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Ringwelt 07: Die Welt der Ptavvs

Ringwelt 07: Die Welt der Ptavvs

Titel: Ringwelt 07: Die Welt der Ptavvs Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Larry Niven
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wahre Wunder der Miniaturisierung.
    Hier hatte man einige Ideen verwirklicht, so sinnierte Kzanol, die er nach seiner Rückkehr in die Zivilisation durchaus aufgreifen könnte. Er setzte sich in eine der Druckliegen und begann, die Literatur durchzublättern, die in der Seitentasche steckte. Eines der ersten Dinge, die er fand, war selbstverständlich ein Bild des Saturns, wie man ihn aus der Tanzkuppel des Titanhotels sehen konnte.
    Natürlich erkannte er den Planeten sofort und befragte sogleich die beiden anwesenden Menschen.
    Die Wahrheit traf ihn wie ein Schlag.
     
    Kzanol/Greenberg riß erschrocken den Mund auf und aktivierte seinen geistigen Schild. Masney hatte nicht das Glück, einen solchen zu besitzen. Er schrie auf, preßte die Hände auf die Ohren und brüllte erneut los. Dreißig Meilen entfernt, in Topeka, hörten besonders empfindliche Menschen einen Schrei der Wut, der Qual und der Verzweiflung.
     
    Im Menningerinstitut zwang ein Mädchen, das vier Jahre lang in Katatonie gelebt hatte, ihre weichen Beine, sie aufrecht zu halten, während sie sich schüchtern umschaute. Irgendjemand brauchte Hilfe; irgendjemand brauchte sie.
     
    Lucas Garner keuchte und hielt seinen Stuhl abrupt an. Allein inmitten von Fußgängern, die sich allesamt verhielten, als hätten sie fürchterliche Kopfschmerzen, lauschte er. Trotz all der Gefühle mußte doch auch eine Information in dem Schrei verborgen sein! Doch Garner erfuhr nichts. Er empfand ein Gefühl des Verlustes, das sein eigenes zu sein schien, und es raubte ihm die Lebenskraft, bis er glaubte, von einer schwarzen Flut verschlungen zu werden.
     
    »Es verletzt dich nicht«, sagte Kzanol/Greenberg mit sanfter, beruhigender und sehr lauter Stimme. Mit der Lautstärke hoffte er Masneys Kreischen zu übertönen. »Du kannst es fühlen, aber es verletzt dich nicht. Du hast großen Mut, mehr als du je gehabt hast.« Masney hörte auf zu schreien, doch sein Gesicht war voller Qual. »Alles wird gut«, sagte Kzanol/Greenberg. »Schlafe!« Er strich mit den Fingerspitzen über Masneys Gesicht, und der Polizeichef sackte in sich zusammen. Der Gleiter glitt scheinbar schwerelos auf einem Luftkissen über den Beton und hielt auf den zylindrischen Rumpf der Lazy Eight III zu. Kzanol/Greenberg griff nicht ein. Vom Rücksitz aus konnte er ohnehin nicht die Kontrollen bedienen, und Masney war nicht in der Verfassung, ihm zu helfen. Zwar hätte er das Luftkissen abschalten können, wenn er sich streckte, doch dann wäre der Gleiter abgestürzt.
    Der mentale Schrei verstummte. Kzanol/Greenberg legte die Hand auf Masneys Schulter und sagte: »Halt den Gleiter an, Lloyd.« Ohne das geringste Anzeichen von Panik übernahm Masney wieder die Steuerung. Sanft landete der Gleiter zwei Yards von der Hülle des gigantischen Kolonieschiffs entfernt.
    »Schlafe!« befahl Kzanol/Greenberg, und Masney schlief. Er stand noch immer unter Hypnose, ein Zustand, der sich noch verstärken würde, wenn er wieder erwachte. Was Kzanol/Greenberg betraf, so wußte er nicht, was er wollte. Vielleicht sich ausruhen und nachdenken. Er entschied, daß es ihm nicht schaden könne, etwas zu essen. Er hatte den Geist erkannt, der seinen Schmerz über halb Kansas hinausgeschrien hatte, und sehr langsam begriff er die Lage: Er, Greenberg, war gar nicht Kzanol, Thrint und Herr der Schöpfung.
    Als nächstes ertönte ein Brüllen wie von einem explodierenden Fusor. Kzanol/Greenberg sah, wie sich eine Welle flammenden Rauchs über den Beton ausbreitete und dann verschwand. Er konnte sich nicht vorstellen, was das war. Vorsichtig senkte er seinen Geistesschild und fand es heraus.
    Tato-Einheiten. Kzanol war hinter dem zweiten Anzug her.
     
    Schiffe, Teleskope und der Kapselasteroid: Das war der Belt.
    Vor einem Jahrhundert, als der Belt besiedelt wurde, verwendeten die Schiffe Ionenantriebe, Nuklearreaktoren und chemische Steuerdüsen. Mittlerweile hat man sie mit Fusionsröhren ausgestattet, Kristall-Zink-Röhren, deren Innenseite man dazu zwang, die meisten Formen von Materie und Energie zu reflektieren. Kompakte Lufterneuerer haben Lufttanks und Hydroponik ersetzt, zumindest auf kürzeren Strecken; auf interstellaren Kolonieschiffen muß man nach wie vor Pflanzen züchten. Die Schiffe sind kleiner geworden, zuverlässiger, flexibler einsetzbar, billiger und weit schneller; auch ihre Zahl hat beträchtlich zugenommen. Es gibt Zehntausende von ihnen im Belt.
    Doch es gibt Millionen von Teleskopen. Jedes

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