Riley Jenson 01 - Die Mondjägerin
Person musste klar sein, dass mit diesem Vampir nicht zu spaßen war. »Dann hat sie dich also gar nicht geliebt?« »Oh, sie hat ganz sicher mein Geld geliebt.« Ich blinzelte, weil seine leise Stimme so unendlich wütend klang. »Was ist passiert?«
»Ich habe die Firma gekauft und das komplette Projekt vernichtet.« »Dann gibt es Für immer nicht mehr?« »Nein.« »Und was ist mit Eryn?« »Zuletzt habe ich gehört, dass sie in einem Bordell in Sydney arbeitet. Eine passende Beschäftigung für eine Schlampe, die es nur aufs Geld abgesehen hat.«
Ich starrte ihn an und wusste, dass er in ihren Verstand eingedrungen war und ihr Selbstbild verändert hatte. Er hatte sie glauben lassen, dass sie tatsächlich eine Prostituierte war, dann war sie schließlich eine geworden. Ich erschauderte. Das war eine wirklich brutale Strafe.
»Was glaubst du, auf was ich es abgesehen habe?« »Nur auf Sex.« Er zögerte, dann schenkte er mir ein laszives, erotisches Lächeln, das meine Hormone durcheinanderwirbelte und mich erregte. »Was mich wieder zu meiner ursprünglichen Frage zurückführt – wann?« »Mein Bruder besteht darauf, dass ich etwas esse und mich ein bisschen erhole, bevor ich mich zu sehr anstrenge.« »Ich möchte, dass es sehr heftig wird.«
O Mann … »Wie wäre es, wenn wir das Geschäft mit einem Kuss besiegeln?« Wenn ich ihn nicht wenigstens schmecken durfte, würde ich vor lauter Verzweiflung platzen. Obwohl es ebenso gut möglich war, dass ich platzte, wenn er mich küsste.
Er beugte sich vor, nahm mein Gesicht sanft zwischen die Hände und küsste mich. Einen solchen Kuss hatte ich noch nie zuvor bekommen. Er eroberte ganz langsam und gefühlvoll meinen Mund. Ich rang nach Luft, und mein Verlangen nach diesem Mann steigerte sich ins Unerträgliche. Ich konnte es kaum abwarten, bis er sich mir noch intensiver widmete.
»Dein Bruder kommt mit dem Essen die Treppe hoch«, flüsterte er, küsste mich noch ein letztes Mal und ließ sich dann in den Stuhl zurücksinken.
Ich atmete tief ein, die Luft roch intensiv nach ihm, nach Sandelholz gemischt mit bloßer Männlichkeit. Er roch zum Anbeißen gut. Zumindest zum daran Herumknabbern. Und lecken. »Mein Bruder hatte schon immer ein schlechtes Timing«, knurrte ich. Quinn lachte leise und stand auf. Mein Blick glitt nach unten, und ich bemerkte erfreut, dass er mich offenbar genauso begehrte wie ich ihn.
»Tut mir leid, wenn ich euch den Spaß verderbe«, sagte Rhoan, als er erschien, »aber du musst etwas essen, bevor du dich anstrengst.« »Ich auch«, bemerkte Quinn, der dafür gesorgt hatte, dass ich innerlich glühte. »Obwohl künstliches Blut nicht gerade mein Lieblingsessen ist.«
Er verschwand die Treppe hinunter, und mir fiel auf, dass ich ganz vergessen hatte zu atmen. »Bist du sicher, dass er keinen Wolf unter seinen Vorfahren hat?«, fragte ich und setzte mich auf. Rhoan grinste. »Der Mann ist potent, das muss man ihm lassen. Verdammt schade, dass er hetero ist.« Ich sah ihn forschend an. »Sag mir nicht, dass du ihn angemacht hast.« »Verdammt, ja. Hättest du das etwa nicht getan, wenn du ihn in einer Bar gesehen hättest?« Er stellte das Tablett auf meine Knie und setzte sich. »Er hat höflich abgelehnt, wir sind ins Gespräch gekommen, und der Rest ist, wie man so schön sagt, Geschichte.«
»Wie viele Jahre ist das her?« Ich nahm Messer und Gabel und betrachtete das Durcheinander auf meinem Teller. Ich glaube, es sollten Spiegeleier mit Schinken sein, aber sicher war ich nicht. Ich liebte meinen Bruder, aber seine Kochkünste waren eine Zumutung. »Ein Jahr.« »Wieso hast du uns nie miteinander bekanntgemacht?« Nun sah er mich forschend an. »Das fragt mich eine Werwölfin, die alle Vampire für arrogante Mistkerle hält?« »Nun, die, die mir bislang begegnet sind, waren es auch. Quinn ist irgendwie anders.«
»Glaub mir, wenn er einen schlechten Tag hat, kann er ebenfalls einer sein.« Er stand auf. »Wenn du kannst, komm runter, nachdem du aufgegessen hast.« Ich nickte. »Wieso hat Jack Liander erlaubt zu bleiben?« »Weil wir die Sache zu dritt nicht bewältigen können.« Er zuckte mit den Schultern. »Liander ist hier, weil ich ihn brauche und weil er einer der besten Maskenbildner des Landes ist.« Ich hob eine Braue. »Das klingt nach einem Plan.«
»Es ist einer. Wenn du herunterkommst, weihen wir dich ein.« »Und worin soll ich bitte nach unten kommen? Im Evakostüm?« Er grinste. »Wir haben deine Tasche
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