Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Ringwelt 12: Weltenwandler

Ringwelt 12: Weltenwandler

Titel: Ringwelt 12: Weltenwandler Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Edward M. Larry und Lerner Niven
Vom Netzwerk:
stets bereit, Berufliches mit Privatem zu verbinden.
    Der Zöllner war ein Kzin. Sein Fell war hauptsächlich grau, auf einem Arm erkannte Sigmund eine große Narbe. Ein Veteran, vermutete er. Hast du meine Eltern gefressen?
    Schließlich war Sigmund an der Reihe. Oberflächlich untersuchte der Kzin Sigmunds Zivilisten-ID. »Willkommen auf Fafnir. Was führt Sie hierher, Mister Ausfaller?«
    Ein ganzes Jahr zunehmend verzweifelter, exzessiver Datensammlung. Eine großkalibrige Waffe, die aus dem Waffenschrank der ARM verschwunden war – etwa zu dem Zeitpunkt von Feathers Flucht. Ein sonderbarer Polizeibericht im öffentlich zugänglichen Netz, von Fafnir, mehrere Monate alt: Es ging um einen Mann, der auf hoher See gerettet worden war. Seine Rettungsweste wies auf Vorder- und Rückseite klaffende, ausgefranste Löcher auf. Der Mann behauptete, irgendein Meerestier hätte ihm die Weste zerfetzt.
    »Die Sehenswürdigkeiten«, erwiderte Sigmund.
    »Der Unterwasserkrieg«, meldete sich Ander hinter ihm zu Wort. Der ›Unterwasserkrieg‹ war die beliebteste Sportart auf Fafnir: ein wildes Unterwassergerangel mehrerer Mannschaften aus Menschen (mit Atemgeräten) und Delfinen. Zehn Mannschaften jagten oder hüteten drei einheimische Meerestiere, die eine gewisse Ähnlichkeit mit Schildkröten besaßen. Auf einer Welt, die fast vollständig von Ozeanen bedeckt war, erschien es Sigmund durchaus nachvollziehbar, dass sich eine derartige Sportart entwickelt hatte.
    Der Rattenkater rümpfte die Schnauze. Anscheinend stand er dem Wasser an sich in äußerst ähnlicher Art und Weise gegenüber wie eine Erdenkatze. »Sie haben sich einen guten Zeitpunkt ausgesucht, meine Herren. In Pacifica steht ein großes Turnier an.«
    »Danke für den Hinweis.« Sigmund griff nach seinem Gepäck.
    Nachdem auch Ander den Zoll passiert hatte, brachten sie ihre Ausrüstung in den Ankunftsbereich. Sigmund schüttelte den Kopf, als Ander geradewegs auf eine Reihe Transferkabinen zusteuerte. »Wir sind Touristen, Ander! Nehmen wir ein Taxi.« Sie stiegen in einen Taxi-Schweber, und mit zusammengekniffenen Augen, um das viel zu helle Gleißen des Himmels überhaupt ertragen zu können, sagte Sigmund: »Zum Drake.«
    »Eine ausgezeichnete Wahl, meine Herren«, erwiderte die KI. »Man hat mir gesagt, es sei eines unserer besten Hotels.«
    Und gewiss auch eines der teuersten. Ander hatte die Recherchen übernommen, und natürlich hatte er sich für dieses Hotel entschieden.
    Sie bezogen ihre Zimmer, und durch die geöffnete Verbindungstür hörte Sigmund, wie sich Ander immer noch darüber beklagte, dass Sigmund auf Zimmer ohne Meeresblick bestanden hatte. Sigmund ignorierte das Gejammer: die Stadtlandschaft, die sich zehn Stockwerke unter ihren Zimmern dahinzog, sorgte dafür, dass sich Sigmund fast wie zu Hause fühlte. Sofort machte er sich daran, einen Computer und mehrere Displays aufzustellen. ARM-Sensoren, die Ander verteilen sollte, würden schon bald dafür sorgen, dass es auf diesen Displays auch etwas zu betrachten gäbe.
    Ander trat durch die Verbindungstür. »Meinst du, wir werden die finden?«
    »Ganz ehrlich? Ich weiß es nicht.« Feathers Paranoia, Carlos’ Genie und Beowulfs Gerissenheit – und ein Vorsprung von einem ganzen Jahr. Vielleicht hatte Beo ja Zugang zu dem Teil von Gregory Peltons Vermögen, der sich außerhalb des Einflussbereiches der Vereinten Nationen befand. Die Chancen schienen Sigmund immens schlecht zu stehen, selbst wenn das gestohlene Schiff tatsächlich hier gewesen war. Sie hatten eine sehr lange Reise hinter sich gebracht, und das nur in der Hoffnung, dass Schüsse und nicht etwa ein Meeresungeheuer der Grund für die Löcher in einer Rettungsweste wären.
    »Ich denke, wir können davon ausgehen, dass wir allmählich auch mal wieder ein wenig Glück haben müssten.«

 
KAPITEL 48
     
     
    Auf Fafnir fiel Sigmund fast überhaupt nicht auf. Nach wie vor weigerte er sich, Transferkabinen zu benutzen, doch den Einheimischen erschien das kaum bemerkenswert. Sie sahen keinerlei Grund zur Eile.
    Eine Transferkabine konnte nicht unendliche Mengen kinetischer Energie absorbieren, und zwei Punkte auf einer rotierenden Welt wiesen fast immer unterschiedliche lokale Geschwindigkeiten auf. Das auf der Erde gebräuchliche Kabinensystem glich das durch mehrfach verkettete Transferkabinen aus; bei Langstreckenreisen sprang der Passagier von einer Kabine zur nächsten, doch dieser Wechsel erfolgte so schnell, dass

Weitere Kostenlose Bücher