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Ringwelt 06: Flatlander

Ringwelt 06: Flatlander

Titel: Ringwelt 06: Flatlander Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Larry Niven
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Reinigungsroboter kann sie finden. Und der würde sie auf direktem Weg in seinem Abfallverbrenner entsorgen. Also mußte sie groß sein. Groß genug, daß der Reinigungsroboter sie nicht aufnehmen konnte. Der Killer hatte keine Sorge, daß Owen sie finden könnte. Und dann, wenn du sicher bist, daß Owen nicht mehr lebt, aktivierst du die Selbstzerstörung.
    Doch wenn sie zu Asche verbrannte, würde irgendwo ein Brandloch zurückbleiben. Ordaz hätte es gefunden. So. Eine Unterlage aus unbrennbarem Material? Die Überreste der Selbstzerstörung sollten schließlich vom Reinigungsroboter entsorgt werden können.
    Und wenn du erst so weit bist, das zu glauben, dann glaubst du alles.
    Es war zu konstruiert. Niemand weiß im Voraus, was ein Reinigungsroboter als Müll betrachtet und was nicht. Sie sind dumm, weil dumme Roboter billiger sind. Also programmiert man sie so, daß sie größere Objekte nicht anrühren.
    Irgendjemand auf dieser Etage also. Entweder hatte er selbst zugesehen, wie Owen gestorben war, oder er hatte die Wanze entfernt, die meinen Freund beobachtet hatte. Ich war bereit, meinen gesamten Besitz auf einen menschlichen Beobachter zu verwetten.
    Hauptsächlich war ich hergekommen, um meiner Intuition freien Lauf zu lassen. Es funktionierte nicht. Owen hatte sechs Wochen in diesem Sessel verbracht, und die letzte Woche davon war er tot gewesen. Trotzdem fühlte ich nichts. Der Sessel war ein Sessel, weiter nichts, mit zwei Beistelltischen. Owen hatte keine Spuren zurückgelassen, nicht einmal einen rastlosen Geist.
    Der Anruf erreichte mich auf halbem Weg zurück in das ARM-Hauptquartier.
    »Sie hatten recht«, teilte mir Ordaz über das Handy mit. »Wir entdeckten auf dem Death Valley Raumhafen ein Schließfach, das auf den Namen Cubes Forsythe angemietet wurde. Ich bin auf dem Weg dorthin. Werden Sie auch herkommen?«
    »Wir treffen uns vor Ort.«
    »Gut. Ich bin genauso begierig wie Sie zu erfahren, was Mister Jennison uns hinterlassen hat.«
    Ich bezweifelte seine Worte.
     
    Der Raumhafen lag etwas über zweihundertdreißig Meilen entfernt, eine Stunde mit dem Taxi. Die Rechnung würde beträchtlich werden. Ich tippte das neue Fahrtziel in das Armaturenbrett und rief dann im Hauptquartier an. Ein ARM ist relativ frei, was seine Handlungen anbelangt; er muß nicht jeden Zug rechtfertigen. Es stand außer Frage, daß ich die Erlaubnis erhielt hinzufliegen. Schlimmstenfalls würden sie die Spesenquittung nicht anerkennen und von meinem Lohn abziehen.
    »Oh, und Sie werden eine ganze Reihe Holoaufnahmen von den Monica Appartements erhalten«, sagte ich dem Beamten. »Geben Sie alle in den Computer; er soll sie mit bekannten Organpaschern und Lorens Kumpanen vergleichen.«
    Das Taxi stieg sanft in den Himmel und ging auf Ostkurs. Ich sah 3D-Fernsehen und trank Kaffee, bis mir das Kleingeld für den Automaten ausging.
    Wenn man zwischen November und Mai in das Death Valley reist, ist das Klima ideal: ein wahres Touristenparadies. Es gibt einen fantastischen Golfplatz, den Devil’s Course, mit pittoresken Klippen und Salzsäulen, den Zabriskie Point mit seinen merkwürdigen Badlands, alte verlassene Boraxminen und alle Arten von seltsamen, seltenen Pflanzen, die sich an die Hitze und das trockene Wüstenklima angepaßt haben. Ja, das Death Valley besitzt eine ganze Reihe von Sehenswürdigkeiten, und eines Tages werde ich auch hingehen, um sie anzusehen. Bis heute habe ich nur den Raumhafen zu Gesicht bekommen, wenngleich er auf seine Art beeindruckend ist.
    Das Landefeld war einst ein ausgedehntes Wüstengebiet. Heute ist es von einem großen Salzsee überzogen. Abwechselnd rote und blaue konzentrische Kreise markieren die Landeplätze für Schiffe, die aus dem Weltraum kommen. Im Verlauf eines Jahrhunderts haben die verschiedensten chemischen und nuklearen Antriebsmethoden ihre Brandlöcher hinterlassen, die wie esoterische Regenbögen in allen Farben schillern und häufig noch überraschend stark radioaktiv verstrahlt sind. Doch der größte Teil des Raumhafens glitzert noch immer im ewigen grellen Weiß.
    Draußen im Salz stehen Schiffe aller Größen und Formen. Versorgungsfahrzeuge und Schlepper machen ihre Aufwartung, und wenn man lange genug bleibt, kann man vielleicht eine Landung beobachten. Das Schauspiel ist das Warten wert.
    Das Raumhafenterminal befindet sich am Rand der größten Salzpfanne, ein pastellgrüner Tower inmitten eines weitläufigen flachen Gebäudes aus fluoreszierendem

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