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Ringwelt 12: Weltenwandler

Ringwelt 12: Weltenwandler

Titel: Ringwelt 12: Weltenwandler Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Edward M. Larry und Lerner Niven
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wie Sharrol, davon zu überzeugen, dass sie sehr wohl in der Lage sein würde, diese Fahrt zu überstehen?«
    Diese Fahrt, gefolgt von einem neuen Leben – auf einer anderen Welt. Sigmund brach der kalte Schweiß aus. Er wusste mit entsetzlicher Gewissheit, dass der Versuch, dieses Chaos zu entwirren, ihn dazu zwingen würde, die Erde zu verlassen. Sein Vertrauen, der falschen Person geschenkt, hatte den Diebstahl des Landers ermöglicht, und damit auch effektiv diese Entführung Carlos’.
    Vielleicht hatte er all sein Vertrauen den falschen Personen geschenkt. Dennoch hatte Sigmund die Absicht, Carlos zu retten. Doch dafür würde er Hilfe brauchen.
    »Medusa«, sagte Sigmund. »Schick eine Rückruf-Benachrichtigung an Ander. Wir haben einen neuen Auftrag.«

 
KAPITEL 47
     
     
    »Ta-daa!«, sagte Ander und ließ die Seeker in den Normalraum zurückkehren.
    Geradewegs vor ihm glomm ein Stern. Er war älter und heißer als Sol, doch sein weißgelbes Leuchten war mit dem von Sol bei ähnlicher Entfernung recht vergleichbar. Sigmund seufzte erleichtert.
    Ander hatte das Schiff die weitaus meiste Zeit gesteuert. Er hatte ununterbrochen geredet, genau wie damals bei jener Fahrt nach Jinx, die Sigmund nun unendlich weit zurückzuliegen schien; doch dieses Mal hatte Sigmund es regelrecht genossen. Er war für jede Ablenkung dankbar, die ihn dazu brachte, nicht an dieses hungrige Nichts des Hyperraums zu denken. Die häufige Rückkehr in den Normalraum, auf die Sigmund beharrte, um sich immer und immer wieder vergewissern zu können, dass das Universum noch existierte, machte eine ohnehin schon lange Reise schier endlos.
    »Mal sehen …« Ander drückte einen Knopf auf der Hauptsteuerkonsole. Eine schattenartige Kugel erschien auf dem Tiefenradar-Display und wurde zunehmend größer.
    Nachdem jetzt nicht wieder eine Rückkehr in den Hyperraum unmittelbar bevorstand, fühlte sich Sigmund besser als seit Wochen. Es gelang ihm sogar, ein wenig Belustigung zu empfinden. »Du hoffst, hier eineStasis-Box zu finden? Ist ja nicht gerade so, als wäre dieses System hier bislang unerforscht.«
    »Schaden kann’s nicht.« Ander lächelte. »Und die Belohnung, falls wir tatsächlich etwas finden, wäre gewaltig.«
    Vor unzähligen Äonen hatten zwei längst vergessene Spezies einen Vernichtungskrieg galaxisweiten Ausmaßes geführt. Nur wenig war von diesem gewaltigen Kampf verblieben: nur einige Artefakte, die für alle Zeiten in Stasisfeldern eingeschlossen waren. Die meisten der Dinge, die aus diesen Stasisbehältern geborgen werden konnten, überstiegen jegliches Verständnis. Die zugrunde liegende Technologie war beängstigend leistungsfähig. Allgemein war man der Ansicht, was sich in diesen Behältern befinde, seien Waffen. So war es nicht überraschend, das jede vernunftbegabte Spezies im bekannten Weltraum beträchtliche Belohnungen für das Orten und Bergen neuer Stasisbehälter boten. Von dem, was die ARM für einen einzelnen dieser Behälter zu zahlen bereit war, könnte ein Mensch ein langes Leben in schwelgerischem Luxus führen. Soweit Sigmund wusste, ergab sich für die ARM äußerst selten die Gelegenheit, diese Belohnung auch zu zahlen; die letzte Bergung lag mindestens ein Jahrzehnt zurück.
    Stasisfelder reflektierten alles: Licht, Funkwellen, selbst die Neutrinoimpulse des Tiefenradars. Bei der Annäherung an ein Sonnensystem – egal welches – setzte man einfach einen Tiefenradar-Ping ab; das war beinahe jedem Piloten in Fleisch und Blut übergegangen. Und daher war es auch kaum überraschend, dass Ander und Sigmund in diesem schon seit langer Zeit besiedelten Sonnensystem keinen bislang ungeorteten Stasisbehälter vorfanden. Sigmund wollte sich noch nicht einmal vorstellen, wie oft wohl dieses System schon von unverbesserlichen Optimisten wie Ander sondiert worden war.
    »Na ja«, sagte Ander schließlich. »Mal zu schauen, hat uns ja nichts gekostet. Nächster Halt: Fafnir.«
     
    Auch auf Fafnir ließen sich Entführungen mithilfe von Transferkabinen bewerkstelligen.
    »Ihnen geschieht nichts«, erklärte Nessus dem völlig verängstigen Mann in der Isolationszelle.
    Der Mann wirbelte herum, suchte nach der körperlosen Stimme. Das Abbild seiner selbst, das er in dem Einwegspiegel erblickte, missfiel ihm offensichtlich. Er erschauerte und zwang sich dann sichtlich zur Ruhe. »Zeigen Sie sich!«
    Das würde auch nicht helfen. »Sind Sie Logan Jones, technischer Leiter im Drake Hotel?«
    »Das bin ich.«

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