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Ringwelt 10: Hüter der Ringwelt

Ringwelt 10: Hüter der Ringwelt

Titel: Ringwelt 10: Hüter der Ringwelt Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Larry Niven
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hindurchschoss.
    Hominid?
    Ein hübscher Tag für einen derartigen Ausflug.
    Tonschmied ließ seinen Zweierstapel in einer von Ellenbogenbäumen umstandenen Lichtung landen. Die Landezone war uneben, hier und dort gab es Bodenwellen, mit in sich verschlungenem Gras überwuchert. Der Hinterste senkte seine eigene Plattform ab, und Louis folgte ihm; noch immer konnte er nichts entdecken … dann jedoch erkannte er eine verlassene Transportplattform. Wie war die denn hierher gekommen?
    Seine eigene Plattform setzte auf. Louis trat von ihr herunter, und schon waren sie umzingelt. Sonderbare kleine Männer traten zwischen den Ellenbogenbäumen hervor, Frauen schienen vor ihnen aus dem Boden zu wachsen. Alle waren mit kurzen Klingen bewaffnet. Die Fremden reichten Louis kaum bis zur Brust. Louis, der einen Prallanzug trug, fühlte sich nicht bedroht.
    Tonschmied grüßte sie und begann schnell auf sie einzusprechen. Louis’ Translator hatte diese Sprache noch nie gehört, und so waren das Gerät und Louis selbst zum Zuhören verdammt. Doch durch eine Schneise im Gras konnte Louis den Eingang zu einem Bau erkennen, der tief unter die Oberfläche reichte. Derartige Schneisen gab es hier um die fünfzig. Sie standen also auf einer Stadt.
    Hominiden – Nachfahren der Pak, die einst die Ringwelt gebaut haben mussten – hatten jede mögliche ökologische Nische besiedelt; schon vor einer halben Million Jahre musste es Billionen davon gegeben haben (obwohl diese Zahl auf reinen Mutmaßungen basierte). Diese hier waren Wühler. Sie waren nur in ihre eigene, borstenartige Körperbehaarung gehüllt und trugen dazu Taschen aus Tierhäuten. Sie hatten etwas Stromlinienförmiges an sich, wirkten beinahe wie Frettchen.
    Jetzt schienen sie sich weniger bedroht zu fühlen und ihre Abwehrhaltung aufzugeben. Einige lachten sogar. Erneut sagte Tonschmied etwas, und noch mehr stimmten in das Lachen ein. Einer von ihnen trat auf eine kleine Anhöhe und deutete auf irgendetwas.
    Tonschmied verneigte sich. Dann erklärte er: »Akolyth ist ein oder zwei Tagesmärsche von hier in Richtung Backbord auf der Jagd. Louis, was soll ich ihnen antworten? Sie bieten uns Rishathra an.«
    Einen Augenblick lang war Louis ernstlich versucht, dann jedoch eher peinlich berührt. »Louis befindet sich nicht in der Brunft.«
    Tonschmied brach in bellendes Gelächter aus. Das Wühlende Volk kreischte vor Lachen regelrecht hysterisch und schaute Louis kurzsichtig an.
    Louis fragte: »Und was hattest du für eine Ausrede?«
    »Ich war schon einmal hier. Sie wissen, was es mit Protektoren auf sich hat. Steig wieder auf deine Scheibe!«

 
KAPITEL VIER
AKOLYTH
     
     
    Betäubend schwer hingen die unterschiedlichsten Gerüche in der Luft. Hunderte verschiedener Pflanzen, Dutzende verschiedener Tiere. Kzinti konnten hier bestens überleben, solange sie sich nicht zu sehr vermehrten. Akolyth, der Millionen von Meilen von den nächsten Kzinti entfernt war, vermisste ihre Gesellschaft nicht; doch er beschloss, seinem Vater von diesem Ort zu berichten.
    Er schnupperte, suchte nach einem nur schwer zu erfassenden Geruch: irgendetwas Großes oder Tödliches.
    Nichts dergleichen. Nur der Geruch der Hominiden, die sich schwingkletternd fortbewegten.
    Der Jagdpark seines Vaters war gefährlicher gewesen. Die Gefahren, die vom Park seines Vaters ausgegangen waren, hatte man ebenso sorgfältig abgemessen wie die Position eines jeden Busches in diesem Park. Kzinti brauchten Bedrohungen, damit sie richtig leben konnten, und auch, um zu verhindern, dass ihre Gruppe zu groß wurde.
    Pak-Protektoren dachten so nicht.
    Louis Wu hatte es folgendermaßen erklärt: Protektoren hatten auf der Ringwelt Lebensformen aller Art ausgesetzt, um die Lebenszyklen verschiedener Kugelwelten nachzuahmen, doch dabei hatten sie auf alles verzichtet, was Pak-Brüter gefährdete oder auch nur belästigen konnte – von Fleischfressern bis hin zu Parasiten und Bakterien. Was auch immer die heutigen, verwirrend vielfältigen Arten von Hominiden angreifen mochte, hatte sich im Laufe dieser Jahrmillion, der vier Millionen Falans, entwickelt, die dann gefolgt waren.
    Natürlich war das, was Louis da gesagt hatte, nur erraten. Und das hatte Louis auch gleich zugegeben.
    Also war hier ein Ort, an dem Akolyth gefahrlos spielen konnte. Eines Tages würde Tonschmied ihn rufen, oder Louis, und dann würde Akolyth sich genügend Gefahren stellen müssen. Nicht alle dieser Lichter am Nachthimmel waren

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