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Ringwelt 06: Flatlander

Ringwelt 06: Flatlander

Titel: Ringwelt 06: Flatlander Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Larry Niven
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würde Shreve Development verlangen, daß man ihnen die ganze Geschichte erzählte. Auf keinen Fall wollten sie jedenfalls, daß irgendjemand seinen Nase hinter die Abschirmung des experimentellen Schildgenerators steckte, um Konstruktionsdetails auszuspionieren.
    »Schalten Sie ihn ab«, sagte Sanchez schließlich. »Es ist nicht gefährlich. Wir führen die Dekontamination selbst durch.«
    »Wäre ein Polizeilemmy genehm?«
    »Ich … ich glaube nicht. Wir schicken unseren eigenen Transporter. Wo finden wir Sie?«
    Hecate schaltete sich ein. »Wir bringen den Apparat nach Helios Power Eins. Wir sind im Augenblick sehr beschäftigt, also lassen Sie uns noch zwei oder drei Stunden, bis er dort eintrifft.«
    Sie schaltete ab und sah mich an. »›Ach so, sollen wir ihn vielleicht abschalten?‹«
    »Ich habe mich dumm gestellt.«
    »Sehr überzeugend. Der Akzent hilft natürlich. Gil, was haben Sie vor?«
    »Standardverfahren, weiter nichts. Ich halte Informationen zurück. Wer etwas zu verbergen hat, verrät sich vielleicht.«
    »Aha. Vielleicht werden Sie feststellen, daß das auf dem Mond gar nicht so einfach ist. Wir sind nicht so viele, und Kommunikation ist etwas Heiliges. Sie könnten auf tausend verschiedene Weisen sterben, weil irgendjemand nicht zugehört hat oder nicht reden wollte. Aber das mag sein, wie es will – Gil, was haben Sie vor? Ist das ein weiteres Ihrer Talente?«
    »Gespür, Hecate, weiter nichts. Irgendetwas Merkwürdiges geht hier vor. Sanchez scheint keine Ahnung zu haben, was es ist. Er macht sich lediglich Sorgen. Aber dieser Mister Shreve muß der Kopf hinter Shreve Development sein, der Erfinder persönlich, so wie Sanchez sich benommen hat. Was will Shreve?«
    »Er hat sich angeblich längst in den Ruhestand begeben, Gil. Aber falls es irgendwo einen radioaktiven Zwischenfall gegeben hat …«
    »Genau das meine ich. Falls es einen radioaktiven Zwischenfall gab, brauchte er den Mark 29, und zwar augenblicklich. Er würde ihn jetzt sofort abholen. Aber nein, das tut er nicht. Er würde ihn normalerweise zu der Stelle bringen lassen, wo sich der Unfall ereignete, aber was macht er? Er schickt einen Transporter nach Helios Eins, um den Apparat abzuholen. Vielleicht geht es in Wirklichkeit mehr darum, wo er den Mark 29 auf keinen Fall haben will.«
    Sie dachte über meine Worte nach. »Angenommen, sein Transporter kommt in Helios Power Eins an, und der Mark 29 ist noch nicht da?«
    Der Gedanke gefiel mir. »Irgendjemand wird ziemlich böse sein.«
    »Darum kümmere ich mich. Was als nächstes?«
    Ich streckte mich. »Es wird noch eine Weile dauern, bevor wir etwas Neues haben. Kommen Sie, wir sehen nach, ob wir etwas zu Essen kriegen.«
    »Sie suchen nach unserem Essen«, sagte sie, »und ich lasse den Mark 29 verschwinden. Anschließend möchte ich mir die Leiche noch einmal ansehen.«
     
    Es gab weder eine Kantine noch ein Restaurant. Aber an einer Wand im Aufenthaltsraum gab es einen Münzautomaten, der warmes Essen bereithielt. Ich warf einen Blick in den Garten: er lag leer und verlassen da.
    Also zogen wir uns Imbisse aus dem Automaten und setzten uns damit in den Garten.
    Über unseren Köpfen leuchtete ein künstliches Bild der Erde.
    Die Sterne flammten nicht, wie man es von der Mondoberfläche her gewöhnt war, und noch etwas war anders … ah, sie waren farbkodiert. Tiefes Rot für den Mars, ein helleres Rot für den Aldebaran, Violett für Sirius …
    Lunies versuchen stets, ihre Gewächshäuser als Gärten anzulegen, und sie entwickeln dabei nicht wenig Individualität. Ich sah Früchte und Gemüse, die aus einem Hügel sprossen, der wie ein sitzender Buddha geformt war.
    Hecate berichtete: »Die Leiche ist auf dem Weg hierher. John Ling hat uns zwei Waldoschlepper zur Verfügung gestellt. Der zweite behält den ersten ununterbrochen im Auge. Auf diese Weise ist sichergestellt, daß eine der beiden Kameras ständig auf die Tote gerichtet bleibt.« Sie unterbrach sich, um einen Kirschkern auszuspucken. »Ein guter Mann. Und Nunnally Sterne sagt, daß er einen der Beschickungsräume für eine Autopsie freigemacht hat. Wir arbeiten hinter Bleiglas, mit Waldos.«
    Ich zerlegte eine melonengroße Birne, hauptsächlich nach Gefühl. »Was werden wir Ihrer Meinung nach finden?«
    »Was meinen Sie?«
    »Nun ja, auf jeden Fall natürlich radioaktive Strahlung. Oder ein Leck in ihrem Druckanzug. Keine Schußwunden. Keine Stichverletzungen oder Prellungen oder Platzwunden – die

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