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Ringwelt 06: Flatlander

Ringwelt 06: Flatlander

Titel: Ringwelt 06: Flatlander Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Larry Niven
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dem Wissen gehen lassen, daß ich vermißt werden könnte. Vielleicht.
    Doch Loren mußte mehr über die ARMs wissen als wir über ihn. Früher oder später hätte irgendjemand Graham ein Holo von mir unter die Nase gehalten, und dann? Ein bekannter ARM war in seinen Laden marschiert. Er würde in Panik ausbrechen. Es war das Risiko nicht wert.
    Aber was verdammt konnte ich tun?
    Ordaz’ widersprüchlicher Killer. Falls wir davon ausgingen, daß Owen ermordet worden war, dann durften wir die restlichen Annahmen nicht außer Acht lassen. Die Sorgfalt, die Detailversessenheit … und dann hatten sie Owen allein gelassen, damit er den Stecker ziehen und davonspazieren oder von einem hartnäckigen Hausierer oder einem Einbrecher entdeckt werden konnte …
    Nein. Ordaz’ hypothetischer Mörder (und meiner) hätte Owen gewiß mit Adleraugen beobachtet. Einen ganzen Monat lang.
    Das war es dann. Ich verließ das Band bei der nächsten Plattform und winkte ein Taxi herbei.
    Das Taxi setzte mich auf dem Dach von Monica Appartements ab. Ich nahm den Aufzug hinunter in die Empfangshalle.
    Falls der Manager überrascht war, mich zu sehen, so ließ er sich jedenfalls nichts anmerken, als er mich in sein Büro winkte. Der Raum wirkte viel großzügiger als die anonyme Halle; vielleicht lag es daran, daß persönliche Gegenstände das modernistische Dekor durchbrachen: Bilder an den Wänden, eine kleine schwarze Brandspur im Teppich, wahrscheinlich von der Zigarette eines Besuchers, ein Holo von Miller und seiner Frau auf einem ausladenden, nahezu leeren Schreibtisch.
    Er wartete, bis ich Platz genommen hatte, dann beugte er sich neugierig vor.
    »Ich bin in einer ARM-Angelegenheit zu Ihnen gekommen«, begann ich und präsentierte ihm meinen Ausweis.
    Er gab ihn mir zurück, ohne mehr als einen flüchtigen Blick darauf geworfen zu haben. »Ich vermute, es handelt sich immer noch um die gleiche Angelegenheit«, kam er ohne Umschweife zur Sache.
    »Ja. Ich bin fest überzeugt, daß Owen Jennison Besuch gehabt hat, während er sich in seinem Appartement aufhielt«, sagte ich.
    Der Manager lächelte. »Das ist vollkommen lächerlich … äh, ich meine unmöglich.«
    »Nein, ist es nicht. Ihre Holokameras fertigen Bilder von Besuchern an, aber nicht von den Mietern, habe ich das richtig verstanden?«
    »Selbstverständlich.«
    »Dann hätte Mister Jennison von jedem einzelnen Mieter besucht werden können.«
    Der Manager bückte mich schockiert an. »Nein, gewiß nicht. Wirklich, ich verstehe nicht, warum Sie diese Sache noch weiter verfolgen, Mister Hamilton. Wenn Mister Jennison in einem derartigen Zustand vorgefunden worden wäre, hätte man es gemeldet!«
    »Genau das glaube ich nicht. Hätte er von jedem Mieter Besuch empfangen können oder nicht?«
    »Nein. Nein, die Kameras fertigen auch von jedem Mieter ein Bild an, der sich nicht auf dem eigenen Stockwerk bewegt.«
    »Und was ist mit Mietern, die auf dem gleichen Stockwerk wohnen?«
    Zögernd nickte der Hausverwalter. »J-ja. Soweit es die Kamerasysteme betrifft, wäre das möglich. Aber …«
    »Dann bitte ich hiermit um Aufnahmen von jedem einzelnen Mieter, der im Verlauf der letzten sechs Wochen auf der achtzehnten Etage gewohnt hat. Schicken Sie sie ins ARM-Gebäude, Central Los Angeles. Geht das?«
    »Selbstverständlich. Sie gehen Ihnen noch in der nächsten Stunde zu.«
    »Sehr schön. Und nun zu etwas anderem. Mir ist da eine Idee gekommen. Angenommen, ein Mann steigt im neunzehnten Stock aus und geht dann zu Fuß in den achtzehnten hinunter. Er würde auf dem neunzehnten aufgenommen, aber nicht mehr auf dem achtzehnten, ist das korrekt?«
    Der Manager grinste nachsichtig. »Mister Hamilton, in diesem Gebäude gibt es keine Treppen.«
    »Nur die Aufzüge? Ist das nicht gefährlich?«
    »Überhaupt nicht, Sir. Wir besitzen eine autonome Notstromquelle für jeden einzelnen Aufzug. Das ist allgemein so üblich. Wer hat schon Lust, zu Fuß in den achtzehnten Stock zu klettern, wenn die Aufzüge ausfallen?«
    »Gut, in Ordnung. Ein letzter Punkt noch. Könnte sich irgendjemand an Ihrem Computer zu schaffen gemacht haben? Beispielsweise dafür sorgen, daß ein bestimmtes Bild nicht aufgezeichnet wird?«
    »Ich … ich bin kein Experte, was Computermanipulation angeht, Mister Hamilton. Warum fragen Sie nicht direkt den Hersteller? Caulfield Brains, Incorporated.«
    »Okay. Um welches Modell handelt es sich?«
    »Einen Augenblick.« Er stand auf und blätterte eine Akte in

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