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Rigor Mortis: Thriller Ein neuer Fall für Roy Grace (German Edition)

Rigor Mortis: Thriller Ein neuer Fall für Roy Grace (German Edition)

Titel: Rigor Mortis: Thriller Ein neuer Fall für Roy Grace (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Peter James
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flatternde Wäsche auf einigen Balkonen. Er blieb neben dem Wagen stehen, als überprüfte er ein Hinterrad, und horchte, ob sein Passagier leise war.
    Er hörte ein Klopfen.
    Wütend öffnete er den Kofferraum und schaute dem Jungen in die verängstigten Augen. So fest er ihn auch gefesselt haben mochte, er konnte sich trotzdem bewegen. Er fragte sich, ob es ratsam sei, ihm das Rückgrat zu brechen und ihn so zu lähmen – dazu aber musste er ihn erst herausheben, und dieses Risiko wollte er nicht eingehen.
    Also sagte er: »Noch ein Geräusch, und du bist tot. Kapiert?«
    Der Junge nickte und sah noch verängstigter aus.
    Dann knallte Tooth den Kofferraum zu.

95
    TYLER HATTE SCHRECKLICHE ANGST vor dem Mann mit der Baseballkappe und der dunklen Brille, war aber auch wütend. Seine Handgelenke taten von den Fesseln weh, und er hatte einen Krampf im rechten Fuß. Er horchte angestrengt und hörte, wie Schritte sich entfernten.
    Als der Mann vorhin ausgestiegen war, hatte der Wagen ein bisschen geschaukelt, aber nur das eine Mal, also war er nicht wieder eingestiegen. Er musste irgendwo anders hingegangen sein.
    Tyler versuchte herauszufinden, wie spät es war und wo er sich befand. Als der Kofferraum geöffnet wurde, hatte er Tageslicht gesehen. Und die Wand eines Gebäudes, eine schäbige Wand, dazu ein paar Fenster, aber das konnte überall in der Stadt sein. Die frische Luft hatte allerdings vertraut gerochen. Eine Mischung aus Salz, Holz und verbranntem Benzin, Industriegerüche. Sie mussten in der Nähe eines Hafens sein, das konnte nur Shoreham sein. Hier war er mehrfach mit seiner Schule zum Kajakfahren hingekommen.
    Das Tageslicht war nicht sehr hell, aber es kam ihm auch nicht vor, als wäre schon Abend. Vermutlich war der Himmel nur bewölkt.
    Sie würden ihn bald finden. Seine Mutter würde bei Friend Mapper sehen, wo er war. Vielleicht rief sie ihn sogar an – natürlich konnte er nicht rangehen.
    Trotzig warf er sich gegen die Seite des Kofferraums und trat dagegen, so fest er nur konnte. Trat wieder und wieder zu.
    Er trat so lange, bis er erschöpft war. Vermutlich hatte ihn niemand gehört. Aber sie würden ihn sicher bald finden.

96
    GRACE UND BRANSON SPURTETEN die drei Stockwerke im Polizeirevier John Street hinauf, eilten den Flur entlang und betraten den Kameraüberwachungsraum, der rund um die Uhr besetzt war.
    Er war geräumig, mit blauem Teppich, dunkelblauen Stühlen und drei Arbeitsbereichen eingerichtet, die jeweils mit einer Reihe von Monitoren versehen waren, auf denen die unterschiedlichsten Aufnahmen aus Brighton and Hove und anderen Orten in Sussex zu sehen waren. Von hier aus konnte jede Überwachungskamera in der Grafschaft abgerufen werden.
    Zwei Arbeitsbereiche waren zurzeit besetzt, die Mitarbeiter saßen mit Headsets vor den Monitoren. Einer von ihnen war beschäftigt, doch der andere drehte sich um und nickte zur Begrüßung. Er war ein Mann von Ende dreißig mit frischem Gesicht. Sein Namensschild wies ihn als Jon Pumfrey aus. Kurz darauf betrat Chief Superintendent Graham Barrington, der Gold Commander, den Raum.
    Er war ein großer, schlanker Mann mit kurzem blonden Haar und wirkte athletisch wie ein Marathonläufer. In der Hand hatte er ein Funkgerät, ein Handy klemmte an seinem Gürtel.
    »Jon, welche Kameras befinden sich in der Nähe der Tiefgarage am Regency Square?«
    »Es gibt eine Polizeikamera genau gegenüber, aber das ist hoffnungslos – sie ist ständig gestört.«
    Er tippte auf die Tastatur, schon liefen Querstreifen über einen der Bildschirme.
    »Wie lange geht das schon so?«, erkundigte sich Roy Grace misstrauisch.
    »Mindestens ein Jahr. Ich habe schon mehrfach darum gebeten, sie zu reparieren.« Er zuckte mit den Schultern. »Östlich und westlich gibt es weitere Kameras – welche brauchen Sie?«
    »Wir haben die Lage gerade überprüft. Wenn man die Tiefgarage verlässt, muss man nach links in die Kings Road abbiegen, außer man fährt außen herum in die Western Road, aber das ist kompliziert.«
    Diese Straße war stellenweise nur für Busse und Taxis befahrbar. Grace glaubte nicht, dass der Entführer das Risiko eingegangen wäre, dort von der Polizei angehalten zu werden.
    »Ich habe einige Parameter festgelegt. Wir müssen uns die Videoaufnahmen aller Fahrzeuge ansehen, die heute zwischen 11.15 Uhr und 11.45 Uhr die Kings Road in der Nähe der Tiefgarage in westlicher oder östlicher Richtung befahren haben. Wir suchen vor allem nach einem

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