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Ringwelt 07: Die Welt der Ptavvs

Ringwelt 07: Die Welt der Ptavvs

Titel: Ringwelt 07: Die Welt der Ptavvs Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Larry Niven
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wuchs stetig an. Nur zwei Männer besaßen Verstand genug, sich zu verstecken, als die Gruppe sich ihnen näherte. Als er schließlich das Passagierschiff erreichte, hatte Kzanol jedermann auf dem Raumhafen im Schlepptau – mit Ausnahme von Masney, Kzanol/Greenberg und jenen zwei vorsichtigen Männern.
    Er hatte sich bereits die Lazy Eight III ausgesucht, das einzige interstellare Schiff im Hafen. Während er den Rettungsschalter auf seinem Rücken reparierte, würden die Sklaven den Antrieb und Treibstofftank des Schiffes in Schlepp nehmen, wie es auf Thrintschiffen üblich war. Es würde mindestens ein Jahr dauern, bis er bereit war, die Erde zu verlassen. Dann würde er eine große Mannschaft an Bord nehmen und die Reise in Stasis verbringen; die Sklaven würden ihn nur dann wecken, wenn eins ihrer Kinder alt genug geworden war, um Befehle entgegenzunehmen. Am Ende der Reise würden ihn dann die Nachkommen der ersten Mannschaft endgültig wecken.
    Kzanol stand unter dem mächtigen Rand des Schiffs und blickte in das klaffende Loch des Feststofflandetriebwerks empor. Er hatte im Geist eines Mechanikers nach der Information gesucht, wie man ein Schiff rotieren lassen mußte, um künstliche Schwerkraft zu erzeugen. Dann stieg er ein, wanderte durch den Hauptverbindungsgang und spähte durch transparente Luken über und unter ihm auf einen Garten aus hydroponischen Tanks, die als Ersatz für seine gewohnte, von Tnuctipun konstruierte Lufterneuerungsanlage dienten. Schließlich blickte er in einen riesigen Kontrollraum, der zu drei Seiten mit einer alptraumhaften Fülle von Anzeigen und Schaltern bedeckt war. Sein eigenes Schiff hatte nur einen Schirm und das Schiffsgehirn benötigt. Hier jedoch sah er Einfallsreichtum, der wahres Wissen ersetzte, verworrene, komplexe Maschinen anstelle der schlichten, kompakten Konstruktionen, die Kzanol gekannt hatte. Konnte er wirklich riskieren, sein Leben diesem zusammengeflickten Monstrum anzuvertrauen?
    Ihm blieb keine andere Wahl. Das Bemerkenswerte war, daß die Menschen es taten – ja, daß sie sogar Intrigen schmiedeten und miteinander kämpften, um mit diesen Apparaten ins All fliegen zu dürfen. Das Verlangen, zu den Sternen zu reisen, war wie eine Sucht für sie: wie eine Sucht, von der sie bald geheilt werden mußten, bevor sie sämtliche Ressourcen ihres Planeten dafür verschwendeten.
    Diese Suche nach ausbeutbaren Planeten, dachte Kzanol verbittert, dauert länger, als ich selbst in meinen kühnsten Träumen erwartet habe. Und dann, nicht ganz so verbittert: Werde ich Thrintun jemals wiedersehen?
    Nun, vorerst würde er sich erst einmal die Zeit vertreiben müssen. Solange er hier war, konnte er sich genauso gut ansehen, was die Menschen als Luxusschiff bezeichneten.
    Entgegen seiner Erwartungen war er beeindruckt.
    Natürlich gab es Thrintschiffe, die größer waren als die Golden Circle, und einige waren sogar viel größer, doch kaum eines strahlte eine solche Aura von Luxus aus wie dieses hier. Jene, die ähnlich luxuriös waren, gehörten Planeteneigentümern. Die Raketen unter dem Flügel waren fast so groß wie einige der militärischen Träger auf dem Feld. Das ganze Schiff wirkte vollkommen rund; die Konstrukteure der Golden Circle hatten nur dort Ecken und Kanten eingebaut, wo sie nicht auf Anhieb sichtbar waren. Die Lounge wirkte riesig, viel größer, als sie tatsächlich war. Sie war in Gold und Marineblau gehalten. Die Druckliegen ließen sich in die Wand zurückfahren, um Platz für eine Bar, einen kleinen Tanzboden und ein Minikasino zu schaffen. Bei Bedarf fuhren Speisetische aus imitiertem Eichenholz aus dem Boden, der mit Teppichen ausgelegt war. Die Vorderwand war ein einziger großer Holoschirm. Wenn das Wasserlevel in den Treibstofftanks ausreichend gesunken war, ließ sich einer der Tanks zum Swimmingpool umfunktionieren, den man selbstverständlich direkt von der Lounge aus betreten konnte. Kzanol war verwirrt von dieser Anordnung, bis er erkannte, daß der Fusionsantrieb im Bauch des Schiffes verborgen war. Die Raketen würden das Schiff auf eine sichere Höhe bringen, von wo der Fusionsantrieb den Druck nach ›oben‹ anstatt nach ›hinten‹ abgeben würde. Daß das Schiff Wasser anstelle von flüssigem Wasserstoff verwendete, lag nicht daran, daß die Passagiere einen Swimmingpool haben wollten; vielmehr ließ sich Wasser weitaus sicherer transportieren und stellte überdies eine zusätzliche Sauerstoffreserve dar. Die Suiten waren

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