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Revanche - Exposure

Titel: Revanche - Exposure Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Susan Andersen
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konnte einfach nicht über seinen Schatten springen und sich so akzeptieren, wie er war. Immer noch in dem festen Glauben, dass die Inselbewohner eine schlechte Meinung von ihm hätten, ging Elvis schlicht davon aus, dass sie nicht mit ihm in Verbindung gebracht werden wollte.
    Vielleicht war es so am besten.
    Für ihn jedenfalls am sichersten.
    Verdammt, trotzdem ließ sie das so nicht auf sich sitzen.
    »Ich pfeif auf meinen Ruf«, fauchte sie und schwang sich aus dem Bett. Zumal ihr die tiefe Frustration in seinem Blick nicht verborgen geblieben war. Für den Herzschlag eines Augenblicks hatte er nämlich mehr von ihr gehalten, und es kostete ihn Überwindung, sie in eine Schublade mit den anderen Kleingeistern auf Port Flannery zu stecken. »Du Riesenrindvieh, da kennst du mich aber schlecht, wenn du das meinst.«
    »Ach ja? Was hast du denn dann gemeint?«, gab er wütend zurück.
    »Also gut, Donnelly«, erwiderte sie sichtlich eingeschnappt. »Ich will es dir offen und ehrlich sagen. In erster Linie bin ich daran interessiert, dass Gracie in Sicherheit ist und dass man dich nicht über den Haufen schießt.«
    »Über den Haufen schießt?« Er starrte sie verblüfft an. »Mich? Du machst dir Gedanken wegen mir?«

    »Ja, ich mache mir Sorgen um dich! Die Menschen, die ich lie… - ähm -, also die Menschen, die mir nahestehen, sterben, Elvis! Das ist Tatsache, ungelogen!«
    Was war das? Sie sorgte sich um ihn. Eine Minute lang wusste er nicht, wie er darauf reagieren sollte. Das war ihm noch nie passiert. Okay, Sam hatte sich während seiner wilden Jugendjahre um ihn gekümmert und nach der Explosion der Autobombe, als er deprimiert und völlig fertig mit der Welt zurückgekehrt war. Aber sonst? Etwas Ähnliches hatte sie schon letzte Nacht geäußert. Aber er hatte es im Rausch ihrer Lust gar nicht richtig registriert. Verdammt, war er ein Idiot. Sie machte sich Sorgen um ihn!
    Irgendwie irritierte ihn das auch. Dachte sie etwa, er könnte nicht selbst auf sich aufpassen? Himmel, das hatte er doch sein ganzes Leben lang getan.
    Andererseits war es ein gutes Gefühl. Verflucht. Echt gut. Dann schien sie ihn doch immerhin zu mögen.
    »Und wo liegt das Problem? Dann sind wir eben diskret«, gab er zurück. »Das ist sowieso besser, zumal die Leute sich ansonsten die Mäuler zerreißen. Und bevor du jetzt wieder hochgehst«, fügte er hinzu, da sie zu einer hitzigen Retourkutsche ansetzte, » ich sorge mich um deinen Ruf, auch wenn er dir egal ist.«
    »Also, das ist meine geringste Sorge. Wir haben wahrlich andere Probleme, Elvis. Ich habe eine dreijährige Tochter.«
    Er sah sie an, als zweifelte er an ihrem Verstand. » Gracie ist ein Problem für dich?«
    »Gracie ist mein Ein und Alles.« Emma seufzte. »Aber Diskretion ist ein Fremdwort für sie, Cher . Grants angeheuerter Ausputzer hat bereits bewiesen, dass er mühelos
in mein Zimmer kommt. Keine Chance, dass ich das Kind noch einmal allein lasse, um mal eben durch den Flur und zu dir unter die Decke zu huschen.«
    »Verstehe. Dann komme ich eben zu dir, wenn sie eingeschlafen ist.«
    »Das wäre möglich - rein theoretisch. Das Problem ist nur, dass Gracie mitbekommt, wenn du in meinem Zimmer übernachtest. Wir wissen sicher zu verhindern, dass sie uns in flagranti erwischt. Wie wir das machen, ist mir im Moment allerdings schleierhaft, da ich mir mit ihr ein Bett teile. Und das Zimmer ist nicht besonders groß. Na ja, jedenfalls wird sie merken, dass du in meinem Bett gelegen hast.« Emma nestelte an der Betttuch-Toga, die ihr hinunterzurutschen drohte. »Und wenn Grace Melina etwas weiß, Elvis, wissen es alle.«
    Elvis überlegte. »Na und?«, meinte er dann mit einem wegwerfenden Achselzucken.
    »Wie meinst du das: na und? Hast du mir überhaupt zugehört?«
    »Ja, hab ich, und ich meine mich zu erinnern, dass dir das Gerede der Leute schnurzegal ist. Hast du es dir zwischenzeitlich anders überlegt? Jetzt, wo es ernst wird?«
    »Grrr!« Das Laken glitt zu Boden, da sie mit beiden Fäusten auf ihn losging. »Du bist unverbesserlich, Donnelly! Also, noch mal zum Mitschreiben: Es interessiert mich nicht, was die Leute reden. Kapiert?«
    »Und wo liegt dann das Problem?«
    »Was denkst du, wie lange es dauern wird, bis Grants Typen merken, dass zwischen uns etwas läuft?«, erregte sie sich. »Und wie lange, bis irgendein ›Unfall‹ passiert?«, setzte sie leise hinzu. »Und dann bist du tot, wie alle anderen, die mir etwas bedeutet

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