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Revanche - Exposure

Titel: Revanche - Exposure Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Susan Andersen
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mit leiser, kehliger Stimme ein. Suzy Boggus sang eben »You Shouldn’t Say that to a Stranger«, und seine Hand auf der Stuhllehne glitt wie zufällig über ihren nackten Arm. »Möchten Sie tanzen?«
    » Oui .« Sie standen auf.
    Auf der Tanzfläche zog Elvis sie zu der sentimentalen, eingängigen Musik in die Arme. Er schlang den rechten Arm um ihre Taille und hielt ihr die Prothese hin, worauf Emma die Kunstfinger umklammerte. Ihre Hand an seine Brust geschmiegt, führte Elvis sie durch die Tanzenden. Innerhalb von Augenblicken standen sie eng umschlungen mitten auf dem Parkett. Er hob die Prothese, führte ihre Finger an seinen Mund und küsste ihre Fingerknöchel. Streichelte mit ihrem Handrücken über seine glatt rasierte Wange. Er neigte den Kopf, brachte seine Lippen dicht an ihr Ohr. »Kommen Sie«, raunte er leise und hob die Prothese kaum merklich. »Legen Sie die Arme um meinen Nacken.«
    Gehorsam schlang sie die Arme um seinen Hals. Seine Prothese in ihrem Rückgrat, presste er sie mit dem linken Arm fester an sich, so dass sich ihre Brüste an seine Rippen
schmiegten. Mit den gespreizten Fingern seiner Rechten umspannte er ihr Becken.
    Unbewusst umschlang Emma ihn fester, inhalierte seinen Duft. Er roch himmlisch gut, nach Seife und frischer Wäsche, zudem hatte er heute Abend ein herbwürziges Aftershave aufgetragen. Sie stellte sich auf die Zehenspitzen und verbarg das Gesicht an seiner Schulter, sog den verführerischen Duft ein. Unwillkürlich spitzte sie die Lippen und hauchte einen Kuss auf seine Halsbeuge. Spürte seinen kitzelnden Brustflaum an ihrem Mund.
    Elvis hielt den Atem an. Donnerwetter! Wer verführte hier eigentlich wen? »Ich möchte, dass du mit auf mein Zimmer kommst«, flüsterte er rau an ihrem Ohr.
    »Mmmh.« Sie schmiegte sich an ihn, rieb ihre Brüste lasziv an seinem Hemd.
    Um ihr Gesicht betrachten zu können, legte er den Kopf schief. »Was heißt hier mmmh? Kommst du nun mit oder nicht?«
    Sie hob den Kopf und blinzelte ihn entrückt an. Ihr Haar umschmeichelte in weichen Wellen ihren Nacken. » Mais oui «, murmelte sie verträumt. O ja.
    »Verdammt«, zischte er, als sie leise aufjaulte. Bestimmt hatte er sie impulsiv zu fest an sich gezogen. »Tut mir leid, Em. Alles okay. Bekommst du noch Luft?«
    Sie atmete tief durch und nickte.
    »Hör mal«, drängte er, »was hältst du davon, wenn wir aus diesem Saftladen verschwinden?«
    In diesem Moment verstummte Suzys wehmütige Stimme, und zwei Männer tauchten neben ihnen auf. Beide brannten wohl darauf, mit Emma zu tanzen. Elvis erster Impuls war, die beiden zu verscheuchen, zu knurren und zuzuschnappen wie ein angriffslustiger Kampfterrier,
bis die beiden den Schwanz einzogen und das Feld räumten. Bei seinem Bekanntheits- und Beliebtheitsgrad in der Stadt schien es ihm allerdings angeraten, die Faust in der Tasche zu machen.
    »Elvis«, sagte sie unschlüssig, derweil die von der Tanzfläche stürmende Menge sie auseinanderbrachte. Sie tastete nach seiner Hand, doch er machte keinerlei Anstalten, sie festzuhalten.
    »Danke für den Tanz«, sagte er stattdessen höflich und musterte sie kühl. »Ich hoffe, Sie tanzen noch mal mit mir.«
    »Aber ja, natürlich. Aber was ist mit …?« Sie sah ihm bestürzt nach, als er sich umdrehte und zum Tisch zurückschlenderte. Verdammt noch mal, Elvis, war das alles? Danke für den Tanz? Abwesend tanzte sie mit ihrem neuen Partner, da die Musik erneut einsetzte. Mist! Mist! Mist! Und wieso in Herrgottsnamen sein Vorschlag, aus diesem Saftladen zu verschwinden?
    Andererseits, stöhnte sie insgeheim, hatte er womöglich mehr Grips im Hirn als sie. Immerhin hatten die Menschen, die sie mochte, die unangenehme Angewohnheit, zu sterben. Grants angeheuerte Killer mussten nicht unbedingt wissen, dass sie sich in Elvis Donnelly verguckt hatte. Damit hätte sie das Leben des Sheriffs nur unnötig in Gefahr gebracht.
    Diskretion hieß das Schlüsselwort. Vermutlich war er deshalb gelangweilt von der Tanzfläche gestiefelt. Oder er hatte es sich doch noch anders überlegt …
     
    Sam füllte ein Glas und hielt es Elvis hin. Er rückte seinen Stuhl näher an den seines Freundes, drückte die Zigarette aus, schob den mit Kippen gefüllten Aschenbecher beiseite
und meinte sarkastisch: »He, Alter, ich dachte, wir würden wenigstens ein bisschen Blut zu sehen kriegen. Mensch E, was bist du denn für’ne Memme geworden?«
    Elvis nahm den Blick von dem Rock, der bis zu Emmas Taille hochwippte,

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