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Rhönblut: Kriminalroman (German Edition)

Rhönblut: Kriminalroman (German Edition)

Titel: Rhönblut: Kriminalroman (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Zeno Diegelmann
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begehen. Wie eine Mission, die er zu erfüllen hat.«
    »Damit könnten Sie recht haben, Freitag. Wenn es so sein sollte, haben wir aber ein Problem. Denn ich bin davon überzeugt, dass er dann erst mit dem Töten aufhören wird, wenn auch der letzte Name von seiner Liste gestrichen ist.«
    Dann klingelte die Spurensicherung an der Tür, und der Kommissar ging, um sie einzulassen.

22.
    Am nächsten Tag war Seeberg noch früher als sonst ins Büro gefahren. Er hatte den ganzen Morgen über telefoniert und alte Kontakte wiederbelebt. Als sein Team eintraf, hatte er die gewünschten Informationen beisammen. Sich damit zu brüsten widerstrebteihm jedoch, es war nicht sein Stil. Er ließ lieber Fakten und Tatsachen für sich sprechen.
    »Ich hab’ da was«, sagte er lapidar und legte einige Ausdrucke auf den Tisch vor sich.
    »Was ist das?«, fragte Kohler, als er sich die Ausdrucke von Schwarzweißfotos ansah, die von ziemlich schlechter Qualität waren. Man konnte gerade so erkennen, dass ein nackter Mann darauf abgebildet war.
    »Das sind Tatortfotos aus England.«
    »England? Was hat das mit unserem Fall zu tun?«
    »Zunächst nicht viel, dann aber doch eine ganze Menge.«
    »Du sprichst in Rätseln, Klaus. Bitte nicht am frühen Morgen, dazu bin ich nicht aufgelegt. Also was hat es mit diesen Bildern hier auf sich?«
    »Okay. Ich habe mir die Listen von Ammer nochmal angesehen und habe ein wenig nachgeforscht.«
    »Die Liste mit den Händlern der Rafflesia?«
    Seeberg nickte. »Ich habe mit einigen alten Bekannten von Europol telefoniert und sie über die Händler ausgequetscht. Ich habe ihnen die Listen der Händler durchgegeben und nachgefragt, ob es irgendwelche Einträge dazu gibt. Ob gegen irgendeine Firma etwas vorliegt oder einer der Besitzer Dreck am Stecken hat.«
    »Und?«
    »In England gab es einen Treffer in der Datenbank.«
    »Die Tommys wieder«, scherzte Freitag.
    »Zunächst schien nichts Besonderes dabei zu sein. Doch es stellte sich heraus, dass einer dieser Händler vor genau eineinhalb Jahren Opfer eines Gewaltverbrechens wurde. Ein gewisser Edward Cunningham wurde tot in einem seiner Gewächshäuser aufgefunden. Und zwar in dem Gewächshaus, in dem er die Teufelsblume züchtete.«
    »England?«, wunderte sich Kohler. »Was macht unser Täter denn in England?«
    »Oh, es wird noch besser, Reinhard. Cunningham wurde mit einundvierzig Messerstichen geradezu hingerichtet, seine Kleider akkurat zusammengelegt und sein Leichnam wies Verletzungen im Analbereich auf. Man fand weder ein Motiv noch einen Verdächtigen.«
    Das Team schwieg. Das war die Handschrift ihres Mörders.
    Seeberg tippte mit seinem Zeigefinger auf den Stoß Ausdrucke. »Die Kollegen von Scotland Yard haben damals Hilfe bei Europol gesucht. Sie tappten genauso im Dunklen wie wir und hofften, dass dort vielleicht ein ähnlicher Fall gemeldet worden war.«
    Ammer verstand das Problem. »Den gab es abernicht. Denn unser erstes Opfer wurde erst später auf identische Weise ermordet.«
    »So ist es. Und unsere oberen Stellen haben den Fall Pogatetz auch bis heute noch nicht bei Europol gemeldet, weil nichts auf eine internationale Verstrickung hinwies. Der Fall Pogatetz läuft weiterhin als ganz normaler Raubmord, der nicht aufgeklärt wurde.«
    Kohler blies seine Wangen auf und ließ sich in einen der Schreibtischstühle fallen. Er war erfahren genug, um zu wissen, dass er nun eigentlich die zuständigen Stellen informieren musste, dass es sich hier um einen Fall von internationalem Interesse handelte, der über die Kompetenzen des Fuldaer Polizeipräsidiums weit hinausging.
    »Was soll ich machen? Bornemann informieren? Das BKA?«
    »Dann sind wir den Fall los«, erwiderte Seeberg.
    »Aber mit den neuen Erkenntnissen, dass es sich hier vielleicht sogar um eine Art internationalen Pädophilenring handeln könnte, kann ich das nicht lange verheimlichen.«
    »Gib uns noch ein wenig Zeit. Nur so viel, bis wir uns sicher sein können, dass es sich nicht um zwei verschiedene Täter handelt und die Opfer in einer Verbindung zueinander stehen. Wir haben das erste Mal eine Spur, Reinhard. Eine richtig gute.«
    Nach kurzem Zögern stand Kohler aus seinem Stuhl auf und ging Richtung Tür.
    »Vier Tage. Bis zum Ende der Woche. Mehr kann ich nicht machen. Und sieh zu, dass du die Verbindung findest.«
    »Danke, Reinhard.«
    Kohler nickte. »Sieh zu, dass wir den Kerl finden. Und zwar schnell. Das wäre für uns alle das Beste. Ich muss jetzt zu

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