Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Ringwelt 04: Brennans Legende

Ringwelt 04: Brennans Legende

Titel: Ringwelt 04: Brennans Legende Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Larry Niven
Vom Netzwerk:
und dergleichen.« Sie blickte Truesdale scharf an. »Passen Sie auf, daß meine Stimme Sie nicht wieder in Hypnose versetzt.«
    »Keine Sorge.« Truesdale stand auf. »Was auch immer man mit mir gemacht hat, es erforderte ein gut ausgestattetes Labor, oder sind Sie anderer Meinung? Falls es etwas Neues war. Das sollte die Suche ein wenig einengen, oder vielleicht nicht?«
    »Das sollte es in der Tat«, erwiderte Doktor Shorter. »Ich würde nach einem Nebenprodukt aus der Gentechnik suchen. Etwas, das imstande ist, die RNS zu zersetzen.«
    »Man sollte meinen, jemand von einem Berg zu entführen hinterließe Spuren«, grollte der ARM-Leutnant, »aber Pustekuchen. Ein Wagen wäre durch Radar entdeckt worden. Vandervecken muß Sie auf einer Bahre zum Parkplatz geschafft haben, wahrscheinlich so gegen vier Uhr morgens, als niemand in der Nähe war.«
    »Das wäre gottverdammt gefährlich gewesen, auf diesen Wegen.«
    »Das weiß ich selbst. Haben Sie vielleicht eine bessere Antwort?«
    »Haben Sie denn überhaupt nichts herausgefunden?«
    »Das Geld. Ihr Wagen ist auf dem Parkplatz geblieben, weil irgendjemand die Parkgebühren im Voraus entrichtet hat. Ebenso ihre Jahresrente. Alles von einem Konto, das auf den Namen Vandervecken lautet. Ein neues Konto, das im Anschluß daran wieder aufgelöst wurde.«
    »Das paßt.«
    »Sagt Ihnen der Name irgendetwas?«
    »Nein. Wahrscheinlich ist er holländisch.«
    Der ARM nickte. Er stand auf. Doktor Shorter erweckte den Eindruck, als wartete sie ungeduldig darauf, ihren Untersuchungsraum wieder für sich allein zu haben.
     
    Eine halbe Million war eine Menge Geld. Truesdale spielte mit dem Gedanken, seinem Boß zu sagen, er solle sich zum Teufel scheren … doch aller Tradition zum Trotz hatte Jeromy Link es nicht verdient, so behandelt und in akute Personalnot gebracht zu werden. Truesdale kündigte mit einem Monat Frist. Weil ein Ende absehbar war, empfand er mehr Vergnügen an seiner Arbeit. Ein Schuhverkäufer … wenigstens war er etlichen interessanten Leuten begegnet. Eines Tages nahm er die Maschine genau in Augenschein, die Schuhe haargenau auf menschliche Füße anpaßte, ein bemerkenswerter, ganz und gar erstaunlicher Apparat. Wie seltsam, fand Truesdale, daß ihm das vorher nie aufgefallen war.
    Bei der Testamentseröffnung erneuerte er seine Bekanntschaft mit zahllosen Verwandten. Ein paar hatten ihn bei der Beerdigung und auf Urgroßmama Stellys letzter Geburtstagsparty vermißt und wollten natürlich wissen, wo er gesteckt habe.
    »Das ist vielleicht eine verdammte Geschichte«, begann Truesdale – und er mußte sie an diesem Abend sicherlich ein Dutzend Mal erzählen. Er empfand ein perverses Vergnügen dabei. »Vandervecken« hatte jegliche Publicity vermeiden wollen.
    Sein Vergnügen wurde ein wenig gedämpft, als ein eingeheirateter Cousin zweiten Grades meinte: »Also hat man dich wieder einmal beraubt. Du scheinst das irgendwie magisch anzuziehen, Roy.«
    »Nicht mehr. Diesmal werde ich den verdammten Hurensohn erwischen«, entgegnete Truesdale.
     
    Am Tag, bevor er erneut mit dem Rucksack losziehen wollte, besuchte er das ARM-Hauptquartier. Er hatte Schwierigkeiten, sich an den Namen des kräftigen Leutnants zu erinnern. Robinson, das war es. Robinson nickte ihm über seinen bumerangförmigen Schreibtisch zu und sagte: »Kommen Sie herein. Genießen Sie das Leben?«
    »Ein wenig, ja. Was haben Sie inzwischen herausgefunden?« Truesdale nahm Platz. Das Büro war klein, aber komfortabel, und es gab sogar Zapfhähne für Tee und Kaffee im Schreibtisch.
    Robinson lehnte sich zurück, als wäre er dankbar für die Ablenkung. »Nicht sehr viel. Wir wissen immer noch nicht, wer hinter Ihrer Entführung steckt. Es ist uns nicht gelungen, die Spur des Geldes zurückzuverfolgen, aber wir sind sicher, daß es nicht von Ihnen selbst stammt.« Er blickte auf. »Sie wirken nicht überrascht.«
    »Ich war sicher, daß Sie das überprüfen.«
    »Stimmt. Gehen Sie für den Augenblick davon aus, daß eine Person, die wir ›Vandervecken‹ nennen wollen, eine spezielle Droge besitzt, die Amnesie auslöst. Vielleicht hat er vor, sie an Leute zu verkaufen, die Verbrechen begehen wollen – zum Beispiel einen Verwandten ermorden, um an die Erbschaft zu kommen.«
    »So etwas hätte ich Urgroßoma Stelly niemals angetan!«
    »Ob Sie es getan hätten oder nicht – Sie waren es nicht. Dann hätte Vandervecken Sie dafür bezahlen müssen, obendrein mit einer nicht geringen

Weitere Kostenlose Bücher