Ringwelt 06: Flatlander
geführt, wo ich eine interessante Geschichte verfolge. Tut mir leid, aber mit morgen wird nichts. Ich weiß noch nicht, wie lange ich brauche. Wenn das Monster einen Partner möchte, dann sehe ich mich ein wenig um.«
Hecate hatte mich beobachtet, während sie telefonierte. Jetzt legte sie grinsend auf. »Sie bekommen Ihren Ausblick auf den Del Rey«, sagte sie. »Wir haben zwar keinen Satelliten verfügbar, aber ich habe einen Schürfer aus dem Belt erreicht, der bereit ist, die Arbeit für uns zu erledigen, wenn wir ihm dafür eine gewisse Steuererleichterung verschaffen. Er fliegt in einem niedrigen Orbit über den Krater. In vierzig Minuten von jetzt an.«
»Sehr gut.«
»Außerdem habe ich noch ein paar zusätzliche Männer angefordert. Wir können einen von ihnen mit dem Mark 29 in den Krater zurückschicken. Mit wem haben Sie gerade telefoniert?«
»Mit einem weitaus besseren Teil von mir.«
Sie hob eine Augenbraue. »Sie haben auch noch schlechtere Teile?«
Ich log, um die Dinge einfach zu halten. »Nein, ich bin verheiratet.«
»Ah. Was noch?«
»Ich habe unsere bisherigen Ergebnisse und die Daten über den Anzug zur ARM geschickt. Wenn wir Glück haben, interessiert sich Luke Garner persönlich für diese Geschichte. Er ist alt genug, um diesen Anzug wiederzuerkennen. Und Ihr Nachrichtensignal überschlägt sich gleich!«
Sie tippte auf ANNEHMEN. Ein männlicher Kopf redete kurz auf sie ein, dann verblaßte er wieder. »Shreve Development möchte eine Unterhaltung mit mir«, sagte sie dann. »Wollen Sie dabei sein?«
»War das der Bursche, der uns angeheuert hat?«
»Ich schätze, es war Yonnies Boß.« Sie tippte eine Nummer ein und wurde mit einem Computer verbunden, der sie direkt weitervermittelte.
Yonnies Boß war ein spindeldürrer Lunie. Er war noch jung, aber er hatte bereits eine Glatze. Der Kranz aus schwarzem Haar war kurz geschnitten. »Konstablerin Bauer-Stanson? Ich bin Hector Sanchez. Gehe ich recht in der Annahme, daß Sie sich gegenwärtig im Besitz einer Sache befinden, die Eigentum von Shreve Development ist?«
»Ja«, antwortete Hecate. »Wir haben den Apparat bei Mrs. Kotani ausgeliehen, Ihrer Sicherheitschefin. Ich bin sicher, sie hat mit Ihnen …?«
»Ja, selbstverständlich, natürlich. Sie hat mit meinem Büro Rücksprache gehalten, und wäre ich im Dienst gewesen, hätte ich meine Zustimmung sicherlich nicht verweigert. Ich hätte das gleiche getan wie Mrs. Kotani – aber Mister Shreve ist außer sich! Er möchte das Gerät auf der Stelle zurückhaben.«
Die Geschichte wurde langsam merkwürdig. Hecate zögerte und blickte mich fragend an. Ich schaltete den Konferenzkanal ein und sagte: »Sollen wir den Apparat zuerst dekontaminieren?«
Er wurde nervös, als er sich plötzlich zwei Gesichtern gegenübersah. »Dekontaminieren? Warum?«
»Das zu sagen steht mir nicht frei, Mister Sanchez. Gestatten Sie, daß ich mich vorstelle; mein Name ist Gil Hamilton. Ich bin Agent der ARM. Ich war zufällig auf dem Mond. Ich bin nicht befugt, über Einzelheiten zu sprechen, aber sagen wir, daß ein Raumschiff und einige Bürger der Erde in die Angelegenheit verwickelt waren und …« Ich begann absichtlich zu stottern. »W-wenn wir Ihren … Ihren Apparat nicht gehabt hätten, so hätten wir vor einer unlösbaren Aufgabe gestanden … Unlösbar. Trotzdem gelangte radioaktives Material durch den S-shreveschild … spreche ich den Namen richtig aus?«
»Ja, perfekt.«
»Deswegen frage ich nach, Mister Sanchez. Wir haben zwar den Staub mit einem Lufttank weggeblasen, aber wie soll es weitergehen? Sollen wir den Apparat durch die Dekontaminationsanlage in Helios Power Eins schicken? Oder möchten Sie ihn so zurück, wie er ist? Ach so, sollen wir ihn vielleicht abschalten? Oder hat das Feld möglicherweise Neutronen eingefangen, die nur darauf warten, durch die Gegend zu fliegen?«
Sanchez benötigte einen Augenblick, um sich zu fangen. Er dachte angestrengt nach. Was würde sein Boß – Mister Shreve – wollen? Wie es schien, war ihr hoch geheimes Experimentalgerät dazu benutzt worden, nach einem Raumschiffunfall aufzuräumen, in den berühmte Flatlander verwickelt gewesen waren! Also würde die ganze Sache sowieso geheim bleiben. Trotzdem konnte es Zeugen gegeben haben, die einen merkwürdigen Puffer ungehindert durch eine radioaktive Hölle hatten fahren sehen. Und dieser ARM, dieser Hamilton, schien eine höllische Angst vor dem verseuchten Mark 29 zu haben!
Irgendwann
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