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Rhanmarú - Das tote Land (German Edition)

Rhanmarú - Das tote Land (German Edition)

Titel: Rhanmarú - Das tote Land (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Liane Sons
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der Alte geringschätzig. »Wartet auf
meine Rückkehr!« Er machte Ailina ein Zeichen zum Aufbruch.
    Die sah sich um. »Damian, hole mir bitte meinen Reiseumhang.«
    Der sah den Drachen fragend an. Ein abschätzendes Nicken von ihm und der
Diener eilte davon. Ailina wurde der Befehl erteilt, die Jagos satteln zu lassen.
Ohne Widerworte verließ sie den Raum.
    Erik blickte ängstlich in die verschreckten Gesichter seiner Kameraden. Erma
hätte gern etwas Tröstendes gesagt, ihr fiel nur nichts ein.
    »Wir sehen uns«, versprach der alte Mann mit einer Stimme, die alle frösteln
ließ, und schob den Jungen aus der Tür.
    Der Riegel wurde von außen vorgeschoben.
    Die Tür war kaum ins Schloss gefallen, als sie auch schon durch den Raum zu
Aeneas rannten. Erma und Lennart knieten sich neben ihn.
    »Er glüht«, hauchte sie und klopfte ihm leicht ins Gesicht. »Kannst du mich
hören?«
    Der Ringlord reagierte nicht. An seiner rechten Seite, kurz über der Hüfte
befand sich ein schwarzes Mal, das die Form eines Blitzes hatte und eine ungeheure
Hitze ausströmte. Als Erma es berührte, krümmte sich ihr Verlobter unwillkürlich
stöhnend. Sie sackte in sich zusammen und starrte vor sich hin.
    Adrian hielt die schniefende Holly im Arm, und Gerrit sah sich unversehens als
Annas Tröster wieder. Vielleicht tröstete sie auch ihn. Zumindest hielten sie sich
gegenseitig in enger Umklammerung. Suni und Karem waren leichenblass.
    Lynnea hockte sich neben Lennart, legte ihm die Hand auf dem Arm und flüsterte:
»Es tut mir so leid. Aber wie konnten wir das ahnen?«
    Er tätschelte geistesabwesend die Hand. »Was machen wir jetzt, Erma? Wir
können Erik nicht in den Händen dieses ... dieses Wahnsinnigen lassen.«
    »Hast du einen Vorschlag?«, fragte sie mit tonloser Stimme.
    Er schüttelte den Kopf. »Ich weiß nur, dass wir nicht einfach so dasitzen
können.«
    »Ich hab nicht einmal Wasser zum Kühlen«, schluchzte sie.
    Verzweifelt hockten sie beieinander.
     
    Die Tür wurde geöffnet. Alle Augen wandten sich in Erwartung von etwas
Schrecklichen zum Eingang, aber Ailina schlüpfte herein und schloss die Tür
hinter sich.
    »Was machst du denn noch hier?«, staunte Lynnea. »Ich dachte, ihr wärt schon
weg.«
    »Sind sie auch«, bestätigte ihre Schwester mit triumphierendem Lächeln. »Du
weißt doch, wie gern Damian in Frauenkleidern herumläuft.«
    »Er ist an Eurer Stelle gegangen?«, fragte Lennart erstaunt und kniff die Augen
zusammen.
    »Seht mich nicht so an! Ich habe ihn nicht gezwungen, ich habe es nur vorgeschlagen.
Er war gleich einverstanden. Er hasst Gewalt jeder Art und freut sich
darauf, dem Drachen ein Schnippchen zu schlagen.«
    Sie atmete kurz durch und fuhr dann fort: »Wenn er drei Feuergeweihte für
seine Zucht braucht, wird er sich wundern. Damian hat schon Angst vor einem
größeren Kaminfeuer.«
    Sie wandte sich an Erma. »Ich habe kühlende Salbe mitgebracht und Kräutertropfen,
die das Fieber senken.« Sie hielt ihr beides mit entschuldigendem Blick
hin. »Es wird ihn nicht heilen, aber etwas lindern.«
    Die nickte dankbar. »Wie viele Tropfen?«
    »Nicht mehr als zehn pro Tag!«
    Erma sah Lennart an. »Versuche, sie ihm zu geben. Ich trage die Salbe auf.«
    Ailina hielt ihm einen Wasserschlauch hin. »Er benötigt Flüssigkeit.«
    Während die beiden sich um Aeneas kümmerten, forderte sie: »Er darf auf
keinen Fall damit durchkommen. Wir müssen etwas unternehmen.«
    Ihre Schwester nickte nachdenklich. »Wir müssten den Drachenstern haben.
Wenn wir den doch bloß holen könnten.«
    »Wenn wir ihn brauchen, hol ich ihn«, erklärte Lennart schlicht und tröpfelte
weiter Wasser in Aeneas‘ Mund.
    Lynnea sah ihn überrascht an.
    »Ich komm mit«, schloss sich Adrian an. »Der Typ wird sich noch wünschen,
uns nie begegnet zu sein.«
    »Was sollen wir denn ausrichten?«, fragte Karem zweifelnd. »Nun, wo der
Ringlord uns nicht mehr helfen kann.«
    Gerrit sah ihn kämpferisch an. »Er hat uns eine Menge beigebracht. Jetzt
werden wir diesem Mistkerl zeigen, was unser Anführer uns gelehrt hat. Wir
suchen uns unseren Meister selbst aus.«
    Anna wischte sich über das Gesicht. »Richtig!«, stimmte sie zu.
    Adrian nickte: »Du sprichst mir aus der Seele, Kurzer.«
    »Wir werden ihn vernichten«, erklärte Holly heiser aber wild entschlossen.
    »Wir brauchen einen Plan«, vernahmen sie alle Lennarts nüchterne Stimme.
    »Ihr seid verrückt«, verkündete Karem. »Was wollt

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