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Revanche - Exposure

Titel: Revanche - Exposure Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Susan Andersen
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und hockte sich stirnrunzelnd neben seinen besten Freund. »Was faselst du da für ein Blech, Mackey?«
    »Ich rede von deiner dürftigen Vorstellung auf der Tanzfläche, Mann. Mensch, Elvis, statt den zwei Milchbubis die Fresse zu polieren, türmst du wie ein begossener Pudel.«
    Elvis zuckte wegwerfend mit den Schultern und brachte das Glas an seine Lippen. Verkniffen beobachtete er, wie Emma über das Parkett wirbelte. »Sollen die beiden doch ruhig ihren kleinen Kitzel haben«, meinte er zu Sam, ohne den Blick von der Tanzfläche zu wenden. »Ist doch nur vorübergehend. Wenn der Anchor schließt, geht sie nämlich mit mir nach Hause.« Sein Blick glitt zu seinem Freund, und er setzte ernst hinzu: »Ich will nicht, dass die Leute sich die Mäuler darüber zerreißen, Sam. Nachher hat sie hier in der Stadt noch einen schlechten Ruf weg.« Wieder schielte er zu den Tanzenden, wo Emma viel Bein zeigte. Der Rock sah verdammt lasziv aus. Elvis biss die Kiefer aufeinander. Für dieses heiße Teil brauchte man ungelogen einen Waffenschein.
    Beim nächsten Musikstück wechselte Emma den Partner. Sam und Clare standen auf, um zu tanzen. Aus reiner Höflichkeit forderte Elvis Ruby auf und war verblüfft, dass sie annahm.
    »Auf welchem der beiden Tanzböden? Wildwest oder mit Partner?«, fragte er scheinheilig, als er sie vom Tisch wegführte.

    »Hm, mal überlegen.« Ruby dachte scharf nach. »Och, am besten, wir gesellen uns zu den anderen.«
    Auch das erstaunte ihn, gleichwohl ließ er sich nichts anmerken. Das hatte er sich mit siebzehn abgewöhnt. »Okay. Aber mit meiner linken Hand kann ich keine Drehungen ausführen.« Die Warnung war zwar berechtigt, trotzdem fing er sich dafür ein müdes Grinsen ein. Spontan grinste er zurück.
    »Keine falsche Bescheidenheit, Sheriff«, brüllte sie ihm aufgeräumt ins Ohr. »Ich hab genau gesehen, wie geschickt Sie sich zu bewegen wissen. Besser ein paar Drehungen weniger als ein Dutzend Hühneraugen mehr!« Sie zwinkerte ihm schalkhaft zu. »Wer wie ich den ganzen Tag auf den Beinen ist, weiß, wovon er spricht.«
    Ruby hatte ihn vorher noch nie tanzen sehen; die wenigen Male, die sie sich im Anchor über den Weg gelaufen waren, hatte er bloß unbeteiligt dagesessen und den Tanzenden zugeschaut. Soweit sie wusste, hatte er auch noch nie jemanden aufgefordert. Überflüssig zu erwähnen, dass ihm die meisten Frauen natürlich postwendend einen Korb gegeben hätten. Sie, die ihn jeden Tag in ihrem Café sah, traute ihm jedoch zu, dass er in der entsprechenden Stimmung durchaus eine flotte Sohle aufs Parkett legen könnte.
    Außerdem hatte sie ihn mit Emma auf der Tanzfläche erlebt. Die beiden waren ein wirklich tolles Paar gewesen. Und es machte Ruby eigenartigerweise überhaupt nichts aus, seine Prothese anzufassen. Auch die Narbe auf seiner Wange wirkte heute Abend nicht so abstoßend wie sonst.
    Irgendwie hatte sich ihre Einstellung gegenüber diesem Mann grundlegend geändert, seit Emma Sands hergekommen war.

    Sie tanzten verblüffend gut miteinander, und Elvis forderte Ruby noch ein weiteres Mal auf. Dann tanzte er mit Clare. Er ließ keinen Tanz aus, trank Bier und alberte mit Sam herum. Dabei verfolgte er Emma mit Blicken. Als sie irgendwann in dem dämmrigen Flur verschwand, der zu den Toiletten führte, erhob er sich vom Tisch.
     
    Nachdem Emma sich die Hände abgetrocknet hatte, tupfte sie mit einer Fingerspitze etwas verwischten Eyeliner weg und zupfte ihre Haare in Form. Betrachtete sich kritisch im Spiegel. Das Ergebnis war ganz passabel, fand sie. Selbstbewusst stolzierte sie aus der Damentoilette - und lief Elvis Donnelly geradewegs in die Arme.
    »Hey«, brüllte er. Nach einem verstohlenen Blick in den Gang fasste er ihr Handgelenk und zog sie in den Garderobenraum, der in den Sommermonaten nicht benutzt wurde. Unvermittelt stemmte er sie vor die Wand und trotzte Emma einen leidenschaftlichen Kuss ab.
    Ungestüm drängte seine Zunge in die Süße ihres Mundes. Als er sich schließlich von ihren Lippen löste, standen sie eng umschlungen da und starrten sich benommen an, die Stille lediglich durchbrochen von ihrem stoßweisen Atem. Emma leckte sich die Lippen. »Ich dachte, du hättest es dir anders überlegt«, meinte sie gedehnt.
    »Wie kommst du denn darauf?« Er knabberte an ihrem Ohrläppchen, presste die geöffneten Lippen auf ihre Halsbeuge.
    Sie schob ihn von sich. »Hättest du etwa anders reagiert, du Intelligenzbolzen? Du hast gefragt, ob ich mit

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