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Riley  - Die Geisterjägerin - Noël, A: Riley  - Die Geisterjägerin - N.N. 4 (nach "Radiance" - The Riley Series)

Riley - Die Geisterjägerin - Noël, A: Riley - Die Geisterjägerin - N.N. 4 (nach "Radiance" - The Riley Series)

Titel: Riley - Die Geisterjägerin - Noël, A: Riley - Die Geisterjägerin - N.N. 4 (nach "Radiance" - The Riley Series) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Alyson Noël
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befürchte ich, dass du noch ein wenig warten musst. Er steht erst für einen späteren Kampf auf dem Plan. Und nun komm, genug von dem Unsinn.« Sie streckte ihre Hand aus und winkte mich zu sich heran. »Warum kommst du nicht einfach mit mir?« Da ich ihrer Aufforderung nicht folgte und mich überhaupt nicht rührte, beugte sie sich zu mir vor und senkte ihre Stimme zu einem Flüstern. »Oh, du hast Recht. Bevor wir gehen, müssen wir uns um dein Kleid kümmern. Du möchtest dich sicher ein wenig frischmachen, richtig? Schließlich ist Dacian so aufgeregt, und wir wollen ihn doch nicht enttäuschen, oder?«
    Ich schaute an mir herunter und stellte fest, dass mein
Kleid tatsächlich leicht verknittert und ein wenig staubig war, aber es sah bei Weitem nicht so schlimm aus, wie sie zu glauben schien. Aber als ich protestieren und ihr sagen wollte, dass ich ihr nirgendwohin folgen würde, solange sie mir nicht ein paar Dinge erklärt hatte, sah sie mich mit ihren warmen Augen an, legte eine kühle Hand auf meine Stirn und fuhr leicht über meine Augenbrauen. Und plötzlich war ich mit allem einverstanden. Mit dem Kleid, dem Schmuck und der luxuriösen Loge ihres Onkels, die, wie Messalina sagte, der beste, wichtigste, bequemste und begehrteste Platz war, um die Spiele zu verfolgen.
    »Du solltest dich sehr glücklich schätzen, dort sitzen zu dürfen«, erklärte sie.
    Und tatsächlich empfand ich es als Glücksfall. Ich hatte großes, großes Glück, und das nicht nur in einer Hinsicht. Alles, was mir bisher in meinem Leben nach dem Tod gefehlt hatte, war plötzlich in greifbare Nähe gerückt.
    Ich hatte mich nach einer guten Freundin gesehnt, nach einer Freundin, der ich so nahestand wie einer Schwester – und in Messalina hatte ich diese Freundin gefunden.
    Ich hatte mich nach ein wenig Spaß und Romantik gesehnt, und dank Messalina hatte ich Dacian kennen gelernt.
    Ich hatte großes, großes Glück. Mein Leben war wundervoll. Und das hatte ich alles ihr zu verdanken.

    Sobald wir die Loge betreten hatten, ließ Messalina meinen Arm los und blieb hinter mir. Sie beobachtete mit einem amüsierten Lächeln, wie Dacian auf mich zustürmte und das Ritual des Verbeugens und des Handküssens wiederholte, bevor er mich zu dem Platz neben seinem führte. Ich gab vor, ihm aufmerksam zuzuhören, während er mir das Tagesprogramm erklärte.
    Es wurden Kämpfe mit wilden Tieren vorbereitet, eine Gruppe von Gefangenen würde hingerichtet werden und so weiter und so fort. Er redete unaufhörlich weiter, ohne zu bemerken, dass mich das alles kaum interessierte. Ich war in eine Welt versunken, in der nur zählte, wie großartig ich in meinem neuen lavendelfarbenen Kleid aussah  – und wie unbeschreiblich gut ich mich fühlte, wenn Dacian mir in die Augen schaute.
    »Und wenn das alles vorüber ist, wird es Zeit für den großen Theocoles, der seinen Titel als Säule der Verdammnis verteidigen wird. Wie ich gestern Abend schon gesagt habe, könnte das sein letzter Kampf sein. Wahrscheinlich ist das Kolosseum deshalb bis auf den letzten Platz gefüllt. Er ist eine Attraktion und zieht viele Zuschauer an. Viele der Besucher haben schon ihre Wetten auf ihn abgeschlossen, und ich muss zugeben, dass auch ich zu ihnen gehöre. Tatsächlich …«
    Seine Worte klangen nur noch gedämpft an meine Ohren, übertönt von dem Namen, der mir immer wieder durch den Kopf ging: Theocoles.
    Warum war dieser Name so wichtig?

    Warum kümmerte mich das Schicksal eines versklavten Gladiators, der vielleicht heute seinen letzten Tag erlebte?
    Ich lehnte mich in meinem Sitz zurück und dachte verwirrt darüber nach, warum dieser Name mich so sehr beschäftigte.
    »Hast du gesagt, es sei sein … letzter Kampf?« Ich wandte mich Dacian zu. Irgendetwas tief in meinem Inneren, ein vages Gefühl, drängte mich dazu, ihn das zu fragen.
    Dacian nickte. »Für Theocoles steht nicht nur sein Leben auf dem Spiel. Gleichgültig, wie der Kampf ausgehen wird, es verspricht ein wahres Spektakel zu werden.« Er senkte verschwörerisch die Stimme, offensichtlich aufgeregt, dass er mir das als Erster erzählen konnte. »Er hat hier sehr viele Anhänger, wie du schon bald sehen wirst. Und das nicht nur, weil die Einsätze sehr hoch sind, sondern weil er es versteht, den Leuten eine richtige Schau zu bieten. Er hat sehr schnell gelernt, wie er das Publikum für sich gewinnen kann. Theocoles hat rasch begriffen, dass für einen Gladiator nicht nur Geschick mit dem

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