Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Ringwelt 12: Weltenwandler

Ringwelt 12: Weltenwandler

Titel: Ringwelt 12: Weltenwandler Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Edward M. Larry und Lerner Niven
Vom Netzwerk:
der Luft sehen können, und die unvermeidlichen Wärmeemissionen seines Raumanzugs würden über einen immens weiten Radius verteilt. Wenn sie sich jetzt in Bewegung setzten, würden sie den Kzinti nur eine Möglichkeit bieten, sie zu orten.
    »Glauben Sie, alleine seien wir sicherer? Ich denke nicht. Wie lange würde Ihr Raumanzug Ihr Überleben sichern?«
    »Mehrere Standardjahre.« Natürlich bezog sich Nessus auf den Erdenstandard. Er wusste sehr genau, dass kein Raumanzug, wie er bei den Menschen üblich war, den Recyclingfähigkeiten seines eigenen auch nur ansatzweise nahe kam. »Aber Hilfe wird lange vorher eintreffen.«
    »Wieso glauben Sie das?«
    »Als der Kzinti-Pilot den Druckvorhang durchschritten hat, habe ich einen Hilferuf an mein Volk abgesetzt.«
    »Was? Wie?« Jason konnte es kaum glauben.
    »Trotz der jüngsten Veränderungen im Schicksal meines Volkes ist das nach wie vor geheim.« Beta Lyrae war eines der Systeme, in deren Asteroidengürtel ein Sternsamen-Köder verborgen war. Natürlich ließen sich diese Köder fernsteuern. Und Nessus’ kodierter Notruf würde, sobald er diesen Köder erst einmal erreicht hatte, als Hyperwelle an die Flotte weitergeleitet werden.
    Doch diese Geheimnisse waren nicht für die Ohren der Menschen bestimmt. Nessus gab auch nur zu, dass sich sehr wohl immer noch Puppenspieler im Bekannten Weltraum aufhielten, um Jason die Hoffnung auf Rettung nicht zu nehmen. Auf der Erde war das natürlich bereits bekannt; ein Großteil dessen, was Nessus danach sagte oder implizierte, diente nur der Ablenkung. Falls Jason in Verzweiflung verfiele, bestand die Gefahr, dass er das Artefakt gegen seine Ehefrau würde eintauschen wollen.
     
    Auf einer blauweiß lodernden Fusionsflamme stieg die Klaue des Verräters inden Himmel empor. Hoch über ihnen wurde sie rasch zu einem gleißend hellen Lichtpunkt, einem leuchtenden Fleck inmitten der allgegenwärtigen himmlischen Schwaden.
    Zumindest hatte Jason es so beschrieben. Wenn man den Himmel sehen konnte, ging man das Risiko ein, vom Himmel aus gesehen zu werden. Nessus blieb in der Eishöhle.
    »Das Einzige, was wir jetzt haben«, sagte Jason, »ist die Waffe selbst.«
    »Das ist wahr«, stimmte Nessus vorsichtig zu. »Wir haben einen Laser, eine Flammen speiende Rakete und einen Schutzschild gegen Polizei-Stunner. Aber nicht alles gleichzeitig.« Abgesehen davon hatte Slaverstudent die Energiefreisetzung jeder einzelnen Waffeneinstellung gemessen.
    Genau dieses Wissen musste zu der Entscheidung beigetragen haben, in welcher Höhe das Kriegsschiff am Himmel stehen geblieben war. Wenn die Entfernung groß genug war, divergierten auch Laserstrahlen. Sie konnten den Kzinti nicht mehr schaden – selbst wenn, und das hielt Nessus für unwahrscheinlich, Jason das Feuer auf ein Schiff eröffnen würde, das als Gefangene Anne-Marie an Bord hatte.
    »Ich glaube, eine Einstellung könnte uns entgangen sein«, sagte Jason plötzlich.
    »Wunschdenken, mein lieber Jason, ist nicht in der Persönlichkeit der Puppenspieler verankert.«
    »Gleiches gilt auch für das Wissen über verschiedene Waffensysteme. Nessus, was für eine Waffe ist das? Ich rede hiervon dem Gesamtpaket, nicht nur einer einzelnen Einstellung.«
    »Wie Sie schon sagten: Ich bin kein Experte auf dem Gebiet der Kriegsführung.«
    Jason hingegen war das sehr wohl. Und Jason war sich sicher, dass kein Krieger eine derartige Waffe würde führen wollen – während des jeweiligen Transformationsvorganges wäre er schließlich völlig schutzlos! –, aber ein Spion könnte durchaus davon profitieren, derart vielgestaltige Möglichkeiten in einem einzelnen Gerät zu vereinigen. Gemeinsam ergaben sie für Jason das Bild eines Tnuctipun-Spions, der sich verborgen hielt, vielleicht inmitten seiner versklavten Volksgenossen, und währenddessen Pläne gegen die Slaver schmiedete.
    Die bislang noch unentdeckte Einstellung, deren Existenz Jason mutmaßte, wäre ebenfalls nur für einen Spion von Interesse. Dieses Gerät musste, davon war Jason überzeugt, über einen Selbstzerstörungsmechanismus verfügen.
     
    Jason drückte Knöpfe und Schieberegler, verdrehte jedes einzelne bewegliche Bauteil des Geräts in sämtliche nur erdenklichen Richtungen, und sprach währenddessen unablässig weiter. In der Zwischenzeit wurde der künstliche Stern heller und heller. Kam er der Oberfläche näher? Wurde die Flamme heißer? Nessus hielt beides für möglich, vielleicht geschah auch beides

Weitere Kostenlose Bücher