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Riley Jenson 01 - Die Mondjägerin

Riley Jenson 01 - Die Mondjägerin

Titel: Riley Jenson 01 - Die Mondjägerin Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Keri Arthur
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du noch mehr trinkst, findest du heute Nacht keinen Ersatz mehr.«
    »Ich bin bald wieder nüchtern, und außerdem ist mir gerade danach, in Selbstmitleid zu baden.« Als er sich zurücklehnte, hinterließen die Lichter des Hologramms rote Glanzpunkte in seinen schwarzen Haaren. »Was kann ich für dich tun?« »Ich muss wissen, wo Rhoan ist.« Er hob eine Braue. »Wieso?« »Weil ich das Gefühl habe, dass er in Schwierigkeiten steckt.«
    Dass sich daraufhin in seinen blutunterlaufenen Augen überhaupt nichts regte, zeigte mir, wie wenig ihm mein Bruder bedeutete, und allein dafür hätte ich ihm in seinen versoffenen Hintern treten können. »Du meinst, ernsthafte Schwierigkeiten?«
    Ich holte einmal tief Luft und stieß sie wieder aus, um meine Lust, ihn zu schlagen, unter Kontrolle zu bekommen. »Nein, keine ernsthaften Schwierigkeiten. Ich habe nur das Gefühl, dass er Hilfe braucht. Er ist da in irgendetwas hineingeraten und kommt allein nicht mehr heraus.« Davern schnaubte. »Das macht er doch immer, und am Ende kommt er doch irgendwie wieder raus.« »Ja, aber hier geht es nicht um Sex.« In dem Moment, in dem ich es aussprach, bemerkte ich, dass das nicht ganz stimmte. Irgendetwas hatte es mit Sex zu tun.
    Was ich genauso wenig verstand wie die Tatsache, dass Rhoan schon so lange mit einem gefühllosen Dummkopf wie Davern zusammen war. Er musste ein ziemlich guter Liebhaber sein, denn viel anderes hatte er ganz offensichtlich nicht zu bieten. »Wann hast du Rhoan zum letzten Mal gesehen?« »Letzte Woche. Ich glaube, er war bis Sonntag mit Liander unterwegs.« Dann musste ich unbedingt Liander finden. »Er hat wohl nicht gesagt, was er nach Liander vorhatte?«
    Er blickte mit seinen blutunterlaufenen Augen an mir vorbei, und ich spürte, wie die Lust in ihm wuchs. Vielleicht war er ja doch nicht so betrunken, wie ich dachte.
    »Er hat irgendetwas gesagt, dass er Evensong Air überprüfen müsste.« Quinns Fluggesellschaft. Na, großartig. Ich packte Daverns Hand und zwang ihn, sich wieder auf mich zu konzentrieren. »Ich muss unbedingt wissen, was er genau über Evensong Air gesagt hat.« Er blinzelte. »Herrgott, das ist über eine Woche her.« »Ich weiß, aber streng deine betrunkenen Hirnzellen an, und versuch, dich zu erinnern.«
    Er runzelte die Stirn und griff mit der freien Hand nach seinem Getränk. »Er sagte, dass es bei der Linie einige Probleme gibt und dass er vielleicht verdeckt ermitteln müsste. Das ist alles. Ich schwöre es.« Ich entließ ihn und lehnte mich auf meinem Stuhl zurück. Rhoan hatte Ermittlungen über Ebensong Air angestellt, und der Vampir, dem die Firma gehörte, campierte vor meiner Wohnungstür. Zufall? Unwahrscheinlich.
    Ich konnte Quinn nicht direkt fragen, ohne dass er Verdacht schöpfte, doch ich konnte den Umweg über eine Ermittlung machen. Talon bewegte sich in denselben Kreisen wie Quinn, und wenn irgendjemand im Dreck wühlen konnte, dann er. Doch ich musste erst Sex mit ihm gehabt haben, bevor ich ihn um einen Gefallen bitten konnte.

4
    Talons Hosen hingen in dem schmalen Flur an der dritten Türklinke, und allein ihr Anblick löste ein scharfes Ziehen in meinem Unterleib aus. Als ich näher kam, ging die Tür auf, und da stand er – golden, prächtig und extrem erregt.
    Seine Aura schwappte unmittelbar darauf über mich und zog mich in einen Strudel der Begierde. Von mir aus hätte er mich gleich dort im Flur nehmen können. Doch das hatte nichts mit seiner Aura zu tun. Schließlich war ich ein Wolf und hatte von Natur aus einen Hang zum Exhibitionismus.
    Er nahm meine Hand, küsste meine Finger und zog mich in den Raum hinein. In den Leuchtern an der Wand neben dem Bett brannten Kerzen und tauchten die roten Satinlaken und die schwarzen Wände in gelbes Licht. Viel mehr stand nicht in dem Raum, nur noch ein paar Bänke verschiedener Höhe und Größe. Verglichen mit anderen Räumen, die der Club im Angebot hatte, war dieser hier sehr standardmäßig ausgestattet, und möglicherweise hatte er ihn deshalb gewählt. Er wollte harten, wilden, ausdauernden Sex und keine Ablenkung. Nur er und ich.
    Talon schloss die Tür und betätigte dann die Konsole links neben dem Eingang. »Der psychische Sicherheitsschirm ist aktiviert«, sagte er. »Niemand kann uns hören, niemand kann uns spüren. Wenn ich dich dazu bringe, dem Mond meinen Namen entgegenzuschreien, weiß es niemand außer uns.«
    Er kam näher. Das Licht spiegelte sich in der gedrehten Weißgoldkette um

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