Riley Jenson 03 - Der Gefähfrte der Wölfin
bestimmt nicht an die große Glocke hängen.
Durch Ausgänge konnten schließlich ebenso unerwünschte Gäste eindringen.
Ich ließ den Blick über den Boden gleiten, konnte jedoch nichts entdecken, das wie ein »geheimer Eingang« aussah. Ich konnte es mir jedoch nicht leisten, weiter danach zu suchen. Nicht jetzt bei Tageslicht. Aber womöglich lohnte es sich, nachts noch einmal herzukommen und sorgfältiger nachzusehen. Natürlich nur, wenn Moss mich frühzeitig aus seinen Klauen entließ. Ich drehte um und folgte meiner Spur zurück. Als ich mich weit genug von dem Punkt entfernt hatte, wo Moss verschwunden war, aktivierte ich die Verbindung zu Jack.
»Ich bin gerade Leo Moss begegnet.« »Und?« »Er verzehrt sich nach mir. Ich werde die heutige Nacht in seinem Bett verbringen.« Oder wo auch immer er Sex haben wollte . Es würde keine Routinenummer werden, so viel war klar. »Hervorragend. Versuch aber heute Nacht nicht, seine Gedanken zu lesen. Verschaff dir erst einen Überblick über Gedanken zu lesen. Verschaff dir erst einen Überblick über die Lage, lass dir Zeit, und gib ihm das Gefühl, dass er sich bei dir entspannen kann.« »Ich habe nicht vor, irgendetwas zu unternehmen, bevor Rhoan hier ist.« Er hatte reichlich Erfahrung, und ich würde mich über alle Schritte mit ihm beraten. Insofern das möglich war. »Hör zu, kann die Abteilung von der Luft aus den Boden scannen?« »Ja, wieso?« »Weil ich Moss gefolgt bin und er mitten im Wald einfach verschwunden ist. Ich glaube, dass es eventuell unter dem Herrenhaus ein paar unterirdische Tunnel gibt.«
»Das wäre naheliegend. Wir scannen das Gebiet alle sechs Monate und überprüfen es auf Veränderungen, aber vieleicht sind die Tunnel erst kürzlich dazugekommen. Ich sorge dafür, sind die Tunnel erst kürzlich dazugekommen. Ich sorge dafür, dass bei der nächsten Übergabe gescannt wird.« »Gut, aber ich werde später am Abend wahrscheinlich sowieso noch einmal danach suchen.« »Tu nichts, was deine Position gefährden könnte.« »Ich bin nicht blöd.« »Nein, nur unerfahren.« »Das aus dem Mund des Mannes, der mich permanent drängt, ein Wächter zu werden.« »Deshalb will ich dich jetzt noch nicht verlieren. Sei vorsichtig. Mehr sage ich ja gar nicht.« »Bin ich. Bis später, Chef.« Ich drückte auf die kleine Scheibe unter meiner Haut und lief den restlichen Weg bis zu der Lichtung zurück, an der Kade auf mich gewartet hatte.
Nachdem wir kurz besprochen hatten, was passiert war, verbrachten wir die restliche Zeit damit, seine und meine Bedürfnisse zu befriedigen. Als ich wenig später auf den Stall zuritt, kam mir der alte Mann entgegen. Kade hielt an, und ich glitt von seinem Rücken. »Guter Ritt?«, fragte er und nahm mir die Zügel ab. Ich nickte und tätschelte Kades schweißnasse Schulter. »Der Junge war schrecklich ausgelassen. Ich glaube, er sollte häufiger geritten werden.«
Kade schnaubte und stampfte mit dem Huf auf. Ich konnte ein Grinsen kaum verbergen.
»Kommst du morgen wieder?«, fragte der alte Mann. »Ja.« »Ich bitte den Sicherheitsdienst, uns zu informieren, wenn du auf dem Weg bist, dann kann ich ihn für dich vorbereiten.« »Danke … wie heißt du?« »Tommy.«
Er streckte mir die Hand entgegen, und ich drückte sie. Er hatte raue Finger, die von Alter, Schmutz und vermutlich jahrelanger schwerer Arbeit gezeichnet waren. Er wirkte nicht wie jemand, der für so einen Widerling wie Starr arbeitete. Komischer Gedanke. Schließlich kannte ich ihn ja kaum. Soweit ich das beurteilen konnte, hätte Tommy Starrs Onkel sein können. »Ich bin Poppy. Danke.«
Er nahm Kade mit in den Stall, und ich ging zurück zu meinem Zimmer, um mich zu waschen. Berna und Nerida waren nicht da, aber meine Tasche stand auf meinem Bett. Ich warf einen Blick hinein und stellte fest, dass meine Kleidung und meine Unterwäsche verschwunden waren, meine Waschutensilien waren jedoch noch da. Wenigstens etwas.
Ich ging ins Bad und wusch mich. Überraschung, Überraschung, auch hier gab es Kameras. Ich konnte aber keine Mikrofone entdecken. Vieleicht ging man davon aus, dass in der Dusche nichts Wichtiges besprochen wurde; was darauf hindeutete, dass es sich bei den Technikern um Männer handeln musste. Frauen wussten, wie gehässig Gespräche unter der Dusche verlaufen konnten, insbesondere wenn sie sich um Männer drehten. Doch der Mann, der hinter dem ganzen Zauber steckte, schien nicht gerade für logisches Denken berühmt.
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