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Ringwelt 06: Flatlander

Ringwelt 06: Flatlander

Titel: Ringwelt 06: Flatlander Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Larry Niven
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lang auf …
    Das Freezergesetz von 2122 hatte der ARM eine gute Zeit beschert. Ein paar der Banden hatten sich einfach zur Ruhe gesetzt. Andere hatten versucht, irgendwie weiterzumachen, und sich schließlich gegenseitig an die ARM verraten. Andere hatten versucht, neue Märkte zu erschließen, doch es hatte keine gegeben, nicht einmal für Loren, der in den Asteroidenbelt hatte expandieren wollen und herausfinden mußte, daß nicht einmal die Belter einen Bedarf an seinen Waren hatten.
    Wiederum andere hatten sich auf Entführungen verlegt, doch ihre Unerfahrenheit hatte sie immer wieder Fehler begehen lassen. Der Name eines Opfers deutet oft geradewegs auf den einzigen möglichen Käufer der Ware. Häufig erwartete die ARM die Entführer bereits bei deren Kunden.
    Wir hatten sie ausgerottet. Mit Stumpf und Stiel. In diesem vergangenen Jahr hatte Organpaschen zu den ausgestorbenen Berufen gehört. Die wenigen Schurken, mit denen ich mich noch herumschlug, stellten gegenwärtig beileibe keine Gefahr mehr für die menschliche Gesellschaft dar.
    Bis zu dem Zeitpunkt, an dem die Massen legaler Transplantate, die durch Inkrafttreten des ersten Freezergesetzes auf den Markt gekommen waren, auszugehen drohten. Und dann war etwas Eigenartiges geschehen. Plötzlich waren wieder Menschen verschwunden: aus liegen gebliebenen Wagen, aus Appartementhäusern, in denen nur Singles wohnten, von übervölkerten Rollsteigen mitten in den Großstädten.
    Die Erde wollte ihre Organpascher wiederhaben.
    Nein, diese Formulierung trifft nicht zu. Vielleicht sollte man es so ausdrücken: Es gab genügend Bürger, die ihr eigenes Leben um jeden Preis verlängern wollten …
    Falls Anubis noch lebte, dann war es durchaus nicht unwahrscheinlich, daß auch er an eine Rückkehr ins Geschäft dachte.
    Der entscheidende Punkt war, daß er Hintermänner brauchte. Loren hatte Anubis’ medizinische Einrichtungen übernommen, als dieser sich aus dem Geschäft verabschiedet hatte, und nach Lorens Tod hatten wir eine nach der anderen aufgespürt und zerstört. Anubis würde von Grund auf neu anfangen müssen.
    Falls das zweite Freezergesetz verabschiedet würde, war ein Mann wie Levitikus Hale nur noch Organspender. Charlotte und Holden Chambers würden erben … wie viel?
    Ich erfuhr es durch einen Anruf beim örtlichen Studio der NBA News. Aus Levitikus Hales ursprünglich 320.000 US-Dollars waren im Verlauf der letzten hundertvierunddreißig Jahre fantastische fünfundsiebzig Millionen Kredits geworden.
     
    Den Rest des Morgens verbrachte ich mit Routinearbeit. Meine Kollegen nennen es Hausaufgaben, obwohl das meiste davon mit Telefon und Computer erledigt wird. Und ein großer Anteil dieser Arbeit bestand aus reinster Spekulation.
    Wir untersuchten weltweit jedes Mitglied einer jeden Bürgerinitiative, die sich gegen das zweite Freezergesetz stark machte. Den Vorschlag hatte mein ehemaliger Boß Garner unterbreitet. Er vermutete, daß wir vielleicht auf eine Koalition von Organpaschern stoßen könnten, die ihr Geld zusammengelegt hatten, um die Korpsikel vom Markt fernzuhalten. Die Ergebnisse dieses Morgens sahen alles andere als vielversprechend aus.
    Halb hoffte ich, daß Garner unrecht behalten sollte. Angenommen, seine Theorie träfe zu, und die Initiativen wurden tatsächlich von Organpaschern finanziell unterstützt? Ein Skandal, der in der ganzen Welt für Schlagzeilen sorgen würde. Das zweite Freezergesetz würde so schnell verabschiedet werden, daß uns keine Zeit mehr zum Luftholen bliebe. Trotzdem, ich mußte der Vermutung nachgehen. Auch beim ersten Freezergesetz hatte es eine Opposition gegeben. Damals hatten die Banden noch mehr Geld besessen.
    Geld war der Schlüssel. Wir verbrauchten eine Menge Rechenzeit damit, nach Geldern zu suchen, deren Herkunft unklar war. Der durchschnittliche Kriminelle neigt zu dem trügerischen Schluß, daß er gewonnen hat, sobald er das Geld in den Fingern hält.
    Aber weder von Loren noch von Anubis hatten wir auf diese Weise eine Spur gefunden.
    Wo hatte Anubis sein Geld ausgegeben? Vielleicht war es nur irgendwo versteckt. Vielleicht hatte Loren ihn dafür getötet. Und vielleicht hatte Tiller auf mich geschossen, weil ihm mein Gesicht nicht gefallen hatte.
    Hausaufgaben bei der ARM sind ein Spiel mit hohem Einsatz. Zeit gegen Resultate.
    Wie sich herausstellte, war Holden Chambers’ Wohnung frei von Wanzen und ähnlichen Abhöreinrichtungen. Gegen Mittag rief ich bei ihm an.
    Auf meinem

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