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Ringwelt 11: Die Flotte der Puppenspieler

Ringwelt 11: Die Flotte der Puppenspieler

Titel: Ringwelt 11: Die Flotte der Puppenspieler Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Edward M. Larry und Lerner Niven
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alleine waren, als unangemessen empfunden. Vielleicht war es zweideutig oder sarkastisch oder herablassend oder vielleicht auch irgendetwas völlig anderes.
    Nessus hatte eine äußerst kompetente Mannschaft zusammengestellt – wenn man jeden von ihnen einzeln betrachtete. Vielleicht wäre es zu viel gewesen, von Nessus auch noch zu verlangen, Überlegungen darüber anzustellen, wie drei einsame Kolonisten miteinander interagieren würden. Omar hatte ja bereits einen Vertrag für eine Langzeitbeziehung unterschrieben, in Arcadia, einem Kontinent von NSW 4, und vielleicht hielt sich Nessus jetzt für den geeigneten Kuppler für Eric und Kirsten. Diese Vorstellung brachte sie innerlich zum Kochen.
    Hier an Bord sorgte sie für genügend Bewegung, um weiterhin fit zu sein, davon war Kirsten überzeugt – auch wenn das Laufband im Gemeinschaftsraum etwas anderes war als lange Wanderungen auf dem Land. Vielleicht war sie auch hübsch genug zurechtgemacht. Keines von beidem war eine Begründung für Erics unerwünschte Hartnäckigkeit. Dennoch: Am einfachsten kam man mit ihm zurecht, wenn man jeglichen Subtext in allem, was er sagte und tat, schlichtweg ignorierte.
    »Was wir hier machen sollen, ist wichtig«, erklärte Kirsten stattdessen.
    »In gewisser Weise«, gab er zurück. »Zumindest in dem Sinne, dass ›Übung‹ immer wichtig ist.«
    Kirsten wusste, dass sie Eric anstarrte. Ihr fehlten die Worte. »Nein, ich meine das ganz ernst. Zu etwas anderem kann diese Mission doch gar nicht dienen.« Eric hockte sich auf die Kante des kleinen Tisches. »Man hat uns hierher geschickt, um dieses eine Sonnensystem zu untersuchen – das einzige System, das sich auf dem geplanten Kurs der Flotte befindet. Nirgends sind Artefakte zu erkennen, weder von der Flotte aus, noch von hier aus, am Rand dieses Systems. Es gibt hier nur diese fremdartigen Radiosignale, die zu schwach und zu oft abgehackt sind, um sie über mehr als nur wenige Lichtjahre hinweg zu entschlüsseln.«
    »Stimmt«, pflichtete Kirsten ihm bei und fragte sich insgeheim, worauf ihr Kollege hinauswollte.
    »Was das angeht, kannst du wirklich dem freundlichen Ingenieur von nebenan glauben: Noch primitiver könnte die Ausrüstung dieser Aliens nicht sein.« Kirsten musste nicht gerade so gewirkt haben, als würde sie ihm glauben, denn Eric sprach weiter. »Die Signale, die zu untersuchen wir zehn Lichtjahre zurückgelegt haben, waren doch kaum mehr als ein paar helle Flecken. Ganz offensichtlich stammen die von irgendeinem An/Aus-System zur Informationsübermittlung. Die Jungs auf ihrer Eiswelt hier stellen wohl kaum für irgendjemanden eine Bedrohung dar. Wir kriegen hier irgendetwas Interessantes über die heraus – oder stellen fest, dass es nichts Interessantes über die herauszufinden gibt –, und dann erhalten wir unser Abschlusszeugnis. Wenn wir Glück haben, erweisen wir uns als würdig, irgendetwas wirklich Lohnenswertes zu untersuchen – irgendetwas, das wirklich eine Bedrohung darstellen könnte. Aber was auch immer geschieht: Die Flotte kommt hier in siebzig Jahren vorbei, und bis dahin hat sie auf drei Zehntel der Lichtgeschwindigkeit beschleunigt. Wenn es hier tatsächlich irgendeine Art Gefahr gäbe, wäre Nessus dann wirklich bereit – ja, sogar begierig! –, sich das Ganze aus der Nähe anzusehen?«
    Hatte Eric recht? War das alles hier vielleicht wirklich nur eine weitere Übung? Kirsten war so enttäuscht, dass ihr eine Feinheit dieser Argumentation beinahe entgangen wäre. »Du hast ›waren‹ gesagt. ›Ihre Signale waren doch kaum mehr als ein paar helle Flecken.‹ Sind sie denn jetzt etwas anderes?«
    »Naja, das schon«, gab er zu. »Die Signale wirken jetzt koordinierter. Ihr geradezu absurd-verworrenes Transmissionsmuster haben die mittlerweile aufgeben. Ihre Übertragungen sind immer noch voller Statik, und die nutzen das Spektrum geradezu entsetzlich ineffizient aus. Selbst deren höchstentwickeltes Format hat eine langsame, sehr ruckelige Wechselfrequenz, die Auflösung ist äußerst gering, und alles ist immer nur zweidimensional. Es sind immer analoge Darstellungen, lauter unmögliches Zeug. Trotz der vielen Merkwürdigkeiten habe ich einen Großteil der Details herausbekommen.«
    Helle Flecken war als Beschreibung natürlich kürzer. Wollte Eric etwa gewisse Fortschritte andeuten? »Das klingt nach normalem Video«, sagte Kirsten schließlich.
    »Ja, in gewisser Weise schon. Aber das hat mit Video so viel Ähnlichkeit wie

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