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Revolverherz: Ein Hamburg-Krimi (German Edition)

Revolverherz: Ein Hamburg-Krimi (German Edition)

Titel: Revolverherz: Ein Hamburg-Krimi (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Simone Buchholz
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Schutz«, sagt Ali, »und er hat nichts getan. Der ist so ein kleines Licht, den sieht man gar nicht. Und wenn ihm was passiert, kriegt ihr hier keinen Fuß mehr auf den Boden.«
    Klare Ansage.
    »Ihm wird nichts geschehen«, sage ich, »Sie haben mein Wort.«
    »Okay«, sagt Ali und nimmt seinen mächtigen Körper von der Bank.
    Er geht zum Tresen. Hinter dem Tresen ist eine Tür, Ali holt einen Schlüssel aus seiner Hosentasche und schließt die Tür auf.
    »Komm mal raus.«
    Heiner Matzen ist ungefähr in Klatsches Alter, hat einen kugelrunden Kopf und eine Nazifrisur. Sein kleiner Stiernacken ist perfekt ausrasiert, seine Augen huschen unruhig hin und her, und seine Schneidezähne hat er sich offensichtlich von einem Hasen ausgeliehen. Er trägt ein breitschultriges Sweatshirt, eine weite Jogginghose und dicke Turnschuhe.
    Als er uns sieht, geht er einen Schritt zurück und schaut Ali verzweifelt an.
    »Wer ist das?«
    »Die wollen nur mal mit dir reden«, sagt Ali.
    »Ich will aber mit niemandem reden«, sagt Heiner.
    Ich nicke Klatsche zu, wir stehen auf und nähern uns dem Mann. Er weicht noch weiter in seine Kammer zurück.
    »Hey, Heiner«, sagt Klatsche, »wir suchen die Leute, die deinen Freund totgeschlagen haben. Die sollen dafür brummen.«
    »Wenn die rauskriegen, dass ich mit euch geredet habe, könnt ihr schon mal ein Kühlfach für mich reservieren«, sagt er.
    »Das werden die nicht rauskriegen«, sage ich. »Uns liegt nichts dran, dass sie dich fertigmachen. Und wir waren nie hier, das schwöre ich dir.«
    »Auf dem Kiez bin ich geliefert, wenn ich quatsche«, sagt er, »wer will denn dann noch mit mir arbeiten?«
    »Und wie willst du überhaupt arbeiten, solange zwei Typen da draußen rumrennen, die dich gerne kaltmachen würden?«, fragt der Brückner von seiner Bank in der Ecke aus.
    Das muss man ihm lassen: Er sagt das Richtige zur rechten Zeit.
    Heiner sieht Ali an.
    »Mach schon«, sagt der, »die Arschlöcher haben deinen Freund umgebracht.«
    Heiner atmet tief ein und wieder aus und sagt: »In Ordnung. Reden wir.«
    Ali zieht ihn neben sich und legt ihm den Arm um die Schultern. Klatsche und ich setzen uns auf der anderen Seite der Theke auf zwei Barhocker, der Brückner kommt vorsichtig näher und stellt sich hinter uns.
    »Fang an«, sagt Ali.
    »Der Basso hat versucht, in Schutzgeld zu machen«, sagt Heiner.
    »Das wissen wir«, sage ich. »Hat aber nicht so richtig funktioniert, oder?«
    Heiner schüttelt den Kopf und kneift die Lippen zusammen. »Er wollte einfach nicht mehr länger der arme Idiot sein, den keiner ernst nimmt. Er wollte einmal die dicke Kohle in der Tasche haben.«
    »Und du?«, frage ich.
    »Ich will Profiboxer werden«, sagt er, »ich will, dass man mir Respekt erweist.«
    »Respekt, hm?«, sagt Klatsche.
    »Ja«, sagt er. »Wenn die anderen keinen Respekt vor dir haben, kannste scheißen gehen.«
    »Wem ist der Basso mit seinem Schutzgeldding in die Quere gekommen?«, fragt der Brückner.
    »Ach«, sagt Heiner, »so weit kam’s gar nich. Wenn er irgendwo reinlief und seinen Text abgelassen hat, hat ihm nicht mal jemand zugehört. Ich hab ihm von Anfang an gesagt, dass das nichts wird. Für so was musst du brutal aussehen.«
    »Der Basso sah aus wie ein Frisör«, sagt Klatsche.
    »Haste ihn gekannt?«, fragt Heiner.
    »Flüchtig«, sagt Klatsche.
    »Er war ein feiner Kerl, echt«, sagt Heiner.
    »Warum hat der Basso am Mittwochabend Besuch bekommen?«, frage ich. »Was glaubst du?«
    »Er hat was Dummes gemacht«, sagt Heiner. »Er hat was gemacht, das ein paar Nummern zu groß für ihn war. Er hat versucht, einen zu erpressen.«
    »Wen?«, frage ich.
    »Keine Ahnung«, sagt Heiner, »aber er sagte, der Typ hätte Geld und einen Ruf zu verlieren. Irgend so ein Wichtigheimer.«
    »Womit wollte er ihn erpressen?«, fragt der Brückner.
    »Er hat nichts durchblicken lassen«, sagt Heiner, »er hat nur gesagt, dass er was weiß, was dem Typen richtig schaden kann, was den ein für alle Mal erledigt. Der Basso war am Mittwoch dreimal bei dem Typen, er wollte ihm richtig auf den Sack gehen mit der Sache.«
    »Die beiden kannten sich also«, sage ich.
    »Ja«, sagt Heiner, »das war schon irgendwer vom Kiez. Aber genau weiß ich es nicht. Er hat gesagt, er will mich da nicht reinziehen.«
    »Wann hast du den Basso zum letzten Mal gesehen?«, frage ich.
    »Mittwochabend«, sagt er, »so gegen elf.«
    Ich sehe den Brückner an.
    »Da war er schon tot, oder?«
    Der

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