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Ringwelt 06: Flatlander

Ringwelt 06: Flatlander

Titel: Ringwelt 06: Flatlander Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Larry Niven
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Mumbay und Amberg im ehemaligen Deutschland. Owens persönliche niedergeschriebene Geschichte endete in Amberg. Wie war er nach Kalifornien gekommen? Er hatte keine Gelegenheit mehr gehabt, es aufzuschreiben.
    Doch in der Zwischenzeit hatte er eine ganze Menge herausgefunden. Details über Lorens Organisation. Der vollständige Plan, wie er illegale Transplantate in den Belt verschiffen und neue Kunden finden und kontaktieren wollte.
    Owen hatte ihm Vorschläge dazu unterbreitet. Die meisten davon klangen im ersten Moment vernünftig, wären aber in der Praxis undurchführbar gewesen. Typisch Owen. Ich fand keinerlei Hinweis, daß er in seinen Handlungen zu weit gegangen war.
    Doch das hatte er selbstverständlich auch nicht beurteilen können.
    Außerdem befanden sich in der Aktentasche Holos, insgesamt dreiundzwanzig Stück, und jedes einzelne zeigte ein anderes Mitglied von Lorens Bande. Einige der Bilder waren auf der Rückseite mit Markierungen versehen, andere nicht. Owen war außerstande gewesen herauszufinden, welche Positionen die Männer innerhalb Lorens Organisation innehatten.
    Ich ging die Aufnahmen zweimal durch und fragte mich, ob vielleicht eine davon Loren selbst zeigte. Owen jedenfalls hatte es niemals erfahren.
     
    »Wie es aussieht, hatten Sie die ganze Zeit über recht mit Ihrer Hypothese«, gestand Ordaz. »So viele Einzelheiten kann er unmöglich zufällig in Erfahrung gebracht haben. Owen Jennison muß von Anfang an geplant haben, Lorens Bande auszuliefern.«
    »Genau, wie ich Ihnen gesagt habe. Und das ist der Grund, warum er ermordet wurde.«
    »Sieht so aus, ja. Welches Motiv hätte er auch für einen Selbstmord haben sollen?« Ordaz gab sein Bestes, um Ärger auf dem runden, ruhigen Gesicht zu zeigen. »Allerdings kann ich auch nicht an unseren widersprüchlichen Mörder glauben. Sie haben meine ganze Theorie zerstört, Mister Hamilton.«
    Ich berichtete ihm von meiner Idee, daß andere Mieter auf dem gleichen Stockwerk wie Owen in den Mord verwickelt waren. »Möglich, durchaus möglich, Mister Hamilton. Dafür ist von nun an Ihre Behörde zuständig. Organpaschen fällt in den Aufgabenbereich der ARM.«
    »Richtig.« Ich schloß die Aktentasche und nahm sie in die Hand. »Warten wir ab, was unser Computer mit diesen Daten anfangen kann. Ich schicke Ihnen Fotokopien von allem, was wir darin finden.«
    »Sie informieren mich, wenn sich etwas wegen der anderen Mieter ergibt?«
    »Selbstverständlich.«
     
    Ich betrat das ARM-Hauptquartier mit der wertvollen Aktentasche und fühlte mich wie der König der Welt. Owen war ermordet worden. Er war ehrenhaft gestorben, wenn schon nicht – ganz gewiß nicht – in Würde. Selbst Ordaz wußte es nun.
    Jackson Bera stapfte eilig schnaufend und mit hängenden Schultern an mir vorbei.
    »Was ist los?« rief ich ihm hinterher. Vielleicht suchte ich eine Gelegenheit, mich zu brüsten. Ich hatte dreiundzwanzig Gesichter, dreiundzwanzig Organpascher in meiner Aktentasche.
    Bera blieb stehen und wandte sich um. »Wo haben Sie gesteckt?«
    »Ich habe gearbeitet. Ehrlich. Warum so eilig?«
    »Erinnern Sie sich an diesen Ekstasedealer, den wir beschattet haben?«
    »Graham? Kenneth Graham?«
    »Genau den. Er ist tot. Wir haben es vermasselt.« Und mit diesen Worten wandte er sich ab und lief rasch weiter.
     
    Er war bereits vor dem Labor angekommen, bis ich ihn eingeholt hatte.
    Kenneth Grahams Leichnam lag mit dem Gesicht nach oben auf dem Untersuchungstisch. Sein langes, dünnes Gesicht war bleich und leer, bar jeglichen Ausdrucks. Über und unter seinem Kopf befanden sich Apparate.
    »Wie kommen Sie voran?« verlangte Bera zu wissen.
    »Schlecht«, antwortete der Pathologe. »Nicht Ihre Schuld. Sie haben ihn schnell genug schockgefroren. Es ist nur, daß der Stromstoß …« Er zuckte resignierend die Schultern.
    Ich packte Bera beim Oberarm. »Was ist passiert?«
    Bera war von seinem Lauf noch ein wenig außer Atem. »Irgendetwas muß durchgesickert sein. Graham versuchte zu fliehen. Wir haben ihn am Flughafen gestellt.«
    »Sie hätten warten können. Irgendjemanden zu ihm an Bord schicken und die Maschine mit TY-4 überfluten.«
    »Haben Sie den Aufruhr schon vergessen, als wir das letzte Mal TY-4 gegen Zivilisten eingesetzt haben? Die verdammten Presseleute.« Bera zitterte. Ich konnte ihn gut verstehen.
    ARMs und Organpascher spielten ein eigenartiges Spiel. Die Organpascher müssen ihre Opfer lebendig abliefern, deswegen sind sie immer mit

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