Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Riley Jenson 01 - Die Mondjägerin

Riley Jenson 01 - Die Mondjägerin

Titel: Riley Jenson 01 - Die Mondjägerin Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Keri Arthur
Vom Netzwerk:
ist zufällig auch meine Schwester.« Man konnte sich darauf verlassen, dass ich entweder ins Fettnäpfchen trat oder die Klappe zu weit aufriss, je nachdem.
    Rhoan lachte, und Jack tätschelte über den Tisch hinweg tröstend meine Hand. »Das ist schon okay. Meistens ist sie eine Zicke. Aber genau wie wir will sie wissen, was hier vor sich geht. Die Abteilung ist ihr Baby. Sie hat mit dafür gesorgt, dass sie aufgebaut wurde, und will absolut nicht, dass die Abteilung für irgendwelche miesen Zwecke missbraucht wird. Deshalb haben Rhoan, du und ich seit dem Wochenende einen Spezialauftrag und berichten ausschließlich ihr.«
    Damit machte ich den ersten Schritt in Richtung Wächter und konnte nichts dagegen tun. Wenn ich nein sagte, würde er mich irgendwo sicher einschließen, und das wäre genauso schlimm, nicht nur, weil ich es als Wolf nicht lange in geschlossenen Räumen aushielt, sondern weil ich aus irgendwelchen schrägen Gründen dabei sein wollte.Vielleicht wollte ich kein Wächter werden, aber diese Mistkerle hatten es jetzt schon zweimal auf mich abgesehen, und der Wolf in mir dürstete nach Rache.
    Ich betrachtete Quinn. »Aber wie sollen wir in Browns Büro kommen, wenn Quinn überhaupt nicht wie Brown aussieht?« Er war viel zu attraktiv. »Wenn ich mit ihm fertig bin, wird er so aussehen«, erklärte Liander. »Hast du vielleicht auch etwas Provozierendes für mich?« Falls der Alarm losging, konnte ich es nicht riskieren, wieder eine blaue Perücke und Schminke zu tragen. Liander grinste. »Du hast ja keine Ahnung, wie lange ich schon darauf warte, dir ein neues Aussehen zu verpassen. Du musst mit der Zeit gehen, Riley.«
    Das hatte er mir schon oft erklärt. Ich streckte ihm die Zunge heraus und sah dann wieder zu Jack. »Wann fahren wir los?« »Sobald alle fertig sind. Liander hält hier die Stellung.« »Treffen wir uns hinterher wieder hier?« Jack nickte. »Packen wir’s, Leute.«
    Ich grinste. Er klang wie der alte Unteroffizier, der er beim Militär gewesen war. Ich stand auf und kaute meinen Apfel, während ich die Treppe hinauflief, um zu duschen. Alan Browns Büro zu durchsuchen war nicht ganz das, was ich mir für diesen Abend erhofft hatte, aber wenigstens war ich mit Quinn unterwegs.
    Und komme, was da wolle, heute Nacht würde ich seine brave kleine Welt ein bisschen auf den Kopf stellen.

9
    „Du hättest ein etwas unauffälligeres Auto mieten sollen«, sagte ich und ließ mir von Quinn aus dem Porsche helfen. Er zuckte mit den Schultern und schlug die Tür zu. Die Schlösser gingen automatisch zu, und das Auto piepte leise, als der Alarm eingeschaltet wurde. »Es ist schnell, bequem und außerdem spiele ich mit dem Gedanken, mir tatsächlich einen Porsche zuzulegen. Das hier ist eine gute Gelegenheit, ihn zu testen.«
    Der starke Wind verfing sich in den dünnen grauen Strähnen, die er über seinen neuerdings kahlen Schädel gekämmt hatte, so dass sie wie Fahnen in die Höhe standen. Dazu das Ziegenbärtchen, die Pausbäckchen und der kleine Bierbauch, und fertig war ein Mann, der seine besten Jahre bereits hinter sich hatte. Es war schwer zu glauben, dass sich unter all der Schminke ein unglaublich attraktives Individuum verbarg. Ich gluckste.
    »Liander hat einen Orden verdient.«
    Er zog den Mantel aus und legte ihn um meine Schultern, dann ließ er seine Hand meinen Arm hinuntergleiten und schob seine Finger in meine. Lust durchströmte mich. Es war noch nicht einmal neun Uhr abends, gerade erst war der Mond aufgegangen. Dennoch lauerte das Fieber bereits in mir und konnte jederzeit ausbrechen. Ich holte tief Luft und versuchte, nicht daran zu denken. Irgendwie konnte ich jedoch seine Körperwärme nicht ignorieren, während wir auf das Gebäude der Abteilung zuschritten. Ebenso wenig wie seine Anspannung, die mir verriet, dass sein Verlangen genauso groß war wie meins.
    »Bei dir hat er aber auch ganze Arbeit geleistet.« Dank der Modulatoren in seinen Wangen war der leise Singsang aus Quinns Stimme verschwunden, und er hatte stattdessen Browns harschen Tonfall angenommen. »Obwohl mir das Blau besser gefallen hat. Du wirkst so geisterhaft in diesem Weiß.«
    Das war der Effekt, den Liander erzielen wollte. Offenbar waren Geister der nächste große Modetrend. Ich persönlich war Quinns Meinung. Weiße Kontaktlinsen, weiße Haare und weiß gepuderte Haut waren einfach gruselig. Aber zumindest durfte ich meine sexy Stiefel behalten, obwohl er das bauchfreie Trägerhemd und

Weitere Kostenlose Bücher