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Ringwelt 06: Flatlander

Ringwelt 06: Flatlander

Titel: Ringwelt 06: Flatlander Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Larry Niven
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brauchen unseren Mark 29 auf der Stelle zurück. Meine Mitarbeiter haben mich davon in Kenntnis gesetzt, daß der Apparat bisher noch nicht in Helios Power Eins eingetroffen ist!«
    »Oh? Er ist noch nicht da? Warten Sie bitte, während ich versuche, etwas Näheres in Erfahrung zu bringen.« Hecate drückte auf die WARTEN-Taste und funkelte mich an. »Der Mark 29 steht unter einer Plane mit Mondstaub darüber. Wir können die Plane jetzt nicht entfernen, weil Hector Sanchez mit seinem Frachter so gelandet ist, daß er freie Sicht auf die Stelle hat. Was soll ich jetzt nur sagen?«
    »Er ist noch nicht unterwegs hierher. Unser Mann fliegt die Unfallstelle ab, um nach weiteren Verletzten Ausschau zu halten. Sagen Sie ihm das, aber gestehen Sie um Gottes willen unter keinen Umständen ein, daß es einen Absturz gegeben haben könnte.«
    Sie überlegte einen Augenblick, dann stellte sie wieder zu Shreve durch.
    Der alte Mann war aus seinem Stuhl aufgestanden. Er war dunkel und dünn wie ein Skelett: Baron Samedi in Person. Transportstuhl oder nicht, in der geringen Gravitation des Mondes war er mühelos imstande, drohend auf uns herabzublicken. Als er Hecate auf seinem Schirm erblickte, war er außer sich vor Wut.
    »Konstablerin Bauer-Stanson, Shreve Development ist noch nie mit dem Gesetz in Konflikt geraten. Wir sind nicht nur eine ehrliche Firma, wir sind außerdem einer der größten Steuerzahler von Luna City! Meine Mitarbeiterin Mrs. Kotani zeigte sich kooperativ, als Sie um ihre Hilfe baten. Ich gehe nun davon aus, daß Sie unsere Hilfe nicht mehr benötigen. Was also muß ich tun, um unseren Mark 29 so schnell wie möglich wieder zurückzubekommen?«
    Ich hatte mir genau diese Reaktion ausgerechnet, doch ich hielt es für besser, vorerst zu schweigen.
    Hecate antwortete: »Sir, der Apparat wurde bis jetzt noch nicht einmal aufgeladen. Meine Beamtin ist noch immer am Ort des Geschehens und sucht nach Verletzten. Ihr Polizeifahrzeug ist leider zu groß, um in das, äh …« – Hecate erlaubte sich den Anschein von Erregung – »Objekt einzudringen. Sir, möglicherweise hängen Leben vom Einsatz Ihrer Maschine ab! Geht es bei Ihnen ebenfalls um Leben und Tod?«
    Shreve schien seine Fassung wiedergewonnen zu haben. Er sank in seinen Stuhl zurück. »Konstablerin, unser Apparat ist noch immer im Experimentalstadium! Wir würden niemals irgendein Testobjekt in einen experimentellen Shreveschild setzen, ohne daß Dutzende von medizinischen Sensoren angeschlossen wären. Einschließlich unserer Versuchskaninchen oder Minischweine! Was geschieht, wenn das Feld rings um ihre Beamtin plötzlich überladen wird? Handelt es sich überhaupt um eine Lunie-Frau? Ist ihr Anzug mit medizinischen Sensoren ausgestattet?«
    »Ja, Mister Shreve. Ich verstehe. Ich werde mich unverzüglich mit Konstablerin Cervantes in Verbindung setzen.«
    »Warten Sie noch, Konstablerin Bauer-Stanson! Hat der Apparat funktioniert?« Hecate runzelte die Stirn. »Hat der Schild so funktioniert, wie er sollte? Sind alle wohlauf? Keine Strahlung?«
    »Meine Beamtin hat, äh … ein wenig radioaktives Material in das Fahrzeug eingeschleppt«, antwortete Hecate, »aber das lag mit Sicherheit nicht an Ihrem Schild. So weit wir es bis jetzt beurteilen können, hat er einwandfrei funktioniert.«
    Maxim Shreve verdrehte die Augen, und all seine Kummerfalten waren mit einem Schlag verschwunden. In diesem Augenblick sah er aus, als hätte sein Leben die Erfüllung erfahren. Dann erinnerte er sich an uns beide.
    »Ich wünschte, Sie könnten mir mehr über die Umstände verraten«, sagte er mit neuer Frische. »Wir sind sehr an Aufzeichnungen interessiert, die zeigen, wie sich unsere neue Entwicklung unter schwierigen Bedingungen bewährt hat. Ohne daß dabei jemand zu Schaden gekommen ist.«
    »Wir werden uns bemühen, Ihnen den Apparat so bald wie möglich zurückzuschicken, und selbstverständlich werden wir unsere Dankbarkeit zeigen«, sagte Hecate. »Ich denke, daß wir Ihnen in spätestens einer Woche die gesamte Geschichte erzählen können, aber selbst dann ist es durchaus denkbar, daß Sie noch eine Zeit lang vertraulich mit den Informationen umgehen müssen.«
    »Das macht überhaupt nichts«, sagte er strahlend. »Einen schönen Tag noch, Konstablerin äh … Bauer-Stanson.« Und mit diesen Worten verblaßte das Bild.
    Sie drehte sich nicht zu mir um. »Und was machen wir jetzt?«
    »Sagen Sie Ihren Leuten, daß sie den Piloten nach drinnen bitten

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