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Revanche - Exposure

Titel: Revanche - Exposure Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Susan Andersen
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Nadine: »Sag bloß nicht, du hast noch nie von ihm gehört?« Sie bedachte Emma mit einem tadelnden Blick. »So etwas muss das Kind doch wissen!«
    Emma lächelte nachsichtig und zuckte lässig mit einer Schulter. » Mais oui , was soll ich dazu sagen?«
    Über so viel Gleichmut konnte Nadine nur den Kopf schütteln. Sie schenkte Gracie ihre volle Aufmerksamkeit. »Elvis Presley war der König des Rock’n’ Roll, Schätzchen«, erzählte sie der Kleinen ernst. »Er hat die
Musik geprägt, wie wir sie heute kennen. Aber tragischerweise« - sie seufzte - »ist er viel zu früh gestorben.« Wieder schaute sie zu Emma. »Am vierten Juli fahre ich nach Memphis«, fuhr sie fort. »Meine Freundin und ich wollen uns ein bisschen die Gegend anschauen, und natürlich auch Graceland. Leider können wir an seinem Todestag nicht dort sein, um an seinem Memorial für ihn zu beten.«
    »Memor …?« Halt die Klappe und frag nicht. »Das tut mir aber leid für Sie, Mrs. Donnelly. Da sind Sie sicher enttäuscht. Trotzdem, die Reise ist bestimmt auch so - ähm - lohnend.« Emma inhalierte Nadines dezent frischen Duft und wandte sich wieder an ihre Tochter. »Mrs. Donnelly ist die Maman des Sheriffs, Herzchen.«
    »Weiß Gwacie schon.« Die Kleine stellte sich auf den Stuhl, umarmte Emma ungestüm und gab ihr einen dicken, feuchten Schmatzer auf die Wange. »Und das ist meine Maman !«
    »Bitte, Emma«, beharrte Nadine, »nicht Mrs. Donnelly oder Madam. Einfach nur Nadine.«
    » Mom ?«
    Beide Frauen sahen auf. Elvis steuerte an ihren Tisch. Er starrte sie ungläubig an, als fragte er sich, wieso zum Teufel Nadine aus heiterem Himmel mit Emma plauderte.
    Und vor allen Dingen worüber . Emmas leicht betretene Miene sagte ihm alles. Vermutlich hatte Nadine sich mal wieder an ihrem Lieblingsthema Elvis Presley festgebissen. Grundgütiger, war das peinlich!
    »Oh, hi. Elvis, Schätzchen. Ich hab der kleinen Gracie eben von dem King erzählt. Denk mal, sie hatte noch nie von ihm gehört. Kannst du dir das vorstellen?«

    Gracie, die mit einem Arm ihre Mutter umschlungen hielt, plumpste auf deren Schoß und wippte fröhlich vor und zurück. »Hi, Sheriff! Deine Maman sagt, du bist irgend so ein König!«
    Einen Moment lang waren alle sprachlos. Spontan verzogen sich Elvis’ Lippen zu einem breiten Grinsen. Er hob Gracie von Emmas Schoß, nahm sie in die Arme und tanzte mit ihr vor dem Tisch. Er setzte die Ferse seines abgewetzten Cowboystiefels auf und wirbelte mit der Kleinen im Kreis. Fröhlich kreischend umklammerte Gracie seine Schultern, und er fiel in ihr Glucksen mit ein.
    An Tisch fünf wäre Ruby beinahe die Kaffeekanne aus der Hand geglitten. Sie goss gerade zwei Inselbewohnerinnen nach, und der dampfend heiße Strahl verteilte sich auf dem Tischtuch, während die drei Frauen mit offenem Mund den Sheriff angafften. Zwei Farmer an der Theke ließen ihre Gabeln sinken und staunten nicht schlecht.
    Emma fühlte sich, als hätte ihr jemand einen Schlag in die Magengrube versetzt. Inzwischen war ihr klar, dass sie am Vorabend überreagiert hatte. Zumal sein Verhalten darauf schließen ließ, dass er einige unangenehme Erfahrungen gemacht hatte. Vielleicht war das auch der Grund, weshalb er sich dermaßen misstrauisch und abweisend verhielt. Wie dem auch sein mochte, sie mussten ja nicht unbedingt weltbeste Freunde werden, überlegte sie, aber immerhin sollten sie wie vernünftige Menschen miteinander umgehen.
    Damit hatte sie allerdings nicht gerechnet. Starr vor Staunen beobachtete sie, wie er mit ihrer Tochter lachte und tanzte.
    »Oh, nein, Gracie, Schätzchen«, sagte Nadine eben
wild gestikulierend. »Da hast du was falsch verstanden. Mein Elvis ist nach dem King benannt, Kleines. Der King heißt Elvis Presley und nicht Elvis Donnelly, klar? Und er ist der König des Rock’n’ Roll und nicht irgendeiner …«
    »Lass gut sein, Mom«, fiel Elvis ihr ins Wort. »Sie ist doch erst drei Jahre. Das interessiert sie nicht die Bohne.«
    Gracie strahlte zu ihm auf. »Ich bin drei, weißt du schon?«
    Er schenkte ihr ein warmes Lächeln. »Ja, Süße, das weiß ich. Du bist schon ein richtig großes Mädchen.«
    Emma beobachtete die beiden bestürzt. Na, toll, und was jetzt? Sie durfte sich nicht verlieben, auf gar keinen Fall. Ihr Leben war auch so schon verworren genug.

6
    »Ich hab sie, Boss.«
    Nach dieser Ankündigung von Hackett ließ Grant überrascht die Hand mit dem Glas Scotch auf die Sessellehne sinken. Er setzte sich

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