was nichts ausmacht. Schätze, Sie treiben es oft genug mit Krüppeln, dass sie sich an Zombies wie mich gewöhnt hat.«
    »Sie Scheißkerl!« Emma holte aus und schlug nach ihm. »Sie gottverdammter, widerwärtiger …«
    Elvis packte ihre Hände. Seine Finger umschlossen ihre Handgelenke und rissen Emma unsanft auf seinen Schoß. »Miststück«, stieß er zwischen zusammengebissenen Kiefern hervor. »Wenn Sie meinen, ich sitze hier dumm rum und lass mich von Ihnen anpöbeln, dann haben Sie sich gehörig geschnitten. Verflucht, ich könnte Sie wegen Beamtenbeleidigung anzeigen!«
    Sie hatte ihm den Kopf in die Kehle gerammt. Bevor er sich von dem Schmerz erholte, boxte sie ihm mit solcher Wucht unters Kinn, dass seine Zähne mit einem hörbaren Klacken aufeinanderschlugen. Heiliges Kanonenrohr! Wenn er die Zunge dazwischen gehabt hätte, wäre sie jetzt Hackfleisch.
    Pech für Emma, denn als ihre Stirn mit seinem unnachgiebigen Kieferknochen zusammenrasselte, wäre sie fast ohnmächtig geworden. Sekundenlang wurde ihr schwarz vor Augen und sie sah nur noch ein Feuerwerk aus bunt
glitzernden Sternen. Elvis ging offenbar kein Risiko ein. Seine Prothese grub sich in ihre Haare,

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