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Ringwelt 12: Weltenwandler

Ringwelt 12: Weltenwandler

Titel: Ringwelt 12: Weltenwandler Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Edward M. Larry und Lerner Niven
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nicht möglich, jemals Arcadia zu verlassen, sodass sie Puppenspieler-Touristen weder überraschen noch in gleichwelche Verlegenheit bringen konnten.
    Doch Relais-Stationen auf See funktionierten natürlich ebenso gut, und ›ozeanografische Forschungsprojekte‹ stellten eine ausgezeichnete und glaubwürdige Tarngeschichte dar. Die Ozeane auf New Terra fungierten immer noch als Naturschutzgebiete für die Meeresbewohner von Hearth. Die Schiffe, die jetzt ausgeschickt wurden, sollten vorgeblich herausfinden, ob man auch Plankton, Krill oder andere Erden-Biota aus dem Frachtraum der Long Pass würde ansiedeln können – als Teil eines längerfristigen Plans, auch Fische in dieses Biosystem einzuführen, deren Eier immer noch in Tiefkühlfächern aufbewahrt wurden.
    Im öffentlichen Stepperscheiben-Netzwerk gab es keinerlei Aufzeichnungen über diese Relaisstationen an Bord der Schiffe, geschweige denn der Endstationen-Stepperscheiben auf Elysium. Die wenigen Scheiben auf Arcadia, in denen auch die geheimen Kennungen dieser Stepperscheiben gespeichert waren, hatte man auf eine andere Frequenz eingestellt als das öffentlich zugängliche Netzwerk, und sie in eigens abgesicherten Gebäuden untergebracht – und sie reagierten ausschließlich auf streng geheim gehaltene Zugangs-Codes.
     
    Kinder zur Welt zu bringen, dauert seine Zeit. Sigmund rechnete nicht damit, dass sich das Problem stellen würde, Neugeborene registrieren lassen zu müssen. Und die Ereignisse des heutigen Tages gaben ihm Recht.
    Eine halbe Welt von diesem heimlichen Angriff entfernt, schaute Sigmund voller Stolz zu, wie seine Mannschaft von den Höhlen zu dem Raumschiff hinüberschnellten. Glitzernd erhob sich das Schiff vor ihm, und ihr Plastahl-Rumpf war – hoffentlich! – immun gegen das, was die General-Products-Zellen zerstört hatte; die Verspiegelung der gesamten Oberfläche sollte zumindest einige Sekunden lang vor der Einwirkung von Laserstrahlen schützen. Jedes einzelne Bauteil – Plastahl-Tafeln, Thruster und Hyperraumantrieb-Shunt (den sie aus einem Schiff ausgebaut hatten, das danach als leere Hülle zur Tarnung auf dem Haupt-Raumhafen verblieben war), Instrumententafeln, Lebenserhaltungssysteme – war über das geheime Stepperscheiben-System hierher befördert worden. Alles hatte man in größter Hast zusammengesetzt; verschiedene Teams arbeiteten hier rund um die Uhr. Nur wenige Tage zuvor hatte das Schiff einen ersten Drucktest überstanden: zwei Atmosphären Druck im Schiffsinneren, um die Bedingungen zu simulieren, die vorherrschten, wenn sich ein Schiff mit einem Innendruck von einer Atmosphäre durch das Vakuum bewegte. Die letzten Versorgungsgüter waren noch unterwegs, als die Puppenspieler angegriffen hatten.
    Als sein Kommunikator knackte, erkannte Sigmund sofort Erics Stimme. »Wir sind so weit, Sigmund.«
    »Bin gleich da.« Noch einmal blickte sich Sigmund in der Höhle um, dann gab er dem Bodenpersonal das Zeichen, die riesigen Tarnplanen zurückzuschlagen, mit denen man den vorsichtig erweiterten Höhleneingang abgedeckt hatte. Mit zwei Schritten erreichte Sigmund die nächstgelegene Stepperscheibe, schnellte an Bord und ging rasch auf die Brücke.
    Erwartungsvoll blickten ihn Eric und Kirsten an. Sigmund nickte. »Ziehen wir’s durch.«
    Unter dem Schub der gespenstisch lautlosen Thruster hob das große Schiff vom Höhlenboden ab und trieb seitwärts in das felsige Becken hinein. Dort blieb es einen Augenblick lang reglos in der Luft stehen; Sigmund wartete ab, ob es sofort abgeschossen wurde.
    Nichts geschah. Vielleicht hatten die Puppenspieler wirklich keine Ahnung von Hütchenspielen. »Start«, sagte Sigmund.
    Der maximale Schub ihrer Thruster ließ das New-Terra-Raumschiff Why Not in den Himmel hinaufjagen. Wenige Minuten später hatte es die Singularität des Planeten hinter sich gelassen und verschwand im Hyperraum.

 
KAPITEL 70
     
     
    Achilles war eine bedeutende Erkenntnis gekommen: Er hatte ›herrschen‹ mit ›regieren‹ verwechselt.
    ›Herrschen‹ bedeutete: Prunk und Privilegien. Beim ›Regieren‹ ging es um lästige Details. Sobald er in seinem neuen Reich ein wenig Ordnung geschaffen hatte, würde er Verwalter einsetzen. Vesta befasste sich gerne mit derartigen Trivialitäten – sollte er sich doch darum kümmern. Sollte er sich doch um die kümmern.
    Auf dem Brücken-Display, auf dem Achilles erst so kürzlich genüsslich die Zerstörung der Long Pass hatte beobachten können, war jetzt

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