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Ringwelt 06: Flatlander

Ringwelt 06: Flatlander

Titel: Ringwelt 06: Flatlander Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Larry Niven
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Temperaturen eine Fusion oder Spaltung eingeht.«
    Sterne genoß seine Rolle als Dozent. »Wäre es nicht wunderbar, wenn wir etwas hätten, das bereits in standardisierten Einheiten vorliegt und zugleich in einheitlicher Größe? Und wenn es obendrein frei zugänglich herumläge?«
    »Stet. Ich verstehe.«
    »Die radioaktiven Abfälle aus dem Del Rey erfüllen genau diesen Zweck. Sie haben nicht viel von ihrer Aggressivität verloren. Der Vorbereitungsprozeß ist ausgesprochen einfach: Wir bauen die Hilfstriebwerke ab und entfernen den Staub.«
    »Und wie machen Sie das?«
    »Magnetisch. Wir mußten natürlich ein Injektionssystem zusammen mit einer Neutronenreflexionskammer entwickeln. Außerdem mußten wir Dekontaminationskammern und Autodocs installieren und einen menschlichen Arzt einstellen, der in ständiger Bereitschaft ist. Nichts ist so einfach, wie es im ersten Augenblick scheint. Aber die Container … wir müssen sie nur hineinwerfen und dann warten, bis sie heiß genug geworden sind, um den Fusionsprozeß zu starten. Das geht nun seit zwei Jahren so. Irgendwann hatten die Waldos genügend Container abtransportiert, um den Leichnam zu finden. Mister Hamilton, wissen Sie denn inzwischen, wer die Frau war?«
    »Nein, aber wir werden es herausfinden. Sterne, wenn etwas davon bis an die Öffentlichkeit durchsickert …« Ich bemerkte sein übertriebenes Zusammenzucken. »Tut mir leid …«
    »Sagen Sie nicht durchsickern.«
    »Nichts wird so sehr von der Presse verfolgt wie ein Mord. Die Medien werden das angeblich strahlungsfreie Fusionskraftwerk unter die Lupe nehmen, das Sie und Ihre Leute radioaktiv verseucht haben. Wir können diese Tatsache vielleicht noch einen oder zwei Tage geheim halten, während wir nach weiteren Hinweisen suchen und Sie sich eine Geschichte ausdenken. Wenn Sie ebenfalls Stillschweigen bewahren, heißt das.«
    Sterne blickte verwirrt drein. »Aber es war von Anfang an kein Geheimnis … Also schön, ja. Wir machen es so, wie Sie denken.«
    »Wir werden ein Telefon brauchen«, sagte Hecate.
     
    Wir kauften Wasserflaschen aus einem Wandautomaten im Technikerraum. Im Aufenthaltsraum gab es auch einen Recycler. Hecate hatte eine weitaus schwächere Strahlungsdosis abbekommen als ich, doch wir tranken beide Wasser und nahmen hochkomplizierte chemische Substanzen ein, und wir würden den Recycler ziemlich häufig aufsuchen müssen.
    Es gab vier Telefone. Wir nahmen unter den Augen neugieriger Techniker vor den Geräten Platz und aktivierten unsere Schallschlucker. Ich rief als erstes bei der ARM in Los Angeles an.
    Auf Hecates Telefon blinkte eine Nachrichtenlampe. Ich beobachtete, wie sie es ignorierte und lebhaft in ihren Apparat redete.
    Ich wartete.
    Es scheint stets Ewigkeiten zu dauern, bis man eine Verbindung hat, und man erfährt niemals, worin das Problem besteht. Kein Satellit in geeigneter Position? Ein Gewitter, das die Übertragung stört? Irgendjemand vergißt, eine Verbindung durchzuschalten? Die Muslimische Fraktion stört die Kommunikation der ARM? Manchmal kommt eine lokale Regierung auf die merkwürdigsten Gedanken.
    Doch schließlich blickte mir ein perfektes, vielrassiges, androgynes Gesicht vom Schirm entgegen und bat mich, mein Anliegen vorzutragen.
    Ich tippte Jackson Beras Kode ein. Ich wurde mit einem Jackson Bera verbunden, der mir mitteilte, daß Jackson Bera nicht zu sprechen war.
    »Ich habe ein Rätsel für dich, Jackson«, verriet ich dem Hologramm. »Erkundige dich, ob Garner vielleicht Interesse daran hat. Außerdem habe ich einen antiken Druckanzug, den ihr für mich identifizieren müßt. Wir glauben, daß er von der Erde stammt. Ich kann euch den Anzug nicht schicken, weil er radioaktiv ist wie die Hölle.«
    Ich übertrug das Video, das ich im Del-Rey-Krater aufgezeichnet hatte: die tote Frau, die Fußabdrücke und alle weiteren Daten von Belang.
    Das sollte reichen, um sie neugierig zu machen.
    Hecate war immer noch beschäftigt. Ich hatte einen freien Augenblick und nutzte ihn, um Taffy in Hovestraydt City anzurufen. »Hallo Liebes, die Lunies …«
    »Ich bin ins Labor«, kreischte mir das Hologramm wild entgegen, »ein wenig Chirurgie und so. Die Dorfbewohner mit den Fackeln behaupten, ich sei verrückt, aber ich habe heute Leben erschaffen! Wenn Sie wollen, daß der monströse Patient zurückruft, dann hinterlassen Sie Ihre Krankenakte nach dem Piep!«
    Piep! »Liebes, die Lunie-Gesetze haben mich bis fast auf die andere Seite des Mondes

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