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Ringwelt 06: Flatlander

Ringwelt 06: Flatlander

Titel: Ringwelt 06: Flatlander Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Larry Niven
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herkömmlichen Design unterscheidet. Sie ist einfach nur besser. Sein Belt-Patent besitzt Gültigkeit, aber die Gesetze der Vereinten Nationen sind ein wenig anders. Sie würden nicht glauben, wenn ich Ihnen erzähle, wie viele Fallstricke es zu beachten gibt.«
    »Wird er das Patent verlieren?«
    »Nein, aber es könnte heikel werden, falls eine Firma namens FireStorm auf die Idee kommt, Sinclairs Patent anzufechten. Ich will darauf vorbereitet sein. Schlimmstenfalls muß ich Edward zur Erde zurückrufen, obwohl ich den Gedanken hasse. Er leidet nämlich an einer Herzkrankheit.«
    Valpredo fragte ihn, ob er im Verlauf der Nacht Anrufe getätigt oder sich für seine Nachforschungen beispielsweise in eine Computerdatenbank eingeloggt habe?
    Icks’ Miene hellte sich augenblicklich auf. »Oh, selbstverständlich! Ununterbrochen, die ganze Nacht über. Schön, ich habe also ein Alibi.«
    Ich verzichtete darauf, ihm klarzumachen, daß er derartige Anrufe von überall hätte erledigen können. »Wissen Sie, wo sich Ihre Frau gestern Nacht aufgehalten hat?« erkundigte sich Valpredo.
    »Nein. Wir leben nicht zusammen. Sie wohnt dreihundert Stockwerke über meinem Kopf. Wir führen eine offene Ehe … manchmal vielleicht sogar zu offen«, fügte er wehmütig hinzu.
    »Es besteht die hohe Wahrscheinlichkeit, daß Sinclair am vergangenen Abend Besuch empfangen hat. Haben Sie vielleicht eine Idee …?«
    »Er kennt zwei Frauen«, berichtete Icks. »Fragen Sie die beiden. Bertha Hall ist um die Achtzig, etwa Rays Alter. Sie ist nicht besonders intelligent, jedenfalls nicht nach Rays Maßstäben, aber sie ist ebenso fitneßverrückt wie Raymond selbst. Sie unternehmen zusammen Trekkingtouren, sie spielen Tennis, und vielleicht schlafen sie miteinander. Vielleicht auch nicht. Ich kann Ihnen ihre Adresse geben. Die andere Frau heißt Muriel. Den Nachnamen weiß ich nicht mehr. Ray hatte vor einigen Jahren eine leidenschaftliche Affäre mit ihr. Ich weiß nicht, ob sie sich heute noch hin und wieder treffen. Sie muß jetzt um die Dreißig sein.«
    »Kannte Sinclair noch andere Frauen?«
    Icks zuckte die Schultern.
    »Mit wem hatte Sinclair beruflich zu tun?«
    »Meine Güte, das ist eine endlos lange Liste. Wissen Sie, wie Ray gearbeitet hat?« Icks wartete nicht auf eine Antwort. »Die meiste Zeit ließ er computergestützte Simulationen ablaufen. Jedes Experiment auf seinem Fachgebiet kostet Millionen Kredits. Aber Ray war gut darin, Simulationen zu entwerfen, die ihm verrieten, was er wissen wollte. Nehmen Sie nur … oh, ich bin sicher, Sie haben bereits von der Sinclair-Monofaser gehört.«
    Zur Hölle, ja. Wir hatten sie im Belt benutzt, um Dinge abzuschleppen. Nichts auf der Welt war so leicht und gleichzeitig so stabil. Sinclair-Monofaser war so dünn, daß sie beinahe unsichtbar zu sein schien. Zugleich war sie so stark, daß man mit ihr Stahl durchtrennen konnte.
    »Ray fing immer erst an, mit Chemikalien zu arbeiten, wenn er mit seiner Forschung fast fertig war. Er hat mir einmal gestanden, daß er vier Jahre am Computer verbracht hat, um sich mit Molekularem Design zu befassen. Das Schwierigste waren die Enden des Molekularfadens. Die Fäden lösten sich nämlich augenblicklich von den Enden her auf, sobald er mit der Synthese fertig war; aber er fand eine Lösung für dieses Problem. Als er endlich hatte, wonach er suchte, engagierte er ein chemisches Industrielabor, um schließlich den Faden herzustellen.
    Und genau das meine ich«, fuhr Icks fort. »Er stellte andere Leute ein, die für ihn die konkrete Arbeit erledigten, sobald er die gesamte Theorie bewältigt hatte. Und die Leute, die für ihn arbeiteten, mußten Fachleute auf ihrem Gebiet sein. Raymond kannte die besten Physiker, Chemiker und Feldtheoretiker auf der Erde und im Belt.«
    Auch Pauline? Oder Bernarth Peterfi?
    »Ja. Pauline hat schon einmal für ihn gearbeitet. Ich glaube nicht, daß sie es wieder getan hätte. Es gefiel ihr nicht, daß Raymond die ganzen Lorbeeren einheimste. Sie arbeitet lieber unter eigenem Namen. Ich kann es ihr nicht verdenken.«
    »Fällt Ihnen auf Anhieb jemand ein, der Interesse an Sinclairs Tod haben oder ihn ermordet haben könnte?«
    Icks zuckte mit den Schultern. »Ich würde sagen, daß ist Ihr Job. Ray teilte seinen Erfolg nicht gerne mit anderen. Vielleicht hegt jemand, der schon einmal für ihn gearbeitet hat, einen Groll gegen ihn. Oder irgendjemand versuchte, dieses letzte Projekt von ihm zu stehlen. Wissen Sie,

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