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Ringwelt 06: Flatlander

Ringwelt 06: Flatlander

Titel: Ringwelt 06: Flatlander Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Larry Niven
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bei dem Versuch, den Generator abzuschalten, verletzt. Außerdem würde ich selbst gerne sehen, wer alles auf dem Band ist.«
    »Wie Sie meinen«, sagte Ordaz, während wir uns dem Einsatzwagen im Carport näherten. Als wir außer Hörweite waren, fügte er hinzu: »Wie kommt eigentlich die ARM bei dieser Sache ins Spiel, Mister Hamilton? Warum sind Sie an diesem Mordfall interessiert?«
    Ich erzählte ihm das gleiche, was ich zuvor zu Bera gesagt hatte: Sinclairs Mörder war möglicherweise die einzige lebende Person, die sich mit Sinclairs Zeitmaschine auskannte. Ordaz nickte. Eigentlich hatte er mich fragen wollen, ob ich dazu berechtigt war, der Polizei von Los Angeles in einer örtlichen Angelegenheit Befehle zu erteilen. Meine Antwort wäre die gleiche gewesen. Ja.
    Das ziemlich einfache Sicherheitssystem in Sinclairs Aufzug war so konstruiert, daß es Daumenabdrücke und die Struktur der Gesichtsknochen (die es mit Hilfe von Tiefenradar abtastete) überprüfte. Auf diese Weise wurden Probleme mit wechselnden Frisuren, Barttrachten oder Kostümparties umgangen. Das System konnte bis zu hundert Personen speichern. Die meisten Leute besitzen so ungefähr hundert Bekannte, plus minus zehn. Doch auf Sinclairs Liste standen nur ein Dutzend Namen, einschließlich sein eigener:
     
    RAYMOND SINCLAIR
    ANDREW PORTER
    JANICE SINCLAIR
    EDWARD SINCLAIR SEN.
    EDWARD SINCLAIR III.
    HANS DRUCKER
    GEORGE STEEVES
    PAULINE URTHIEL
    BERNARTH PETERFI
    LAWRENCE MUHAMMAD ICKS
    BERTHA HALL
    MURIEL SANDUSKY
     
    Valpredo war fleißig gewesen. Er hatte das Einsatzfahrzeug mitsamt Telefonanlage als mobiles Büro genutzt, während er das Dach bewacht hatte. »Wir wissen inzwischen zumindest von einigen Personen, wer sie sind«, berichtete er. »Edward Sinclair der Dritte beispielsweise. Er ist der Enkel von Edward Sinclair Senior, Janices Bruder. Er lebt im Belt, auf dem Ceres, wo er sich als Industriedesigner einen Namen gemacht hat. Edward Senior ist Raymond Sinclairs Bruder. Er lebt in Kansas City. Hans Drucker, Bertha Hall und Muriel Sandusky kommen allesamt aus der Gegend von Greater Los Angeles; bis jetzt wissen wir nicht, in welcher Beziehung sie zu Sinclair gestanden haben. Pauline Urthiel und Bernarth Peterfi sind angeblich Techniker. Icks ist Sinclairs Patentanwalt.«
    »Ich schlage vor, wir befragen Edward den Dritten per Telefon.«
    Ordaz verzog das Gesicht. Telefongespräche in den Belt sind alles andere als billig. »Diese anderen …«
    »Dürfte ich einen Vorschlag machen?« unterbrach ich ihn.
    »Bitte sehr. Schießen Sie los.«
    »Lassen Sie mich dabei sein, wenn Icks oder Peterfi oder Urthiel vernommen werden. Wahrscheinlich kannten sie Sinclair nur geschäftlich, und zusammen mit einem ARM können wir vielleicht detailliertere Fragen formulieren.«
    »Ich könnte diese Sache übernehmen«, erbot sich Valpredo.
    »Also gut.« Ordaz blickte immer noch unglücklich drein. »Ich wäre froh, wenn diese Liste sämtliche möglichen Verdächtigen einschließt. Was, wenn Doktor Sinclairs Besucher einfach den Interkom in der Halle benutzte und um Einlaß bat?«
     
    Bernarth Peterfi ging nicht ans Telefon. Pauline Urthiel war unterwegs.
    Wir erreichten sie über ihr Handy. Eine brüske Kontraaltstimme beantwortete unsere Fragen. Kein Bild. Wir teilten ihr mit, daß wir sie im Zusammenhang mit einem Mordfall zu vernehmen wünschten und erkundigten uns, ob sie am Nachmittag Zeit habe. Nein. Sie habe am Nachmittag Unterricht, doch sie wäre gegen sechs Uhr abends wieder zu Hause.
    Icks war tropfnaß und nicht im geringsten amüsiert. Tut uns leid, Sie aus der Dusche zu holen, Mister Icks. Wir müssen mit Ihnen reden. Es geht um einen Mordfall.
    »Sicher, kommen Sie vorbei. Wer ist der Tote?«
    Valpredo erzählte es ihm.
    »Sinclair? Ray Sinclair? Sind Sie sicher?«
    Wir waren sicher.
    »Ach du meine Güte! Hören Sie, er hat an einer wichtigen Sache gearbeitet. Einem neuen interstellaren Raumschiffantrieb, wenn alles nach Plan verlief. Falls es möglich ist, seine Arbeiten zu retten …«
    Ich beruhigte ihn und legte auf. Wenn schon Sinclairs Patentanwalt glaubte, es sei ein Antrieb … dann war es vielleicht tatsächlich einer.
    »Klingt nicht so, als hätte er versucht, ihn zu stehlen«, meinte Valpredo.
    »Nein. Und selbst wenn er es getan hätte, könnte er niemals behaupten, es sei seine Erfindung. Wenn Icks der Mörder ist, dann war es jedenfalls nicht der Antrieb, um den es ging.«
    Wir flogen mit hoher Geschwindigkeit.

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