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Riley Jenson 01 - Die Mondjägerin

Riley Jenson 01 - Die Mondjägerin

Titel: Riley Jenson 01 - Die Mondjägerin Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Keri Arthur
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und Oberschenkeln hängenblieb. Ich war zwar nicht nackt, sondern trug eine schwarze Baumwollbluse und einen Rock, aber beides ließ wenig Raum für Fantasie.
    Als er den Blick wieder zu mir hob und mich ansah, schien sich das Fieber, das in meinem Blut brannte, in seinen dunklen Augen wiederzufinden. »Brauchst du Linderung?« »Linderung?« Ich hob eine Braue. »Das klingt, als hätte ich eine Krankheit.« Und das nervte mich. »Du weißt, was ich meine.«
    »Ja. Und nein, brauche ich nicht.« Ich zögerte und sah ihn völlig unschuldig an, während sich meine zickige Seite durchsetzte. »Außerdem ist ja vielleicht einer der Wachmänner ein Wolf, und wir könnten Vollmond zusammen feiern.«Er kniff die Augen zusammen. »Wir wollten unbemerkt hinein- und herauskommen.« »Das kannst du doch, wenn ich für Ablenkung sorge.« »Wir halten uns an den Plan«, knurrte er, packte meinen Arm und trieb mich den Fußweg entlang.
    Er war nur wenig größer als ich, aber ich musste quasi rennen, um mit ihm Schritt zu halten. Ich hätte mich leicht von ihm losreißen können, aber in Wahrheit genoss ich seine Berührung. Und wenn der Mond in meinem Körper brannte, war mir egal, ob sie grob oder zärtlich war.
    Wir stiegen über den kleinen Zaun und liefen über den Friedhof. Er war von dunklen Kiefern umsäumt, in denen der Wind rauschte. Es hörte sich an wie das Flüstern der Toten. Doch selbst wenn die Toten dort einst gelebt hatten, waren sie bereits vor langer Zeit ausgezogen. Die Grabsteine waren verwittert und ihre Inschriften kaum noch zu entziffern, die meisten Gräber waren überwuchert und vernachlässigt. Die Toten hatten auch ihren Stolz, und wenn irgendeiner von ihnen noch hier wäre, würde der Ort nicht so verkommen aussehen.
    Der Zaun, von dem das alte Armeegelände umgeben war, war genauso heruntergekommen. Er stand nicht unter Strom. Er war noch nicht einmal gespannt. »Ich glaube kaum, dass hinter diesem Zaun etwas anderes als Reinigungsprodukte hergestellt werden.« »Nein, aber wir müssen dennoch nachsehen.«
    Ich blickte forschend in die Dunkelheit um uns herum, konnte außer Schatten jedoch nichts erkennen. Ich stellte auf Infrarot um. Das Einzige, was ich vor uns entdeckte, waren kleine verschwommene Wärmeflecken, die durch die Mülltonnen an der Rückseite des Gebäudes huschten.
    »Ratten«, murmelte ich. Mir drehte sich der Magen um, als ich mich daran erinnerte, wie ich als betrunkene Jugendliche gewagt hatte, eine zu essen, und mir in der Folge tagelang schlecht gewesen war. »Ich bin froh, wenn wir nur Ratten finden.« Er hielt den Draht hoch, und ich tauchte darunter hindurch. »Ich dachte, du wolltest deinen Freund finden?«
    »Ja, aber ich bezweifle, dass er hier ist. Wer auch immer hinter den Klonen steckt, ist sehr schlau und sehr vorsichtig. Laxe Sicherheitsvorkehrungen passen nicht ins Bild. Das wäre zu riskant.« »Möglicherweise ist er deshalb so schwer zu finden. Wir suchen nach etwas ganz anderem, und dabei ist es direkt vor unserer Nase.« »Es ist bestimmt direkt vor unserer Nase, aber ich glaube nicht, dass es hier ist.«
    »Warum?« »Das hast du selbst gesagt. Riech die Luft.« Das hatte ich schon. »Amoniak.« Aber der Geruch wurde von dem intensiven Duft von Sandelholz und Mann überdeckt. Er nickte. »Hier werden Reinigungsprodukte hergestellt.« »Deshalb können sie trotzdem zusätzlich Klone herstellen. Das Gelände ist riesig, und nach den Plänen zu urteilen, nutzen sie nur einen kleinen Teil davon.« Er musterte mich aufmerksam. »Du suchst Streit, stimmt’s?«
    Streit war das Letzte, worauf ich jetzt aus war. Ich hob eine Braue. »Wie kommst du darauf?« »Weil du noch vor zwei Sekunden gesagt hast, dass hier nichts anderes als Reinigungsprodukte hergestellt werden, und du jetzt behauptest, das wäre nur Fassade.« »Ich spiele nur des Teufels Advokat.« »Ein Spiel treibst du ganz bestimmt. Ich bin nur noch nicht ganz sicher, wie das Spiel heißt.«
    Ich schenkte ihm mein unschuldigstes Lächeln, doch es schien ihn nicht zu beschwichtigen.
    »Hier entlang«, knurrte er.
    Er drehte sich um und führte mich nach rechts. Der Wind fuhr durch die Eukalyptusbäume und die Pinien und rüttelte an dem losen Blechdach der Gebäude vor uns. Hinter uns war das stetige Verkehrsrauschen von der Camp Road zu hören und vor uns das einsame Geräusch eines Motors.
    »Da kommt ein Auto auf uns zu.« »Es ist wohl eher ein Wachmann, der seine Runden dreht.« Ich sah auf meine Uhr.

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