Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Ringwelt 04: Brennans Legende

Ringwelt 04: Brennans Legende

Titel: Ringwelt 04: Brennans Legende Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Larry Niven
Vom Netzwerk:

    Ein Albtraum? Ja. Doch Reisen im Sonnensystem unterscheiden sich von Reisen auf einem Planeten.
    Jeder einzelne Felsbrocken bewegt sich mit seiner eigenen Geschwindigkeit wie Butterstücke in einem Butterfaß.
    Der Mars bewegt sich auf einer nahezu kreisförmigen Bahn. Asteroiden bewegen sich auf stärker elliptischen Bahnen und je nachdem näher dem roten Planeten oder bleiben hinter ihm zurück. Manche dieser Asteroiden trugen Teleskope. Die Operateure wachten und würden eine Meldung nach Ceres durchgeben, sobald sie auffällige Bewegungen auf der Oberfläche entdeckten.
    Der abgetrennte Bussard-Ramjet kreuzte die Sonne und raste nach innen, während er eine flache Hyperbel verfolgte, die ihn durch die Ebene der Ekliptik führen würde.
    Die Blue Ox folgte unter ständiger Beschleunigung einer Kurve höherer Ordnung, einem J, dessen Aufwärtsbewegung schließlich Geschwindigkeit und Position der des Outsiders angleichen würde.
    Die U Thant startete von der Erde auf einem gecharterten Trägerschiff vom Death Valley Port aus. Der Aufstieg bot ein wunderschönes Panorama über den Pazifik. Erst einhundertfünfzig Meilen höher und im Orbit, wie es das Gesetz verlangte, schaltete Nick den Fusionsantrieb ein und nahm Kurs nach draußen. Das Trägerschiff würde allein seinen Weg nach Hause finden.
    Die Erde drehte sich unter ihm weg und wurde kleiner. Bis zum Mars dauerte es bei einem g vier Tage. Ceres würde ihnen rechtzeitig Bescheid geben, welchen Asteroiden sie ausweichen mußten.
    Nick schaltete den Autopiloten ein. Er war nicht ganz unzufrieden mit der U Thant. Es war ein Flatlanderschiff, ein Kompromiß zwischen Stromlinienform und Raumtauglichkeit, die Ausstattung aber erschien ihm adäquat, und die Steuerung war elegant und einfach.
    Und die Küche war außerordentlich.
    »Haben Sie etwas dagegen, wenn ich rauche?« erkundigte sich Luke.
    »Warum nicht? Sie müssen sich bestimmt keine Sorgen mehr machen, daß Sie zu jung sterben könnten.«
    »Haben die Vereinten Nationen ihr Geld bereits bekommen?«
    »Selbstverständlich. Der Betrag muß vor Stunden auf ihren Konten eingegangen sein.«
    »Wunderbar. Dann rufen Sie sie jetzt an, identifizieren Sie sich und bitten Sie um alles, was sie über den Mars in den Archiven haben. Sagen Sie ihnen, sie sollen es auf den Schirm geben, Sie würden für die Übertragungskosten aufkommen. Damit schlagen wir zwei Fliegen mit einer Klappe.«
    »Wie das?«
    »Es verrät ihnen, wohin wir fliegen.«
    »Richtig … Luke, glauben Sie wirklich, daß sich die Vereinten Nationen dadurch mobilisieren lassen? Ich weiß, wie unbeweglich dieser Apparat ist. Erinnern Sie sich an den Fall Müller?«
    »Betrachten Sie die Sache einmal von einem anderen Standpunkt, Nick. Wie sind Sie zum Sprecher des Belt geworden?«
    »Eignungstests bescheinigten mir einen hohen IQ und die Neigung, Menschen herumzukommandieren. Von da an habe ich mich hochgearbeitet.«
    »Bei uns werden die Politiker gewählt.«
    »Nichts weiter als Beliebtheitswettbewerbe.«
    »Aber es funktioniert, wenngleich ich nicht verschweigen will, daß auch unser System seine Nachteile hat. Welche Regierungsform hätte keine?« Garner zuckte die Schultern. »Jeder Sprecher in den Vereinten Nationen repräsentiert eine Nation – eine Region der Welt. Er ist davon überzeugt, es sei die beste von allen, bevölkert mit den besten Menschen. Andernfalls wäre er gar nicht gewählt worden. Lassen Sie – sagen wir – zwanzig dieser Repräsentanten denken, sie wüßten ganz genau, was mit dem Outsider geschehen soll, und keiner von ihnen wird den anderen gegenüber rundweg nachgeben. Es geht schließlich auch um ihr Prestige und so weiter. Irgendwann werden sie sich auf einen Kompromiß einigen.
    Aber wenn die Repräsentanten Wind bekommen, daß ein Zivilist zusammen mit einem Belter vor ihnen mit dem Outsider Kontakt aufnehmen könnte, dann werden die Burschen ziemlich schnell von ihren Hintern hochkommen. Verstehen Sie?«
    »Nein.«
    »Ach, rufen Sie einfach durch!«
    Einige Zeit später traf ein Nachrichtenstrahl auf die Empfangsschüssel. Sie machten sich daran, das gesammelte Wissen der Erde über den Mars abzuschöpfen.
    Es war nicht gerade wenig und erstreckte sich über einen Zeitraum von Jahrhunderten. An einer Stelle sagte Nick: »Ich bin reif für einen ausgedehnten Sommerurlaub. Warum müssen wir uns das alles ansehen? Nach Ihren eigenen Worten bluffen wir schließlich nur, weiter nichts.«
    »Nach meinen Worten

Weitere Kostenlose Bücher