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Ringwelt 12: Weltenwandler

Ringwelt 12: Weltenwandler

Titel: Ringwelt 12: Weltenwandler Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Edward M. Larry und Lerner Niven
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den Plasmazustand über, ließ den Tank explodieren. Die weitaus meisten Wrackteile waren winzig klein, sodass man sie überhaupt nicht mehr orten konnte, doch die größeren Trümmer wurden durch die Explosion weit davongeschleudert.
    Baedeker saß immer noch neben Achilles und betrachtete mit weit offen stehenden Mündern das Werk. Auf seinen Displays waren, nachdem die getarnten Kommunikations-Bojen sie nur kurz angefunkt hatten, fünf GP-Zellen verschwunden.
    Drei unregelmäßig geformte Klumpen lagen jetzt auf dem Rollfeld des Raumhafens. Aus einem der Schrotthaufen stieg Rauch auf – wer wusste schon, welche Art Ladung dort gerade in Brand geraten war. Aus der Entfernung war es unmöglich, Details der Wracks zu erkennen – vor allem angesichts des dichten Qualms, der dort aufstieg –, doch Achilles konnte sich sehr gut vorstellen, was dort unten lag: Decks und Zwischenwände, Fracht und Vorräte, Thruster und Shunts des Hyperraumantriebs, das Lebenserhaltungssystem … Und zweifellos auch einige Leichen.
    Was die plötzlich rumpflosen Schiffe im Orbit betraf, so hatte der Luftdruck sämtliche inneren Abteilungen bersten lassen. Trümmerwolken umgaben jetzt die Wracks. Jedes Teil, das sich irgendwie gelöst hatte oder abgerissen war, hatte durch die entweichende Luft einen leichten Auswärts-Stoß erhalten, als die Zellen versagt hatten.
    Die Flotte der Rebellen, in einem einzigen Augenblick vollständig zerstört. Die Flotte war wieder in Sicherheit. Eine Welt – seine Welt –, die keine andere Möglichkeit mehr hatte, als sich zu ergeben.
    Achilles sonnte sich in dieser Unbesiegbarkeit, die ihn erneut an den Olymp denken ließ, und übermittelte dann dem Planeten tief unter seinen Hufen das Ultimatum der Konkordanz.

 
KAPITEL 69
     
     
    Zu dem Erbe der Menschheit, das aus der Kultur von New Terra vollständig getilgt worden war, gehörte auch Poker. Als Sigmund dieser Tatsache dann ein wenig nachspürte, stellte er fest, dass die New Terraner überhaupt keine Glücksspiele kannten. Wann immer er etwas wie ›Bluff‹ oder ›Hütchenspiel‹ erwähnte, führte das ausnahmslos zu verständnislosen Blicken.
    Mit ein wenig Glück waren diese Konzepte den Puppenspielern ebenso wenig vertraut.
    In dem Augenblick, da sich chemische Nutzmasse in Form von schweren Rauchwolken über dem wichtigsten Raumhafen von Arcadia ausbreitete, versammelte sich seine handverlesene Mannschaft schnell unbemerkt über die Welt hinweg.
    Geheimnisse faszinierten Sigmund – und um Geheimnisse aufzudecken, musste man sich damit befassen, wie andere ihre Geheimnisse zu wahren versuchten.
    Ihm fiel kein besseres Beispiel ein als die jahrelange heimliche Entwicklung der Atombombe. Nachdem ihm ausschließlich seine (manipulierten) Erinnerungen als Referenzmaterial zur Verfügung standen, konnte er sich nur noch an groben Richtlinien orientieren: ein so gut gehütetes Geheimnis, dass selbst die Wissenschaftler und Techniker, die selbst daran arbeiteten, niemals erfuhren, worum es in ›Projekt Y‹ überhaupt gehen sollte, bis sie dann zu ihren neuen Arbeitsstätten gebracht wurden – zu Orten, an denen niemand nach ihnen suchen würde, inmitten einer trostlosen Landschaft, in der niemand lebte.
    Vor Jahrhunderten und Lichtjahre weit entfernt, während des ersten Atomkrieges, hatte das ein abgelegenes Gebiet tief in den Bergen von New Mexico bedeutet. Eine ganze Stadt, die mitten in der Wildnis entstand, zu abgelegen, als dass man sich ihr auch nur hätte nähern können, ohne unmittelbar Verdacht zu erregen – und die Existenz dieser Stadt wurde rundweg geleugnet. Für die Kinder, die dort während des Krieges zur Welt kamen, wurde selbst in den Geburtsurkunden ein Postfach in einer anderen Stadt eingetragen.
    Und Sigmunds Los Alamos war ein Höhlensystem, tief in der hoch aufragenden Felswand des abgesunkenen Beckens in der Wüstenregion von Elysium, in einer einsamen Gegend, die von Bürger-Touristen und -Emigranten gleichermaßen gemieden wurde. Nach der ersten, unvermeidbaren Erkundung mit einem Luftfahrzeug erreichte alles und jeder diesen Ort nur noch über Stepperscheiben – wenn man wusste, wie man diesen Ort erreichen konnte.
    Wie Transferkabinen konnten auch Stepperscheiben nur eine begrenzte Menge kinetischer Energie absorbieren. Die Stepperscheibe waren in dieser Hinsicht zwar leistungsstärker, doch auch das reichte nicht für Sprünge über den Ozean hinweg aus. Ohne Relaisstationen im Orbit war es den Kolonisten

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