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Riedripp: Kriminalroman (German Edition)

Riedripp: Kriminalroman (German Edition)

Titel: Riedripp: Kriminalroman (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Michael Boenke
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mein Haus.
    »Die geht jetzt zu Frieda und durchsucht die Räume. Da wird sie nichts finden.«
    »Herr Bönle, wären Sie so liebenswürdig und würden Ihr Moped beiseite schieben, damit ich wegfahren kann«, rief es verstimmt von draußen.
    Ich stürmte mit den Pink Gerbera hinaus, salutierte:
    »Immer zu Diensten, Ihr ergebener Landeier-Cowboy, und hier noch Ihre Blümchen.«
    Dieses Mal havarierte ihre Mimik nicht, sie sog lediglich hörbar Luft ein und zischte mich an:
    »Bönle, ich reiß … Ach, lassen Sies einfach gut sein. Und vielen Dank für die Blumen!«
    Sie nahm keck das Sträußchen Pink Gerbera entgegen und machte einen artigen Knicks und murmelte:
    »Bönle, da ich weiß, dass Sies mir nicht übel nehmen und es bestimmt jeden Tag 100 Mal zu hören bekommen: Sie sind infantil!«
    Mit zu hoher Drehzahl und radierenden Pneus verließ die ansehnliche Blondine mein ruhiges Grundstück.
    Ich suchte das Gespräch mit Cäci:
    »Wo ist Tobi gerade?«
    »Hier, im Keller. Meinst du, sie ahnt etwas? Bekommen wir jetzt Schwierigkeiten? Ich meine, Tobi müsste sich stellen.«
    »Keine Ahnung, ich werde mal mit ihm reden, wie lange das Versteckspiel noch dauern soll.«
    »Der ist heute eh seltsam drauf, er scheint Angst zu haben.«
     
    Um 21.30 Uhr trafen wir uns bei Frieda. Die MIKEBOSSler waren vollständig vertreten, um die Festvorbereitungen zu besprechen. Sie wunderten sich allerdings über den seltsamen Tagungsraum. Wir saßen in Friedas Spirituosenkeller. Auch Tobi war mit dabei, er wollte nicht in meinem Erbheim bleiben, er meinte, es würde jemand ums Haus schleichen. Vermutlich suche ihn die Polizei. Also begleitete er uns abends in Friedas Keller.
    Ich erklärte den MIKEBOSSlern Tobis dramatische Lage. Sie hatten vollstes Verständnis für die Änderungen und schworen Stillschweigen.
    Wir hatten eine Biertischgarnitur aufgebaut und den kleinen Bullerofen eingeheizt. Frieda hatte uns ein Fässchen regionaler Braukunst hingestellt und einen Fleischkäse herausgebacken. Auf dem Tisch lag ein Laib Brot. Für die Unkosten hatte sie ein Porzellanschwein auf dem Tisch platziert.
    »Ich lass euch dann den ganzen Abend in Ruhe, ich weiß von nichts. Die Kommissarin taucht bestimmt noch einmal auf, das hab ich im Urin.«
    Sie stellte uns zum Abschluss einen prächtigen Herbststrauß auf den Tisch:
    »Damit ihrs hier unten ein bisschen gemütlicher habt.«
    Gesicht klopfte mit einem Kugelschreiber an sein Glas, erhob sich und eröffnete unser außerplanmäßiges Treffen. Er räusperte sich umständlich, schaute unsicher in die Runde und sprach:
    »Liebe Cäcilia, lieber Tobias, lieber Präsident«, wohlwollend nickte er in meine Richtung, »und liebe MIKEBOSSler. Ich begrüße euch zur spontanen Vollversammlung. Zuerst möchte ich aber in meiner Funktion als Road-Captain unserer lieben Wirtsfrau Frieda noch einen Dank …«
    »Mein Gott, Gesicht, fang endlich an! Meiner Mama kannst du später persönlich Dankeschön sagen!«
    Cäci grinste mir zu, ich verdrehte die Augen und Tobi staunte über unseren eigenartigen Verein. Gesicht nickte devot in meine Richtung, schaute auf sein Manuskript und las:
    »Lieber Präsident Dani, deinem Engagement ist es zu verdanken, dass unser Verein, die MIKEBOSSler, nun schon in das zwölfte Jahr gehen. Daher, danke, Dani, für alles!«
    Ich war schon etwas gerührt, forderte aber Gesicht auf:
    »Nun komm schon zur Sache!«
    »Liebe MIKEBOSSler und Gäste, folgende Tagesordnungspunkte stehen für heute zur Diskussion: Top 1: Eventuelle Verlegung des Festaktes auf einen anderen Termin. Top 2: Vorstellung und Diskussion des Slogans: Das dreckige Dutzend ist voll. Top 3: Bewirtung und Räumlichkeiten. Wenn das nämlich so weitergeht, feiern wir irgendwann im Winter. Top 4: Musikalische Untermalung. Top 5: Sonstiges.«
    Wie immer war es sehr schwierig, der kaugummizähen Rhetorik von Gesicht zuzuhören.
    »Hat noch jemand eine Ergänzung?«
    Butzi hob eine seiner Pranken:
    »Ja. Laden wir noch Gäste ein?«
    »Das müssen wir diskutieren! Ich denke, Familie und Freunde reichen, da sind wir schnell bei 30 Personen.«
    So ging es gefühlte Ewigkeiten hin und her.

47 Schussfolgen
    Das Buch Jeremia
    51:20 Du warst mein Hammer, meine Waffe für den Krieg. Mit dir zerschlug ich Völker, mit dir stürzte ich Königreiche,
    51:21 mit dir zerschlug ich Ross und Lenker, mit dir zerschlug ich Wagen und Fahrer,
    51:22 mit dir zerschlug ich Mann und Frau, mit dir zerschlug ich Greis und Kind,

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