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Ringwelt 07: Die Welt der Ptavvs

Ringwelt 07: Die Welt der Ptavvs

Titel: Ringwelt 07: Die Welt der Ptavvs Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Larry Niven
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Schiff hat mindestens eins an Bord. Die Teleskope auf den trojanischen Asteroiden beobachten die Sterne, und die Erde kauft die Filme neben anderen Produkten aus dem Belt, da ihre eigenen Teleskope zu nahe an der Sonne sind und ihre Bilder durch Schwerkraft und Sonnenwinde verzerrt werden. Manche Teleskope beobachten auch Erde und Mond, doch diese Filme sind geheim, und andere wiederum beobachten einander, um die Bewegungen jedes einzelnen Asteroiden berechnen zu können, besonders wenn einer von ihnen durch die Anziehungskraft der Planeten aus seiner Bahn geworfen wird.
    Der Kapselasteroid ist einmalig.
    Die frühen Entdecker waren auf einen grob zylindrischen Block aus purem Nickel und Eisen von ungefähr drei Kilometern Länge und anderthalb Kilometern Durchmesser gestoßen, der unweit von Ceres seine Bahn zog. Sie hatten die Bahn berechnet und ihn S-2376 getauft.
    Jene Arbeiter, die vor sechzig Jahren dort hinaufflogen, führten einen wohldurchdachten Plan aus: Sie bohrten ein Loch entlang der Achse des Asteroiden, füllten es mit Plastikbehältern voller Wasser und verschlossen die beiden Enden wieder. Steuerdüsen drehten S-2376 um die eigene Achse. Während dieser Drehung wurde er von riesigen Sonnenspiegeln in Licht getaucht, so daß er langsam von außen nach innen schmolz. Nachdem das Wasser im Inneren sich ausgedehnt und das Metall sich wieder abgekühlt hatte, hatten die Arbeiter eine zylindrische Nickel-Eisen-Blase von etwas mehr als zwanzig Kilometern Länge und zehn Kilometern Durchmesser.
    Bis dahin war die Prozedur schon sehr teuer gewesen, doch nun wurde es noch kostenintensiver. Sie ließen die Blase rotieren, um ein halbes g Schwerkraft zu erzeugen, füllten sie mit Atemluft und Tonnen teuren Wassers und bedeckten die untere Innenseite mit einer Mischung aus pulverisiertem Meteorgestein und Erde, die mit ausgewählten Bakterien durchsetzt war. Eine Fusionsröhre wurde durch die Achse gezogen, die von allen Seiten gleich weit entfernt war: Es war eine besondere Röhre, die man für Licht einer gewissen Wellenlänge durchlässig gemacht hatte. Durch eine sanfte Wölbung in der Mitte war es gelungen, einen ringförmigen See zu schaffen, der die kleine Welt im Inneren des Zylinders in zwei Teile teilt. An beiden Enden installierte man Sonnenschirme von zwei Kilometern Durchmesser, damit dahinter Wasser zu Schnee werden konnte, der schließlich wieder schmolz und in kleinen Flüssen zum See in der Mitte lief.
    Es dauerte ein Vierteljahrhundert, bis das Projekt beendet war.
    Vor fünfunddreißig Jahren befreite der Kapselasteroid den Belt von seiner größten Abhängigkeit gegenüber der Erde. In der Schwerelosigkeit können Frauen keine Kinder bekommen. Der Kapselasteroid könnte bequem hunderttausend Menschen beherbergen, und eines Tages wird er das auch. Doch die Bevölkerung des Belt beträgt insgesamt nur achthunderttausend. Auf dem Kapselasteroiden leben nur etwa zwanzigtausend, und zwar größtenteils Frauen, die oft nur vorübergehend dort weilen und meistens schwanger sind.
     
    Lars hielt eine rohe Karotte in der einen Hand und die Fernbedienung eines Filmscanners in der anderen. Er ließ sechs Stunden Film mit einer Geschwindigkeit durch den Scanner laufen, die ein Ende der Prozedur in fünfzehn Minuten erwarten ließ. Der Film war von einer der Eros-Kameras aufgenommen worden, die im Augenblick alle auf die Erde gerichtet waren.
    Den Großteil der nächsten Woche über würde Eros derjenige Asteroid sein, welcher der Erde am nächsten wäre. Die Kameras würden ohne Unterlaß aufzeichnen.
    Plötzlich hörte Lars auf zu kauen. Seine Hand bewegte sich. Der Film spulte ein Stück zurück und hielt an.
    Da war es. Ein Einzelbild war fast bis in die Ecken weiß.
    Lars legte den Film in einen anderen, geeigneteren Scanner, ging einige Frames zurück und schaltete Bild für Bild weiter. Zweimal vergrößerte er die Darstellung. Schließlich murmelte er: »Idioten.«
    Er durchquerte den Raum und richtete einen Maser auf Ceres aus.
     
    Mit typisch gelangweilter Geduld setzte der Diensthabende seine Kopfhörer auf. Schweigend hörte er zu, wohl wissend, daß die Quelle des Signals mehrere Lichtminuten von ihm entfernt war. Als die Nachricht wiederholt wurde, drückte er auf einen Knopf und sagte: »Jerry, finde Eros, und schick ihnen Folgendes: Aufgezeichnet. Danke, Eros, Ihre Nachricht ist vollständig empfangen worden. Wir kümmern uns darum. So, Lars, und jetzt habe ich einige Neuigkeiten für

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